Die Stimmung im Taxi zwischen uns ist leicht angespannt, aber nicht unbedingt im negativen Sinne. Vielleicht bin es auch nur ich, der es so empfindet. Mein Herzschlag ist beschleunigt, ich bin aufgeregt. Gleichzeitig fühle ich ein angenehmes Kribbeln in meiner Magengegend, während ich Jungkooks angenehmen Duft wahrnehme und seiner leisen Atmung lausche. Dann spüre ich, wie sein Bein, gegen meinen kommt und anstatt es wegzuziehen, lässt er diese Berührung zu und blickt mich leicht lächelnd an.
“Alles okay bei dir?”, fragt er und seine Augen sind leicht glasig. Er ist definitiv betrunken, auch wenn man es ihm nicht so sehr anmerkt. Ich lächele zurück: “Ja."
In mir kämpfen meine Gefühle miteinander. Auf der einen Seite möchte ich mich Jungkook hingeben, komme was wolle. Auf der anderen Seite habe ich Angst, er könnte es bereuen. Ich weis nicht, wie er über die ganze Sache im nüchternen Zustand denken würde. Und da ich nicht viel getrunken habe, sollte ich der Vernünftige sein.
Und trotzdem bin ich es, der ihn fragt, nachdem das Taxi vor meiner Wohnung hält, ob er noch mit nach oben kommen möchte.
Wortlos bezahlt Jungkook den Taxifahrer und wir steigen aus.Auf dem Weg in meine Wohnung, legt Jungkook einen Arm um meinen Rücken, so als wolle er sichergehen, dass ich auch unbeschadet die Treppen nach oben komme.
Gott, ich könnte platzen vor Gefühle. In meiner Wohnung angekommen, schiebe ich jegliche Vernunft beiseite und schaue Jungkook an. Sein Blick den er mir zuwirft, wischt auch die restlichen Zweifel beiseite und ich klammere mich an ihm und drücke meine Lippen auf seine.
Jungkook steigt sofort mit ein und legt seine Arme um mich.
In mir tobt ein Sturm der Gefühle und meine Ohren rauschen.
Als mir die Luft ausgeht, löse ich mich kurz, küsse ihn dann jedoch erneut und versuche ihn währenddessen zu meiner Couch zu bugsieren.
Dort angekommen, zögert Jungkook kurz und ich bemerke seine Zweifel.
“Du kannst gehen, wenn du nicht willst”, höre ich mich hauchen.
Seine Zweifel springen direkt auf mich über, vielleicht war das alles doch eine dumme Idee. Doch Jungkook schüttelt nur den Kopf und flüstert “zu spät”, eher mich mich so auf das Sofa bugsiert, das ich liege.
Er legt sich über mich, stützt sich aber so ab, dass sein Gewicht kaum auf mich lastet.
Dann küssen wir uns wieder. Meine Hände wandern dabei seinen Oberkörper ab und ich spüre die Bewegungen seiner Muskeln.
Was jetzt?, denke ich. Bin ich wirklich bereit, mich ihm voll und ganz hinzugeben? Ich will ihn, keine Frage, jedoch könnte ihn mein Anblick abschrecken und ich fühle mich unwohl, bei dem Gedanken, mich Jungkook völlig Nackt zu präsentieren.
Jungkook Hände wandern unter meinem Pullover und liegen jetzt auf meiner nackten Haut und ich beginne mich augenblicklich zu verkrampfen und unseren Kuss zu lösen. Jungkooks irritierter Blick trifft meinen, und er zieht seine Hände unter meinen Pullover hervor.
“Jungkook…”, setze ich zur Erklärung an, ich muss jetzt alle Karten auf den Tisch legen, um die Stimmung nicht zu versauen, aber gleichzeitig meine eigenen Grenzen zu respektieren.
Während ich weiterspreche, lasse ich meine Hände zu Jungkooks Gürtel wandern und beobachte dabei jegliche Mimik in seinem Gesicht, um sicherzugehen, wie weit er mich gehen lässt. Ich spreche weiter: ”…Ich fühle mich mit meinem Körper unwohl, aber das heißt nicht, dass ich das hier nicht möchte, ganz im Gegenteil.”
Ich öffne seinen Gürtel und beginne damit, während ich rede, seine Hose zu öffnen. Dann lasse ich langsam meine Hand hinein wandern und erfühle durch den Stoff seiner Boxershort, seinen bereits erigierten Penis.
“Wir können trotzdem Spaß haben, nur für klassichen Sex, bin ich ehrlich gesagt nicht bereit.”
Ich schäme mich etwas für meine Worte. Ich habe Sorge, dass er denkt, ich stelle mich an. Dass er es nicht versteht und alles abbricht.
Doch seine Hände schließen sich, entgegen meiner Erwartungen, um mein Gesicht und er küsst mich.
“Alles ist okay”, haucht er, “solange du dich wohlfühlst. Auch, wenn du dich für deinen Körper nicht schämen brauchst.”
Mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich werde mutiger und ziehe seine Boxershort sowie seine Hose nur so weit nach unten, dass es für mich ausreichend ist, seinen Penis herauszuholen und mit meiner Hand zu umschließen. Ich beginne damit, meine Hand langsam auf und ab zu bewegen, und Jungkook schließt seine Augen. Seine Arme, die er neben mich abgelegt haben, zittern leicht und seine Atmung wird lauter. Immer wieder entweichen ihn Laute, die mich schier verrückt machen. Ich beobachte ihn und meine Gefühle spielen so verrückt, das ich glaube, sie bringen mich jeden Moment um den Verstand.
Doch dann öffnet Jungkook seine Augen wieder und stoppt meine Bewegungen.
“Darf ich”, krächzt er vielmehr, als das er spricht und deutet auf meine Beule in meiner Hose.
“Nur so weit wie bei mir”, sagt er und ich nicke. Meine Augen rollen wie von selber nach hinten und ich kann nicht anders als zu stöhnen, als er meinen Penis herausholt und unsere beiden Glieder gegeneinander drückt und diese gemeinsam in seiner Hand, auf und ab gleiten lässt.
Jungkook beugt sich dabei wieder etwas zu mir herunter und beginnt meinen Nacken zu küssen, während ich mit meinen Händen über seinen Rücken wandere.
Ich verliere mich in meinen Gefühlen und am liebsten würde ich für immer so verharren. Doch ich schaffe es nicht mehr lange, meinen anrollenden Orgasmus zurückzuhalten.
Meine Atmung beschleunigt sich und ich versuche gar nicht mehr mein Stöhnen zu unterdrücken. Meine Finger krallen sich in Jungkooks Rücken und dann überkommt es mich. Die Wucht raubt mir für kurze Zeit den Atem und ich brauche eine kurze Zeit, um wieder etwas mitzubekommen. Jungkook blickt mich schwer atmend an und ich bemerke, dass auch er gekommen sein musste.
Er legt seine Lippen ein weiteres Mal auf meine und steht dann aus.
Er geht ins Bad, wohl um seine Hände zu waschen, denn ich höre den Wasserhahn. Ich schnappe mir währenddessen ein Taschentuch und versuche notdürftig meinen Pullover abzuwischen. Egal, kommt eh in die Wäsche.
Als Jungkook zurückkommt, setzt er sich zu mir aufs Sofa, nimmt mein Gesicht in seine Hände und küsst mich, ehe er sich wieder von mir löst.
“Das war wirklich unbeschreiblich schön…”, spricht er leise zu mir, “...aber ich gehe jetzt besser."
Ich blicke ihn etwas enttäuscht an.
“Habe ich etwas falsch gemacht? Von mir aus kannst du gerne die Nacht bleiben?”
“Taehyung…”, setzt er langsam an. “... es liegt nicht an dir, ich bin das Problem. Meine Gefühle überfordern mich, ich kann das alles gerade nicht.”
Jetzt hat er seinen Blick abgewandt und wird immer leiser: “Ich möchte dich da nicht mit reinziehen und solange es noch nicht zu spät ist…”, er stockt. Dann sieht er mich wieder an und spricht weiter: ”Ich halt es einfach nicht nochmal aus, verstehst du?”
“Nein”, gebe ich zurück, “nicht wirklich." Dann lege ich meine Hand auf seine und nehme meinen ganzen Mut zusammen.
“Du bist mir wichtig, Jungkook, ich will nur, dass du das weist.”
Das war zwar völlig untertrieben, aber das Gespräch macht mir Angst und ich habe das Gefühl, dass Jungkook versucht, das, was wir bereits entwickelt haben, zu beenden.
Jungkook blickt auf unsere Hände.
“Okay, dann komme ich wohl doch nicht mehr ganz so leicht daraus.”
Seine Worte sind leise und klingen traurig. Er hebt seinen Blick nun wieder und schaut mir in die Augen.
“Taehyung, du bist mir auch wichtig. Wir alle haben anscheinend unsere Päckchen aus der Vergangenheit zu tragen.”
Er macht eine kurze Pause, ehe er weiter spricht: “Ich brauche etwas Zeit und Abstand, nur um meine Gefühle zu ordnen und dir die Chance zu geben, dies auch zu tun. Bitte verstehe mich nicht falsch, mir fällt das alles nicht leicht, aber es ist besser so …bitte.”
Die letzten Worte klingen flehend.
Auch wenn es gerade total weh tut, irgendwie sind Jungkooks Worte ja auch eine Bestätigung dafür, dass er mich mag, oder?
“Okay…” hauche ich und drücke seine Hand. “Aber versprich mir, dass du dich wieder meldest, wenn du soweit bist okay?” Auf Jungkooks Gesicht legt sich ein trauriges Lächeln.
“Versprochen”, erwidert dieser, ehe er sich von meiner Hand löst und sich anzieht. Bevor er jedoch meine Wohnung verlässt, dreht er sich noch einmal in meine Richtung und sagt, “Bis dann” und geht.

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Gebrochen | Taekook
Fiksi PenggemarTaehyung stand mit beiden Beinen im Leben, eine Wohnung, einen Job. Doch wie soll man alles schaffen und aufrechterhalten, wenn man nicht in die Gesellschaft hineinpasst? Wenn man den Anforderungen nicht gerecht werden kann? Das einzige, worin er no...