Love or Law ? (Erik Durm FF)

Teil 97

Unsanft werde ich von einem schrillen Handyklingeln aus meinem Schlaf gerissen.

Benommen taste ich nach meinem Handy, ehe ich es an mein Ohr halte und etwas herein brumme.

'Dir auch einen wunderschönen Tag, Carly.', trällert mir die Stimme am anderen Ende entgegen und es dauert eine Weile, bis ich erkenne, dass es Dallas ist.

'Wollte nur sagen, dass ich ab 16:00 Uhr für dich zeit hätte. Was sagst du dazu?'

Langsam drehe ich meinen Kopf zur Uhr. 12:35. ok das wird genug zeit sein.

'Oh ja klar, gerne. Treffen wir uns am Phönixsee, ich kenne dort ein paar super Cafés.', schlage ich vor und setze mich langsam im Bett auf.

Wo ist eigentlich Erik?

'Alles klar, klingt spitze! Ich freue mich.', sagt Dallas und irgendwie macht es mich glücklich seine dunkle Stimme zu hören.

Ich verabschiede mich von ihm und lege auf. Meine Gedanken sind eh schon bei Erik.

Ich erkenne auf seinem Kopfkissen einen kleinen Zettel. Vorsichtig entfalte ich ihn und lese oder ehe gesagt versuche Eriks Sauklaue zu entziffern.

"Morgen Prinzessin. Bin schon beim Spiel. Fühl dich wie Zuhause. Wir sehen uns bestimmt heute und wenn nicht dann spätestens morgen."

Unwillkürlich muss ich Lächeln.
Ich falte den Zettel wieder zusammen und stehe aus dem Bett auf.

Sofort verstaue ich ihn sorgfältig in der Tasche meiner Jacke ehe ich mir diese überwerfe und mir eine Jeans überstülpe.

Ich sammle meine restlichen Sachen ein und stopfe sie in meine kleine Tasche.

Leise verlasse ich Eriks Zimmer und hoffe einfach schnell unbemerkt aus der Villa schleichen zu können.

Überraschenderweise gelingt es mir sogar.

Genervt lasse ich mich an der Bushaltestelle nieder. Immerhin kommt der Bus in den nächsten 10 Minuten.

*

'Carly , du siehst gut aus! Wie immer!', begrüßt mich Dallas und zieht mich in eine Umarmung.
Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, er tut es nicht. Ganz im Gegenteil, er sieht verdammt gut aus.

Seine braunen Locken sind ein Stück kürzer und ein Haarband hindert sie daran ihm in seine Stirn zu fallen.

Er hat wieder die gleiche Schwarze viel zu enge Hose an und die schweren braunen Stiefel.

'Wie gehts dir?', fragt er und sein Lippenring wippt auf und ab während seiner Worte.

'Super und dir?', grinse ich und er stimmt mir zu.

Es ist echt schön ihn wieder zu sehen. Schon jetzt merke ich wie unbeschwert die Stimmung zwischen uns ist.

'Oh man, ich freue mich so auf England. Ich meine ein halbes Jahr mal ein anderes Leben führen. Mal über den Tellerrand heraus schauen! Wie cool ist das denn?', fängt Dallas nach einiger Zeit an.

Ich bin überrascht von seiner Einstellung aber keinesfalls negativ. Er ist eben all das, was ich gerne sein würde. Ein echter Freigeist, den die Meinung anderer nicht kümmert und nur das macht was IHN glücklich macht.

Ich wollte auch nichts mehr als hier weg. Klar werde ich Erik vermissen, aber er wäre echt der einzige Grund um zu bleiben.

'Ich bin so froh, dass du auch dabei bist. Ich meine Stell mal vor , ich alleine unter all diesen Zicken.', murmle ich und schüttle mich bei dem Gedanken an die Mädchen, die das genaue Gegenteil von mir sind.

Dallas bricht bei der Vorstellung in Gelächter aus und erst wollte ich so tun als würde ich schmollen, aber dann musste ich einfach mit einsteigen.

Wir entschließen uns ein Eis zuholen und anschliessend eine Runde um den Phönixsee zu spazieren , bevor Dallas schon wieder viel zu früh gehen muss.

'Auf der Busfahrt sitzen wir doch bestimmt zusammen oder?', frage ich ihn und stecke mir einen Löffel eis in den Mund.

'Da fragst du noch?', entgegnet er und ich knuffe ihm leiht in die Seite.

Dallas legt seinen Arm um mich und kickt einen stein an den Wegrand.

Ich fühle mich ein bisschen unwohl, mit seinem Arm auf meiner Schulter, aber irgendwie habe ich nicht die Courage ihm das zu sagen, also löffle ich weiter leicht angespannt mein Eis.

'Und sonst , wie läufts bei dir mit den Jungs?', fragt Dallas mich grinsend und ich überlege einen Moment , ob ich ihm von Erik erzählen soll oder nicht, als mir die Entscheidung schon abgenommen wird.

Eine mir allzu vertraute Stimme hinter mir ruft nämlich grade meinen Namen.

Mir gefriert das Blut in den Adern, als Dallas und ich uns fast gleichzeitig umdrehen.