Teil 146

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Carlys POV

Heute ist es so weit.

Heute fliege ich nach England.

Heute beginnt ein neues Kapitel in meinem Leben.

Nervös checke ich noch einmal meine Tasche ob ich auch alles habe, was ich auf dem Flug benötige, doch das umwühle Gefühl etwas vergessen zu haben bleibt.

Erik hat die Nacht bei mir verbracht und ist erst in den frühen Morgenstunden verschwunden.

Jedoch sollte er bald wieder hier auftauchen, meine Eltern haben nämlich versprochen ihn mit zum Flughafen zu nehmen, damit ich mich von ihm verabschieden kann.

So komisch es klingt, wird er derjenige sein, den ich am meisten vermissen werde.

Ich werde ihn ein halbes Jahr nicht sehen.

Auch wenn er jetzt in England einen Vertrag für die Rückrunde unterschrieben hat, hat er strenge Auflagen und zu denen zählen nicht, dass man seine Freundin besuchen dürfte.

Und von meinem Austausch Programm darf ich auch nicht mal eben nach Liverpool fliegen.

Aber ich bin sicher, dass das halbe Jahr auch schnell rumgeht.

Immer wieder muss ich mich an den gestrigen Abend erinnern.

Erik und ich haben noch einmal alles durchgesprochen. Seine Angst , sich wieder zu verlieren, mich zu verlieren , meine Ängste und unsere Liebe , die immer stärker wird.

Irgendwie hat mir das trotzdem Sicherheit gegeben.

Immer wieder muss ich an seine Worte denken.

'Keine Sorge Baby, ich habe jetzt jemanden der dafür bezahlt wird auf mich aufzupassen und nach einem halben Jahr darfst du das wieder machen'

Nachdem ein psychologisches Gutachten von Erik erstellt wurde, wurde entschieden ihm sicherheitshalber einen Psychologen an die Seite zu stellen, der ihn unterstützt.

Man fand, er wäre zu schnell überfordert mit manchen Situationen.

Um ehrlich zu sein, bin ich froh darüber, dass er diese leihe macht.

So weiß ich wenigsten, dass er in guten Händen ist und dass er nicht wieder anfängt irgendwelche Dummheiten zu machen.

'Carly ? Erik ist da!', reißt mein Vater , der von unten hoch brüllt, mich aus den Gedanken.

Ich horche einen Moment und als ich nichts höre rufe ich schnell zurück : 'schick ihn rauf!'

Wir hatten noch ein paar Minuten, bis wir fahren mussten und die wollte ich mit Erik alleine verbringen.

Als es an meiner Tür klopft und sie sich anschließend leise öffnet und Erik in mein Zimmer tritt , erhellt sich meine kleine Welt sofort.

Ich gehe einen Schritt auf ihn zu und sofort zieht er mich in seine Arme und drückt mich so fest an sich, dass mir fast die Luft wegbleibt.

Trotzdem mache ich keine Anstalten von ihm wegzugehen.

Ein letztes Mal seine Wärme spüren , ein letztes Mal seinen beruhigenden Duft in mir aufnehmen.

Als ich so darüber nachdenke , wie sehr ich das vermissen werde, kann ich mir ein paar Tränen nicht verkneifen.

Ich weiß nicht, wie lange wir so stehen, doch irgendwann drückt Erik mich weg und zu meinem Entsetzen sehe ich, dass auch ihm ein paar Tränen über die Wange laufen müssen.

Wie abgesprochen wischen wir uns beide gegenseitig die Tränen weg und müssen anschließend gleichzeitig in unsere Trauer hineinlachen.

'Ich liebe dich so sehr.', murmle ich und muss sofort wieder schluchzen.

Love or Law ? (Erik Durm FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt