Teil 96

3.5K 116 5
                                    

Schlaftrunken rolle ich mich auf meine andere Seite und Taste nach meinen Lieblingskissen.

Erst jetzt bemerke ich, dass ich ja gar nicht in meinem Bett bin.

Ich hebe meinen Kopf leicht und halte nach Erik Ausschau.

Er ist nicht im Bett und im restlichen Zimmer ist es zu dunkel, um etwas zu erkennen.

Ächzend setze ich mich auf.

'Baby alles gut?', ertönt auf einmal seine dunkle Stimme und klingt noch rauer als sonst.

'Ja.. Warum bist du nicht im Bett?', murmle ich und fahre mir durch die zerzausten Haare.

'Ich schlafe nicht und dachte ich wecke dich sonst.', sagt er und ich erkenne, dass er am geöffneten Fenster sitzt.

Knackend stehe ich auf und gehe zu ihn herüber.

Sofort schlingt er seine Arme um mich und zieht mich an sich. Er legt sein Kinn auf meinem Kopf ab, nachdem er mich kurz aufs Haar geküsst hat.

'Wie spät ist es?', frage ich und schaue in die Nacht heraus.

Erik brummt gequält ehe er langsam antwortet. '2:17'

'Können wir mal reden?', fragt er plötzlich und ich nicke sofort.

Erik schiebt mich von sich weg und dreht mich so, dass ich ihn ansehen kann.

'Ich will ehrlich zu dir sein. In allem.'

Endlich!, schreit mein Unterbewusstsein doch irgendwie haben ich Angst vor der Wahrheit.

'Ich will dir erklären, warum ich manchmal so über reagiere. Also zunächst sollst du wissen, dass ich das alles nicht so meine. Ich habe mich in solchen Situationen einfach nicht in Griff und dann posaune ich Sachen heraus, die ich nicht so meine.', Erik stoppt und sieht mich fragend an.
Mit einem Kopfnicken gebe ich ihm zu verstehen er soll weiter reden.
'Weisst du, irgendwie jagt es mir Angst ein. Ich war immer so ein eigenständiger Mensch, nie von jemandem abhängig und nie von jemanden beeinflussbar. Und dann kamst du. Das sind umstände da muss ich mich erstmal dran gewöhnen. Dass mir ein anderes Leben mehr bedeutet, als das eigene. Dass andere einem wichtiger sind , als man selbst. Für einen totalen Egoisten und Einzelkämpfer wie ich es bin, ist es nicht einfach zu ... naja du weißt schon. Und dann geht alles so schnell. Ich meine , ich lerne Sonntag schon deine Eltern kennen.'
Kann es sein, dass Erik Durm mir grade eine verschlüsselte Liebeserklärung offenbart hat?
Der selbe Erik, der mir vor gut 4 Monaten noch das Leben zur Hölle gemacht hat?
'Tut mir leid, falls ich dich bedränge.', antworte ih dann, nur um etwas zu sagen.
Ich befürchtete nämlich h Erik könnte mein schweigen falsch aufnehmen .
'Nein. Alles gut, tust du nicht. Du tust nur etwas, was mir zeigt, wie viel du mir bedeutest. Und du sollst wissen, du bedeutest mir alles.'
Eriks Worte gehen runter wie Butter und sofort bilden sich kleine tränen in meinen Augenwinkeln.
Schnell blinzle ich sie weg, ehe ich sein Gesicht in meine Hände nehme.
'Danke Erik.', hauche ich und Presse meine Lippen für den Bruchteil einer Sekunde auf seine.
'Danke, dass du mich mit allen meinen Fehlern hin nimmst. Danke, dass du mich als den verkackten Menschen akzeptierst, der ich bin.', entgegnet er und ein wunderschönes Lächeln ziert seine Lippen.
'Du bist perfekt.', sage ich mutig.
Vorsichtig platziert erik ein Paar küsse auf meiner Nase, ehe er mir ein paar Haare aus dem Gesicht streicht.
'Hast du noch fragen?', will er von mir wissen und ich merke wie sehr er sich anspannt.
Obwohl ich weiß, dass ich mehr als die meisten anderen von ihm weiß, bin ich mir trotzdem sicher, dass es trotzdem noch tausend Sachen gibt, von denen ich nichts weiß.
Und mindestens genauso viele unbeantwortete fragen habe ich.
'Nur noch eine. Können wir ins Bett und weiter schlafen?', murmle ich und entscheide mich dagegen, ihn weiter auszuquetschen. Es fühlt sich nicht richtig an.
Erik lächelt mich dankbar an, ehe er mich auf den Arm nimmt und zum Bett trägt.
Dort legt er mich sanft an und deckt mich zu, ehe er zu mit krabbelt und sich neben mich legt.
Er schlingt seine Arme um mich und zieht mich ganz nah zu sich.
Erschöpft und überaus glücklich lege ich meinen Kopf auf seine Brust.
'Baby, ich habe aber noch eine Frage.', sagt Erik und sein Brustkorb brummt bei seinen Worten.
Nervös entfährt mir ein heiseres 'mh?' , und Erik muss sich daraufhin ein Lachen verkneifen.
'Ist es ok, wenn wir es offiziell machen, dass wir uns lieben und ich jetzt meinen Kumpels und allen andern sage, dass du meins bist?', fragt er und es ist das süßeste, was ich je gehört habe.
Das ganze kannte ich sonst nur aus schlechten Teenie filmen oder Serien, aber das hier war real.
'Da brauchst du nicht zu fragen.', murmle ich glücklich und das gleichmäßige heben und senken Eriks Brustkorb lässt mich zunehmendst entspannen.
Ich spüre noch, wie Erik mir einen Kuss auf mein Haar haucht, ehe ich in einen Tiefen traumlosen Schlaf falle.

Love or Law ? (Erik Durm FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt