Teil 71

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Ich habe den ganzen Tag in der Schule Händchen haltend mit Erik verbracht. Er war echt zuvorkommend und hat mir sogar die Tür aufgehalten.

Ich glaube, dadurch, dass er sich mir endlich mal geöffnet hat, kommen wir jetzt viel besser mit einander aus.

'Was machst du jetzt.', frage ich und spiele mit meinem Armband herum, als Erik vor meinem Haus hält.

'Nichts eigentlich. Habe heute Trainingsfrei, da wir morgen erst Spiel haben, also..', erklärt er achselzuckend und ich strahle ihn vielsagend an.

'Was ist los?', stellt er sich bewusst dumm und ich greife nach seiner Hand, ehe ich seine Finger mit meinen verschränke.

'Komm noch mit rein.', schlage ich vor.

Erik beugt sich zu meinem Sitz hinüber und haucht mir einen Kuss auf die Wange. 'Wenn du möchtest, sehr gerne.'

Als Bestätigung steige ich aus und laufe schonmal zur Haustür um sie zu öffnen.

Wieder muss ich grinsen, weil Erik so perfekt aussieht, als er mir leicht joggend folgt.

'Warum so glücklich?', fragt er und zieht mich in seinen Arm. Ich antworte nicht, sondern vergrabe nur meinen Kopf an seiner Brust. Ich höre ein unterdrücktest lachen, ehe ich mich von ihn löse.

'Hunger?', frage ich und er schüttelt den Kopf. Dankbar ziehe ich ihn hinter mir die Treppe hoch.

In meinem Zimmer wirft er sich wieder wie selbstverständlich auf mein Bett und schaut mich ungeduldig an.

'Kannst du dich kurz umdrehen, damit ich mich ähm ... umziehen kann?', stammle ich und laufe rot an.

'Babe, entspann dich einfach mal.', lacht er und wirft dabei seinen Kopf in den Nacken.

Ich schüttle den Kopf und wiederhole meine Bitte doch er verneint sie allen Ernstes. 'Ich werde nicht weggucken, gehört doch eh alles mir.', sagt er mit einem Zwinkern.

Ich schnappe nach Luft. 'So ich gehöre also dir?', frage ich schnippisch und verschränke meine Arme vor der Brust.

Ich wusste nicht, dass ich jemandem gehöre und außerdem weiß ich nichtmal, was Erik und ich sind. Also bin ich der Meinung, dass wir das erst klären sollten, bevor ich mich auch nur annähernd vor ihm umziehe, oder ihm "gehöre".

'Komm, jetzt benimm dich nicht wie eine bitch und komm her.', knurrt Erik und normalerweise würde mich seine harsche Wortwahl stören. Aber jetzt finde ich es irgendwie ... cool.

Widerstrebig bewege ich mich auf ihn zu und lass mich von ihm auf seinen Schoß ziehen, mit Gesicht zu ihm. Er lässt seine Hände auf meiner Hüfte ruhen, während er mich sanft ansieht.

'Du gehörst doch mir oder?', fragt er und schiebt seine Unterlippe leicht vor.

Ich weiß nicht recht, was ich antworten soll. Auf der einen Seite , finde ich, dass es sich einfach nur erniedrigend anhört aber auf der anderen Seite klingt es wunderschön. Dass ich mich aber auch nicht nur einmal entscheiden kann..

'Babe, sprich.', haucht Erik wieder.

'Ich weiß nicht recht, was du damit meinst.', gebe ich zu und blicke auf seine perfekt geschwungenen Lippen.

'Ich denke es ist meine verkackte Art dich zu Fragen , ob du mit mir zusammen sein willst.', sagt er und muss über sich selbst lachen.

Ich streiche eine Strähne aus seiner Stirn und lege meinen Kopf schief.

'Ich dachte du willst keine Beziehung?', frage ich verwirrt.

'Ich will aber dich. Und vielleicht musst du mir eine Menge beibringen in Sachen Beziehung, aber warum probieren wirs nicht mal? Ich kann dir ganz andere Dinge beibringen.', erklärt er mit einem ekligen Grinsen und sofort werde ich wieder rot. Ich werfe meinen Kopf nach vorne und vergrabe mein Gesicht an seiner Schulter um es zu verbergen. Ich spüre Eriks Körper vibrieren, als er lacht.

'Also, was sagst du?', will er wieder wissen.

Ich blicke wieder auf und blinzle ein Paar mal, bis ich nicke.

Ich fühle mich wie im Traum. Im schönsten Traum meines Lebens.

'Aber vermassle es nicht Durm.', füge ich noch sanft hinzu und er drückt mich an sich.

'Bist du glücklich?', flüstert er nah an meinem Ohr und jagt mir so eine Gänsehaut über den ganzen Körper.

'Überglücklich.', gebe ich zu.

Erik drückt mich wieder von sich weg, so dass wir uns ansehen können, als er meinem Gesicht immer näher kommt. Kurz bevor seine Lippen meine berühren, klingelt sein Handy. Genervt stöhnt er auf.

'Geh ruhig dran.', murmle ich und streiche über seine Wange, ehe ich von ihm aufstehe, damit er an sein Handy kann.

'Ja?', nimmt er den Anruf ziemlich unfreundlich entgegen und ich nutze seine Unaufmerksamkeit um mich schnell umzuziehen.

Als er wieder auflegt sieht er noch genervter aus als zuvor.

Er steht auf und kommt auf mich zu, ehe er meine Hände in seine legt. 'Babe, ich muss jetzt gehen. Aber ich komme heute Abend wieder. Lass dein Fenster offen.', sagt er leicht traurig und küsst mich auf die Stirn.

Ich spüre Enttäuschung in mir aufsteigen und will ihn fragen, warum er gehen muss, aber er kommt mir zuvor.

'Melissa kommt jetzt eh zu dir.'

Woher weiß er denn das schon wieder? Eigentlich habe ich gar keine Lust auf sie.

Als ich mit Erik im Flur stehe kommt er mir noch einmal ganz nah. Er legt seinen Finger unter mein Kinn und hebt es leicht an.

'Und denk ja nicht, dass ich das mit dem umziehen vergessen habe. Das holen wir nach.', brummt er mir zu und dreht sich anschließend mit einem dreckigen Grinsen auf dem Gesicht zum gehen um.

Love or Law ? (Erik Durm FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt