11.39 Uhr An Gott (sollte es dich geben),
Warum? Warum lässt du all dieses Leid hier zu? Siehst du nicht, dass dich die Menschen so sehr brauchen, wie noch nie? Du hast den Krieg nicht verhindert. Warum kannst du sie jetzt nicht aus dieser Hölle befreien? Jeden Tag sehe ich Frauen, Männer und Kinder verzweifelt zu dir beten. Sie haben keine andere Zuflucht mehr als ihr Gebet, doch du scheinst sie nicht zu erhöhen. Babys sterben. Väter und Mütter. Jede Minute schließt jemand für immer die Augen. Den meisten hat dieses schreckliche Spiel die Seele herausgerissen. Stück für Stück. Manche sind nur noch leere Hüllen, die einfach nur mutlos an einer Wand lehnen und auf ihr baldiges Ableben hoffen. Wenn es dich gibt, dann frage ich dich hiermit: warum bist du so ein mitleidloses Ungetüm? Alle Hoffnung zerstörst du. Was ist dein Ziel, wenn du niemandem hilfst? Soll eine Welt ohne Menschen entstehen? Dann solltest du wenigstens so gütig sein, deiner eigenen Schöpfung einen schnellen Tod zu gewähren und sie nicht täglich zu foltern bis sie endlich ihren letzten Atemzug macht. Was bist du für ein Monster? Du verschließt deine Augen. Sieh in die Augen einer Mutter, die gerade ihr Kind verloren hat. Schau dir diese Leere an, die Wut, die Angst. Ein Kessel voller Emotionen. Höre zu, wie ihre Tränen auf die Steine fallen und ihre Schmerzensschreie in der Luft verhallen. Wage es nicht diesen eisigen Ton jemals zu vergessen. Noch Tage danach hängt er an dir, wie ein Schatten und man selbst zerreißt sich vor Schuldgefühlen. Warum Kinder? Unschuldige Babys. Tyrannen leben. Warum? Man erzählte mir, du hättest die Menschen nach deinem Vorbild erschaffen. Dann bist du ein grausamer, herzloser Mann. Gleichzeitig aber auch gütig und liebevoll. Schließlich sind das die Menschen. Es gibt so viele Charaktere. Wie waren die ersten Menschen, die du erschaffen hast? Waren sie liebevoll? Wie konntest du dann zulassen, dass es solche scheußlichen Menschen, wie unseren König jemals gibt? Oder waren sie schrecklich und du versuchst nun die warmherzigen zu vernichten, weil sie nicht in dein Konzept passen? Egal, wie es war, das hier ist falsch. Es spielt keine Rolle, was für schreckliche Sachen ein Einzelner getan hat, das hier hat niemand verdient, denn die, die leiden müssen, sind unschuldig. Sie haben den Krieg nicht begonnen und ihn auch nicht geführt. Jeder von ihnen ist ein Opfer der Tyrannei. Ich möchte damit nicht meine eigene Position aufwerten, doch auch ich habe mit dem Krieg nichts zu tun. Jetzt bin ich schon weit genug, um die Schuld bei anderen zu suchen. Die Schuld an allem. So weit treibt mich dieses Elend. Natürlich habe ich nichts Falsches getan. Der Stellvertreter des damaligen Königs ist der Grund, warum es zum Krieg gekommen ist. Durch seine Machtgier spaltete sich das Königreich. Der alte König wurde ermordet. Man fand ihm mit einem Messer im Rücken. Es war voller Wut in ihn gerammt worden, denn es war bis zum Schaft im leblosen Körper verschwunden gewesen. Jeder wusste, wer es war, doch der nun neue König hatte starke Verbündete, die sich schneller aufgestellte hatten als die, die der toten Majestät treu ergeben waren. Alle Aufstände wurden blutig niedergeschlagen. Die Straßen waren gefüllt mit blutüberströmten Leichen. Mein Vater lag auf dem Marktplatz. Sein Kopf hatte man aufgespießt, wie die viele andere auch. Es sollte ein Signal sein. Niemand sollte es jemals wieder wagen, sich gegen das Königshaus zu erheben. Die Aufstände endeten an diesem Tag und es begann eine neue Ära. Eine Zeit, die noch immer andauert und erfüllt ist von Angst, Hass, Verzweiflung und Mutlosigkeit. All das hat niemand verhindert und der einzige der es hätte tun können, hat eine angezweifelte Existenz. Warum denke ich dann trotzdem, dass es Hoffnung gibt?
Hope
Hey meine lieben treuen Leser,
Das neue Kapitel ist etwas deprimierend, aber ich hoffe, dass es euch trotzdem gefällt. Heute kommt vielleicht noch ein Kapitel, ob morgen eines kommt weiß ich nicht, da ich Geburtstag habe und nicht weiß, wie viel Zeit ich haben werde. Ich hoffe ihr versteht das.
Miracleworld
DU LIEST GERADE
Hope.
Science FictionWas machst du, wenn alles, was du gekannt und geliebt hast, einfach zerstört wird? Wenn die Natur vernichtet wurde und nur das Leben in einer Stadt dich vor Krankheiten und Tod schützt? Wenn diese Stadt von einem Tyrannen regiert wird und du auf der...