Teil 141

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Eriks POV

Toll Erik, was sollte das schon wieder.

Mein Abgang bei Carly war nicht grade eine meiner Sternstunden.

Entnervt springe ich von dem Stein auf, auf dem ich sitze.

Nachdem ich aus Carlys Fenster gesprungen bin, bin ich ca 100 Meter die Straße abwärts gelaufen und habe mich dort auf einen Randstein gesetzt.

Hier sitze ich mittlerweile schon eine gute Stunde und so langsam kriecht die Kälte in meine Knochen.

Ich hatte bei meinem überstürzten Abgang alles bei Carly liegen lassen und auf dem Trip auf dem ich war, war mir das auch alles recht egal.

Mir ist zwar bewusst, wie beschissen das vorhin mit Carly gelaufen ist, dennoch war es besser zu gehen.

Ich hasse ihre bevormundende Art. Wie sie versucht mir Tipps zu geben und versucht mich von ihr abhängig zu machen.

Ich hasse ihre Stimme, die dann immer diese besondere Tonlage annimmt und ihren Blick, der so vielsagend zu sein vermag.

Sie denkt immer, sie weiß alles, hätte schon so viel durchgemacht und ist der weiseste Mensch der Welt.

Ich hasse das.

Aber ich liebe es auch.

Ich liebe es, wie sie sich um mich sorgt, mir den Rücken stärkt und stets versucht für mich da zu sein.

Ich schätze ich kann damit nur einfach nicht umgehen.

Scheisse, ich weiß nicht wo mir der Kopf steht.

Mike da aus dem Gefängnis zu holen, kostet mich zu viel Geld.

Geld, welches ich eigentlich nicht habe.

Nicht im Moment.

Wenn die Sache morgen schief geht und ich Mike nicht so rauskriege, wie geplant, ist mein ganzes Geld weg und da ich dann endgültig bei den Jungs raus bin, hätte ich auch keine Möglichkeit irgendwie an neues Geld zu kommen.

Wo sollte ich dann hin?

Zurück zu meinen Eltern? Auf keinen Fall.

Oder ich müsste mir einen anderen Weg ausdenken, Mike herauszuholen.

Einen Tunnel graben, das wäre es.

Aber das kann ich alles Carly doch nicht erzählen.

Auch wenn meine Situation ziemlich ausweglos scheint muss ich irgendwie über mich schmunzeln.

Wie kann man so ein schlechter Mensch sein wie ich?

Ich sollte erstmal zurück zu Carly gehen und das richten und den Rest wird man dann morgen sehen.

Als die Droge so langsam nachlässt, spüre ich meine Schmerzen an meinen Wunden wieder mehr als deutlich. Auch die Schläge von Marco waren da nicht grade vorteilhaft.

Mit zitternden Händen ziehe ich meinen Pulli zurecht, als ich wieder unter carlys Fenster stehe.

Ich lege den Kopf in den Nacken und sehe, dass das Fenster nur auf Kipp ist, was heißt, dass sie möchte dass ich wiederkomme. Andernfalls hätte sie das Fenster bei dieser Witterung geschlossen gehalten.

Ich atme tief durch und springe anschließend an das Regenrohr, an dem ich mich hochhangle, bis ich die kleine Fensterbank vor ihrem Fenster erreiche, auf der ich halt finde.

Mit einem kurzen Griff öffne ich das Fenster und schlüpfe hindurch in ihr Zimmer, ehe ich es wieder schließe.

Das große Bett, welches mitten im Raum steht ist leer und im Bad brennt Licht.

Love or Law ? (Erik Durm FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt