Epilog

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Es war eine schwere Stille, die über dem Schlachtfeld lag. Der Kampf war vorbei, doch der Preis war unerbittlich hoch. Muzan Kibutsuji war vernichtet, doch die Freude über den Sieg war durch den Verlust der Kameraden getrübt.

Sanemi stand auf einem Felsen, den Blick in den Horizont gerichtet, als die letzten Winde des Kampfes noch durch die Luft zogen. Der Körper war erschöpft, blutüberströmt und zerkratzt, doch seine Augen waren leer, als er die Toten um sich herum betrachtete. Mit ihm, auf einem anderen Felsen, stand Giyu, der sich stumm zu ihm gesellte. Beide Männer standen da, die Atmosphäre schwer von unausgesprochenem Schmerz.

„Es fühlt sich nicht wie ein Sieg an", sagte Sanemi, seine Stimme rau und gebrochen.

„Nein... es fühlt sich an wie eine Leere, die sich nicht füllen lässt", antwortete Giyu mit einer Stimme, die nur von den Schwertern und Kämpfen des Lebens geprägt war. „Die Schwerter sind immer noch schwer in unseren Händen, aber dieser Sieg... er hat seinen Preis."

Sanemi nickte, seine Zähne fest zusammengebissen. Doch der Schmerz in seinen Augen war unübersehbar. „Wir haben die Monster besiegt, aber... bei welchem Preis?"

Die Leichen ihrer Gefährten lagen verstreut, die Wälder und Berge rundherum von dem Kampf gezeichnet. Doch es war nicht der Boden, der vom Blut der Dämonen durchzogen war, sondern das Herz eines jeden Überlebenden, das sich schwer anfühlte, als hätte er den größten Teil seiner Seele verloren.

„Gyomei, Mitsuri, Obanai, Shinobu... Muichiro..." Giyu sagte die Namen leise, als ob die Luft selbst diese Toten ehren wollte. „Es gibt keinen Trost, keine Erlösung. Nur... diese Leere."

„Muichiro...", wiederholte Sanemi, und seine Stirn legte sich in Falten, als er den Blick zu Giyu hob. „Er war wie ein Bruder für dich, oder?"

Giyu nickte langsam. „Ja. Er war mein Nachbar, bevor er ein Hashira wurde. Er war so ruhig, so fern und doch... so voller Stärke. Ich dachte, er würde für immer kämpfen. Dass wir diesen Kampf gemeinsam gewinnen würden."

Sanemi seufzte und setzte sich auf den Boden, die Hände in den Schoß gelegt. „Ich hab nie gewusst, wie wichtig er dir war. Ich... Ich wollte ihm nie wehtun, Giyu. Nicht, wie ich es in der Vergangenheit getan habe. Aber Muichiro... er war immer da, ohne zu fragen, ohne zu urteilen. Und jetzt ist er weg."

Giyu sah zu Sanemi, seine Augen durchzogen von Trauer und einer Art stiller Wut. „Du hast ihm nie wehgetan. Du bist ein Krieger, wie wir alle. Er wusste, was er tat, als er sich den Dämonen stellte, und er wusste auch, was es bedeutet, mit einem solchen Gegner zu kämpfen. Der Tod gehört dazu, Sanemi. Aber... ich wollte, dass er noch lebt. Ich wollte, dass wir zusammen weitermachen. Ich wollte, dass er seine Träume lebt."

Die Worte hingen schwer in der Luft, und die Sonne begann langsam hinter den Bäumen zu sinken. Das Licht, das die beiden begleitete, schien blasser zu werden, als ob es den Verlust der vielen Leben, die im Kampf um den Frieden gegeben wurden, spüren konnte.

„Und die anderen?", fragte Sanemi schließlich, als er sich wieder aufraffte und zum Boden hinabschaute, wo die Körper ihrer Kameraden lagen. „Wie gehen wir mit all dem um? Mit dem Tod von Mitsuri, Obanai und Gyomei?"

„Wir ehren sie", sagte Giyu mit einer ruhigen, aber festen Stimme. „Jeder einzelne von ihnen hat sein Leben für einen größeren Zweck gegeben. Ihre Opfer waren nicht umsonst. Wir müssen weiterkämpfen, um das, was sie für uns aufgebaut haben, zu schützen. Für das, was sie uns hinterlassen haben."

Sanemi nickte, doch es war kein Trost. Der Tod war ein ständiger Begleiter in ihrem Leben gewesen, aber dieser Verlust war anders. Sie hatten gekämpft, sie hatten alles gegeben, aber der Preis war zu hoch.

„Ich will mich an sie erinnern", sagte Sanemi schließlich, „an ihre Stärke, an ihre Hingabe. Und an die Zeit, die wir mit ihnen verbracht haben."

Giyu stand still, ein kurzer Blick auf die verblassten Gesichter der gefallenen Kameraden gerichtet. „Die Erinnerung an sie wird weiterleben. In jedem Atemzug, den wir tun, in jedem Schlag, den wir mit unserem Schwert führen. Ihre Seelen sind immer bei uns."

Eine Pause trat ein. Der Wind rauschte durch die Bäume, und in der Ferne hörte man das Klingen der Schwerter und die Schreie der Dämonen, die nicht mehr existierten. Es war eine Stille, die wie ein Erbe zurückblieb, ein flimmerndes Echo der unvergessenen Gesichter und ihrer Taten.

„Und Muichiro?", fragte Sanemi leise. „Was sollen wir mit ihm machen? Was sollen wir tun, Giyu?"

Giyu drehte sich zu ihm und sah ihm tief in die Augen. „Er war ein Held. Er hat uns alle inspiriert, hat uns gezeigt, dass es keinen Sinn hat, aufzugeben. Muichiro... wird immer ein Teil von uns sein. Ein Teil des Hashira, ein Teil der Familie. Aber... wir müssen weiterleben. Für ihn. Und für uns."

Sanemi starrte lange auf die Leichen seiner Kameraden, dann nickte er. „Du hast recht. Wir müssen weiter. Für sie. Für Muichiro. Für alle, die gefallen sind."

Es war ein schwacher Trost, aber es war der einzige, den sie hatten. Sie standen in der Stille, den Wind in ihren Haaren und die Toten in ihren Herzen, und in der Ferne zogen die letzten Reste des Krieges weiter, als ob das Leben selbst nie wirklich stillstand.

Doch tief in den Herzen der beiden, die geblieben waren, wusste jeder, dass der wahre Kampf erst noch begann. Sie hatten überlebt, aber die Narben, die der Krieg hinterließ, würden niemals verheilen.

„Lass uns gehen", sagte Giyu schließlich. „Es gibt noch so viel zu tun."

„Ja", sagte Sanemi, „es gibt noch viel zu tun."

Und so gingen sie weiter, auf einem Weg, der sie für immer mit den Gefallenen verband, doch auch auf einem neuen Pfad, den sie alleine gehen mussten.

The Unfair Life Of The Mist Hashira [Muichiro FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt