Teil 136

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Eriks Kumpel ist ein ziemlich sympathischer Mann, Mitte dreißig und es scheint , als würden sich die beiden schon ewig kennen.

Zum Glück waren Eriks Wunden nicht so tief, dass er ins Krankenhaus muss und so Nähte der junge Mann Erik tatsächlich in seiner Küche.

Er fragte nicht nach, was passiert sei, sondern machte seine Arbeit, lobte Erik für sein überlegtes Handeln und die Erstversorgung, gab mir Anweisungen , dass ich auf ihn aufpassen soll und verschwand kurz danach.

Das Nähen tat wohl doch einiges mehr weh, wie Erik erwartet hat, denn er hatte so große Schmerzen, dass er eine schmerztablette und anschließend eine Schlaftablette nahm um einschlafen zu können.

Nun ist es 2:44 Uhr und ich sitze mit einem Stuhl vor dem großen Panoramafenster in Eriks Schlafzimmer und beobachte die dunklen Bäume, die sich wie riesige Tänzer im Takt des Windes hin und her wiegen.

Ich kann einfach nicht schlafen, denn ich möchte wach sein, wenn etwas mit Erik ist.

Gähnend entsperre ich mein Handy.
5 verpasste Anrufe von Mama.

Meine Eltern werden mich töten.

Kurzerhand öffne ich eine sms von Melissa die vor ein paar Stunden angekommen ist und seufze erleichtert auf.

Melissa hatte meinen Eltern erzählt, ich würde bei ihr schlafen , denn ihr Freund hat mit ihr Schluss gemacht und sie braucht jetzt meine Unterstützung.

Anscheinend hatten sie es geschluckt.

Ich tippe ein kurzes Dankeschön , als ich ein stöhnen von Erik vernehme.

Sofort drehe ich mich zu ihm um und blicke in sein schweißnasses verzerrtes Gesicht.

Plötzlich schlägt er die Augen auf und setzt sich ruckartig auf. Er keucht und hustet und tastet die leere Bettseite ab.

Seine Bewegungen werden immer hektischer und verzweifelter.

'Erik, ich bin hier.', rufe ich und stehe zitternd auf.

Augenblicklich dreht er seinen Kopf zu mir und seine Augen entspannen sich für einen kurzen Moment, bis er sich zurück in sein Kissen wirft und sich die Brust hält, wobei er einen verkrampften Schrei rauslässt.

'Carly, ich sterbe.', brüllt er und keucht laut auf, ehe er erneut einen unterdrückten Schrei rauslässt.

Ich springe von meinem Stuhl auf und knie mich neben ihn aufs Bett.

Verzweifelt zerre ich an ihm, bis er sich aufsetzt.

Immer wieder kommen aus seinem zitternden Mund leise Schreie und stöhner hervor und er schaut mich hilflos an.

'Carly, es tut so weh! F-Fuck, meine Brust brennt!', zischt er und diesmal bin ich diejenige die ihn hilflos anschaut.

Was soll ich tun?

'Ich.. Ich hole einen Arzt.', murmle ich und will grade aufstehen , als Erik mich an meinem Bein packt.

Seine kalte Berührung jagt mir einen Schauer über den Rücken.

'Nein!', schreit er. 'Bleib einfach bei mir!'

Sein Atem wird immer schneller und ich befürchte , er würde gleich kollabieren.

Ich knie mich wieder vor ihn und nehme sein Gesicht zwischen meine Hände.

'Erik, ganz ruhig. Ich bin da.', sage ich beruhigend und Blicke ihm tief in die weit aufgerissenen Augen.

Er nickt hektisch und legt seine Hände an meine.

'Ja jetzt. Aber bist du es auch noch morgen? Nächste Woche? Nächsten Monat?' , seine Stimme bricht ab und er schluckt schwer. Langsam bahnt sich eine Träne den Weg seine Wange herunter.

Love or Law ? (Erik Durm FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt