《Kapitel 37》

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Das dumpfe Dröhnen meiner Schritte hallte durch den schier endlosen Gang, als der Boden unter mir erneut bebt und mit einem grellen Geräusch aufbrach. Ein starker Luftzug riss mich in die Tiefe, und bevor ich überhaupt reagieren konnte, fand ich mich schon in einem neuen, düsteren Gang wieder. Der Schmerz in meinem Körper war unerträglich, doch der Zorn, der mich erfüllte, ließ mir keine Zeit, darüber nachzudenken. Muzan Kibutsuji war hier, irgendwo in dieser verdrehten Dimension, und ich würde ihn finden – koste es, was es wolle.

„Muzan...!", flüsterte ich mit fester Entschlossenheit.

Meine Hand umklammerte mein Katana, als ich den Gang entlang rannte. Jeder Schritt fühlte sich schwerer an, doch der Gedanke an den Dämonenkönig, der allem Leben nur Zerstörung brachte, trieb mich an. Ich musste ihn aufhalten. Es war keine Frage mehr. Die anderen Säulen, Gyomei, Sanemi, Shinobu, sie alle waren irgendwo hier – ich musste sie finden, um ihm gemeinsam ein Ende zu bereiten.

Mit einem Ruck riss ich eine Tür auf und trat in den Raum. Was ich sah, ließ mich fast erstarren. Shinobu Kocho, die Insektensäule, kämpfte gegen einen Dämon. Aber nicht irgendeinen Dämon. Douma. Der „Zunehmende Zwei", der Dämon, der für seine Grausamkeit und seinen manipulativen Charme berüchtigt war. Seine kalte, unbarmherzige Miene glühte vor Hinterlist.

„Shinobu!", rief ich, als ich den Raum betrat und mein Katana schon heftig schwang, bereit, den Angriff zu starten. Doch bevor ich zuschlagen konnte, öffnete sich der Boden unter meinen Füßen ein weiteres Mal.

„Verdammt!", schrie ich, als ich ohne Vorwarnung in die Tiefe stürzte. Mein Bauch prallte hart auf den Boden eines weiteren Gangs, und für einen Moment konnte ich kaum atmen. Der Schmerz war überwältigend, meine Rippen fühlten sich an, als würden sie zerbrechen. Ich hielt mir die Seite, versuchte, den Schmerz zu ignorieren und Luft zu holen. Meine Hand zitterte, als ich mich mit Mühe aufrappelte.

„Ich muss weiter...", murmelte ich, obwohl mir fast die Luft ausging.

Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir, und als ich mich umdrehte, sah ich, wie sich mehrere Dämonen aus den Schatten lösten. Ihre Augen glühten vor Hunger, als sie sich auf mich stürzten. Ohne einen Moment zu zögern, zog ich mein Katana und begann, die Kreaturen zu vernichten. Jeder Schlag war eine schnelle, präzise Bewegung. Der erste Dämon fiel, der zweite wurde in zwei Hälften gespalten. Doch es schien nie genug zu sein. Weitere Dämonen tauchten auf, aus allen Ecken, als ob sie den Raum selbst beherrschten.

„Nicht genug!", knurrte ich, als ich die Klinge erneut in die Luft jagte und den nächsten Dämon durchtrennte. Der Schmerz in meiner Seite war fast unerträglich, doch ich kämpfte weiter, als ginge es um mein eigenes Leben – und vielleicht tat es das.

Mit einem letzten, mächtigen Schlag besiegte ich den letzten der Dämonen und stürzte weiter voran. Ich musste die anderen finden, musste sicherstellen, dass sie alle noch lebten und diesen Wahnsinn gemeinsam beenden konnten.

Als ich durch einen weiteren Gang stürmte, hörte ich plötzlich Stimmen. Ich erkannte sie sofort.

„Muichiro!"

„Du bist hier!", sagte Sanemi mit einer Erleichterung, die man in seiner sonst so rauen Stimme kaum zu erwarten gewagt hätte. „Dachte schon, du wärst verloren. Es tut gut, dich zu sehen."

Gyomei nickte ernst. „Komm, wir müssen weiter. Er ist hier irgendwo. Wir können ihm nicht entkommen lassen."

Wir rannten weiter. Jeder Schritt ein Kampf gegen die Dunkelheit, gegen die Verwirrung, die dieser Ort verursachte. Der Boden unter uns stöhnte, als ob das ganze Gebäude sich veränderte, als ob die Mauern sich für uns bewegten und uns weiter in diese Albtraumwelt zogen. Doch wir konnten nicht aufgeben. Nicht jetzt.

„Wir müssen durchhalten", sagte Gyomei. „Wir werden ihn gemeinsam besiegen."

Plötzlich rutschte ich auf einem losen Stück Stein und fiel mit den Füßen voran in einen anderen Raum. Ein kaltes, eisiges Gefühl durchzuckte mich, als ich den Boden berührte. Doch was ich sah, ließ mein Blut in den Adern gefrieren.

Vor mir stand eine Gestalt, deren scharfe, stechende Augen mich mit einer Intensität durchdrangen, die mich fast erstarren ließ. Es war wie ein Albtraum, der mich wieder einholte – ein Albtraum aus meiner Kindheit.

„Kokushibo...", flüsterte ich, als mein Herz schneller schlug.

Seine Figur war größer als je zuvor, seine Präsenz schien die Luft selbst zu verzehren. Mit einer unheimlichen Ruhe stand er da, die beiden Katanas an seiner Seite, seine Aura die eines grausamen Gottes. „Du bist also auch hier, Muichiro", sagte er mit einer Stimme, die fast sanft, aber tödlich klang. „Wie lang ist es her, dass du mir begegnet bist, hm?"

Die Erinnerung an ihn kam wie ein Schwall – wie eine Welle, die alles ergriff, was ich fühlte. Kokushibo, mein einstiger Mentor, der mich und meinen Bruder gequält hatte. Der Dämon, der die Seele eines Kindes zerbrach, bevor er denjenigen, die er in seinen Bann zog, den Tod brachte.

„Was willst du hier, Kokushibo?", fragte ich, meine Stimme fest, obwohl mein innerstes Wesen bebte. „Dies ist das Ende für Muzan. Du bist der Nächste."

„Das Ende für Muzan?", wiederholte er, und ein leichtes Lächeln spielte um seine Lippen. „Du bist also gekommen, um zu kämpfen. Aber du solltest wissen, Muichiro, du bist nicht der, der das Ende bringen wird. Es gibt Dinge, die du nicht begreifen kannst."

„Ich verstehe genug!", antwortete ich, die Klinge fest in der Hand. „Dies ist mein Ziel. Du hast nichts zu tun mit dem, was hier passiert. Und das weißt du auch."

Er lachte leise, ein kaltes, böses Lachen. „Weißt du, was du gerade sagst? Du glaubst, du könntest alles alleine tun? Du bist immer noch das naive Kind von damals."

„Ich bin nicht mehr das Kind, das du damals gekannt hast. Und ich werde dich besiegen, wie du uns besiegt hast."

Plötzlich zog er seine Klingen, und ich wusste, dass jeder Moment, den ich zögerte, mein letzter sein könnte. Doch dann, im Augenblick der Stille, bevor der Kampf wirklich begann, veränderte sich die Atmosphäre um uns herum. Es war wie ein greller Blitz, der den Raum zerriss, und vor mir erschien – Yuichiro,  mein verstorbener Zwillingsbruder.

„Kokushibo, du wirst heute dein Ende finden! Das garantiere ich dir", sagte ich mit einer Stimme, die die Luft erstickte.

Ich hatte keine Zeit mehr.

The Unfair Life Of The Mist Hashira [Muichiro FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt