24. Mai 3091

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0.58 Uhr An den König,

Ich hasse dich. Eure Majestät hält sich für das Beste auf Erden. Tyrannei hilft den normalen Menschen das Leben zu verstehen? Man muss den kleinen Leuten zeigen, dass sie schwach und wertlos sind? Das ist das Unmenschlichste, das ich jemals gehört und gesehen habe. Junge Männer vor aller Augen hinzurichten und Frauen zu versklaven, weil sie zu langsam geknickt haben, ist keine Gerechtigkeit und auch keine herausragende Leistung. Es ist grausam. Kaltblütig und hinterhältig. Euer Gnaden stürzt sich auf all die, die zu krank sind, um sich zu verteidigen. Als Rechtfertigung nennt man das Wohl des Volkes. Das ich nicht lache. Dann gibt es da noch diese wöchentlichen 'Begnadigungen'. Es ist keine Güte einen fast verhungerten Mann wieder in die Gassen zu entlassen und ihn dort sterben zu lassen, nur damit man den 'Dreck' nicht in seinen eigenen Verließen hat. Eure Hoheit scheint in dem Glauben zu leben, seine Untertanen würden ihn lieben und verehren. Das ist die größte Lüge meines Lebens. Das Volk hasst euch. Am liebsten würde es euren Kopf abschlagen und ihn auf der Stadtmauer aufspießen. Einige von uns würden euren Kopf auch ohne Schwert oder Messer oder ähnliches von euren Schultern reißen. Mit den bloßen Händen. Die Wut brodelt in ihnen wie das Wasser in einem Kessel. Euer Hochwohlgeboren sollte sich besser in Acht nehmen. Das Rudel der Raubtiere formiert sich. Des Löwens Tod. Euer Unheil hat einen Namen. Seit ungefähr einer Woche sammeln sie sich und seit einer Woche wachsen sie stündlich. Es ist nicht schwer Menschen mit einem gemeinsamen Wunsch zusammenzuführen. Der Löwe seid Ihr mein König. Die Meute hat Waffen und sie bieten Hilfe und Schutz für jeden. Ein Versprechen, das ihnen mehr Unterstützung einräumt, als die Königswachen niederschlagen könnten. Viel Zeit bleibt euch nicht euer Gnaden. Vielleicht noch ein paar Monate, mit ein bisschen Glück zwei Jahre. Zählt die Stunden und genießt sie. Es werden eure letzten sein. Nicht einmal ein plötzlicher Sinneswandel schützt euch vor dem Tod, der euch ereilen wird. Betet, dass die, die euch töten werden, Waffen tragen. Dann geht das Köpfen bedeutend schneller. Natürlich besitzen wir auch Schusswaffen. Feuerwaffen sind das einzige, das nicht wieder auf dem Stand des Mittelalters ist. Das einzige, das noch übrig ist, von der Zeit vor dem Krieg. Wenn eure Majestät viel Glück hat, dann werdet Ihr erschossen. Das geht schnell und verursacht nicht solche Schmerzen, wie manch andere Variante. Betet und hofft, dass euch jemand erhört. Kämpfen ist genauso sinnlos, wie um Gnade winseln. Jeder hier hat mindestens einen Grund, sich gegen Euch zu stellen. Kinder, Frauen, Männer. Irgendeinen gibt es. Einen Menschen für den es sich zu sterben lohnt. Eine Sache für die man allem zu widerstehen versucht. Egal, was jetzt noch passiert, die Meute wird sich erheben. Blut wird fließen, Menschen werden sterben und der König wird gestürzt werden. Alles ist logisch und vorhersehbar. Nur der Zeitpunkt ist ungewiss. Wie lange wird der Aufstand dauern, wann wird er beginnen? Ich weiß es nicht, aber es wird gesehen und das ist das einzige, was zählt. Das einzige, was wirklich von Bedeutung ist. Das einzige, was Hoffnung wachsen lässt. Hoffnung in den traurigen Herzen der Armen, Kranken und Trauernden. Hoffnung, die den Mut aufflammen lässt, bis er zu einem lodernden, alles verschlingenden Feuer herangewachsen ist. Erbarmungslos.

Hope

Hey,
Ein neues Kapitel und wieder eine Botschaft an euch: Ich habe keine Ahnung, wie viel ich eigentlich schon geschrieben habe.. ;).
Miracleworld

Hope.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt