Teil 130

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An Eriks Haus angekommen werfe ich meine Jacke im Flur achtlos auf den Boden und Schlinge meine Arme um Eriks Hals , ehe ich dort kleine Küsse verteile.

'Woah, Carly, komm mal runter', bremst er mich und schiebt mich ein bisschen von sich weg.

'Erik ich hab dich vermisst.', japse ich und drücke ihm ein paar kurze Küsse auf die Lippen.

Erneut dreht er sich Weg.

Er leckt sich kurz über die Lippen und wirft mir dann fragende Blicke zu.

Ich greife den Kragen seiner Lederjacke und drücke ihn zu dem weißen Sofa.

Taumelnd fällt er zurück und ich setze mich sofort auf seinen Schoß, aber Erik legt nicht wie sonst seine Hände auf meinen Körper sondern sie ruhen ruhig neben seinem.

Ich versuche ihn zu küssen, doch als er den Kuss nicht erwidert starre ich ihn verwirrt an.

Eriks Blick kann ich nicht deuten. Er blickt mich stur an, ohne jegliche Reaktion in seinem Gesicht.

'Was ist los mit dir?', keife ich ihn an und klettere von seinem Schoß.

'Das gleiche könnte ich dich wohl auch fragen.', meint er und rückt seine Anziehsachen wieder zurecht, ehe er selbstgefällig grinst.

Ich verschränke meine Arme vor der Brust und verziehe mein Gesicht.
'Warum?', frage ich während ich auf der Innenseite meiner Wange herum beiße.

'So kenne ich dich gar nicht. Ich glaube so wie du das vorhast , ist es der falsche Weg.', sagt er völlig ruhig und schält sich aus seiner Jacke.

'Ich glaube, dass ist es nicht! Ich glaube du hattest eine andere und willst mich jetzt nicht mehr. Das ist es!', kreische ich hysterisch und bin den Tränen nahe.

Erik steht von der Coach auf und kommt auf mich zu.
Beruhigend will er mich in seinem Arme ziehen doch ich boxe ihn weg.

'Bleib bloß weg von mir!', keuche ich und drehe mich von ihm weg.

'Baby, Dreh dich um.', knurrt er mit dunkler Stimme.
Auch wenn ich es eigentlich nicht will, gehorche ich ihm regelrecht aufs Wort.

Erik nimmt mich in den Arm und streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr.

'Ich will dich mehr als alles andere und ich würde dich am liebsten auf der Stelle flachlegen, aber es wäre einfach nicht richtig.', flüstert er in mein Ohr und seine raue Stimme jagt mir einen Schauer über den Rücken. Genauso wie seine Worte.
Eriks Wortwahl , die mir sonst so widerspricht , löst jetzt irgendetwas in mir aus.

Wie betäubt warte ich darauf was Erik als nächstes tun oder sagen wird.

'Können wir jetzt reden?', fragt er sanft und legt seine Stirn gegen meine.

Ich verdrehe die Augen und stöhne laut auf.

Versteht er nicht, dass ich nicht reden will? Nicht reden kann?

'Was ist los baby. Red mit mir.', flüstert er und küsst flüchtig mein Kinn.

'Ich will nicht reden.', maule ich.

'Was dann? So tun als wäre nichts gewesen und einfach so weiter machen und hoffen dass wir uns vielleicht nicht mehr streiten bis du weg bist?', fragt er gereizt und mit einem verächtlichen Unterton.

Ich mache mich von ihm los und lasse mich auf der Coach nieder. Ich ziehe meine Knie an meine Brust und Schlinge meine Arme herum.

'Ja. Erik wir sind beide zu dickköpfig um auf eine Lösung zu kommen und ich bin erschöpft. Ich kann nicht weiter streiten. Ich will endlich Frieden und dass alles beim Alten ist. Ist das zuviel verlangt?'

Diesmal ist es Erik der aufstöhnt.

'Ja ist es. Du weißt ganz genau , dass es nichts bringt sowas unausgesprochen in der Luft hängen zu lassen. Wir müssen das klären, dass weißt du selber.'

'Warum bist du so stur?', seufze ich müde.

'Ich bin stur? Carly was soll dieser scheiss, for fucks sake? Du kotzt mich an. Genau das ist es was ich meine. Wenn wir uns nicht aussprechen, werden wir uns immer wieder streiten. Siehst du doch!'

'So? Ich kotze dich an. Na bitte. Da wären wir wieder! Du kotzt mich auch an. Darüber schonmal nachgedacht?'

Erik spannt seine Hände zu Fäusten und löst sie anschließend wieder. Ich kann sehen wie er tief durchatmet, bevor er mir antwortet.
'Du bist vielleicht die bessere in der Schule von uns beiden aber verdammt Carly , man merkt , dass du erst 16 bist! Du verhältst dich so kindisch!', sagt er in diesem ruhigen Tonfall, der so provozierend ist. Und das weiß er genau.

'Ich bin kindisch? Warum? Nur weil ich nicht streiten will?', Schreie ich fassungslos.

'Du willst nicht streiten? Du willst deinen Problemen aus dem Weg gehen, das ist alles!', nun wird auch Erik Lauter.

Ich springe von der Coach auf und stelle mich genau vor ihm.

'Ok Erik, ich hab versucht dir zu verzeihen, ich wollte dir eine Chance geben aber ich habe da keine Lust mehr drauf. So leid es mir tut, das wird einfach nichts mehr mit uns.'

'Ja, sehe ich auch so. Ich hab keine Lust darauf mich selbst für jemand undankbares hinten an zu stellen.'

'Halt einfach die Schnauze Erik.', knurre ich und er winkt ab.

'Ich bringe dich zurück nach Hause.'

Love or Law ? (Erik Durm FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt