Teil 88

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'Keine Umarmung oder sonstigen Körperkontakt, keine Gespräche über den Tat Ablauf! Sie haben 20 Minuten ', weißt mich einer der Polizeibeamten ein, als wir vor der großen Stahltür stehen, die mich von Erik trennt.

Ich schlucke schwer bevor ich nicke.

Es ist kalt hier im Flur und trotz alledem schwitze ich. Meine zitternden Hände habe ich in meiner Jackentasche vergraben.

Stöhnend öffnet sich die große Tür und ich trete hinter dem Beamten in den spärlich beleuchteten , grauen Raum.

Ein einzelner Tisch mit zwei Stühlen steht in der Mitte.

Auf einem der beiden sitzt Erik. Er hat einen schwarzen Pulli und irgendeine jogginghose an. Alles in einem sieht er nicht gut aus. Irgendwie total fertig.

Als er mich jedoch sieht erhellt sich seine Miene leicht.

Als die schwere Tür mit einem lauten Geräusch wieder geschlossen wird zucke ich zusammen und löse mich aus der starre in die ich gefallen war.

Langsam gehe ich auf den Tisch zu und setze mich auf den Stuhl ihm gegenüber.

'Babe..', haucht er und sieht mich sehnsüchtig an.

Ihn hier im Gefängnis zu besuchen bricht mir einfach mein Herz.

Ein großer Kloß breitet sich in meinem Hals aus und irgendwie kann ich grade nicht reden obwohl ich es so gerne würde.

'Babe es tut mir so leid, dass ich heute Abend nicht kommen kann.', murmelt er und legt seine Hände auf den Tisch. Seine Handgelenke und Finger an denen sonst immer schmuck prangt sind nackt und es sieht so anders aus.

Erst jetzt wo er es erwähnt fällt mir das Abendessen mit meinen Eltern wieder ein. Verdammt, ich muss mir irgendwas einfallen lassen. Ich kann ihnen ja schlecht sagen, Erik wurde verhaftet.

'Sag bitte was.', fleht er und ich meine tränen in seinen Augen zu erkennen.

Wie oft ich diese Worte schon von ihm gehört habe.

'Verlässt du mich? Bist du sauer? Enttäuscht?', sprudelt reine Sorge aus ihm heraus noch bevor ich Worte finde.

'Erik, ich werde dih nicht verlassen. Mach dir keine sorgen.', antworte ich und lege meine Hände auf dem Tisch ab.

Dass ich schon enttäuscht von ihm bin, kann und will ich ihm nicht sagen.

Hastig greift Erik nach meinen Händen und ich schaue besorgt zum Polizeibeamten, aber es scheint ok zu sein, also verschränke ich meine Hände mit seinen.

'Danke.', wispert Erik und beißt sich auf seine vollen Lippen, als seine Augen mein Gesicht betrachten.

Eine Weile sitzen wir nur so da und schauen uns einfach an. Ich habe einfach keine fragen die er mir hier beantworten kann und so genieße ich einfach seine Berührung.

Plötzlich wird unsere Stille aber durch laute Tumulte gestört, die vom Flur her kommen.

'Vielleicht sollten sie mal schauen. Ist bestimmt die Presse die wegen ihres Superstars hier sind, herr super Polizist.', ruft Erik dem Polizisten gehässig über die Schulter zu. Dieser zeigt keine Regung, bis es immer lauter auf dem Flur wird.

'Ich bin in einer Minute zurück.', zischt er uns mit zusammengekniffenen Augen zu und verschwindet durch die Stahltür.

Sofort beugt sich Erik über den Tisch zu mir herüber und drückt meine Hände noch fester.

'Babe, die Jungs haben gesagt, du gibst mir ein Alibi?', fragt er und seine Augen leuchten.

Wie zum Teufel hat er mit den Jungs geredet in der letzten Stunde.

Ich bin total überrumpelt von seiner Frage und zucke nur die Schultern.

'Warum weißt dus nicht? Warum musst du da überhaupt so viel überlegen?' Langsam wird er nervös und dreht immer mal wiese hektisch den Kopf zur Tür.

'Erik, es ist eine Straftat.', keuche ich und starre ihn entsetzt an.

'Verdammt, warum bist du so eine bitch?!', stöhnt Erik und zieht seine Hände weg, ehe er sich zurück in seinen Stuhl lehnt.

Als er aber meinen entsetzten Blick sieht, schnappt er sich meine Hände sofort wieder.

'Ok, das hätte ich nicht sagen dürfen. Aber es ist nunmal so. Du musst dich jetzt entscheiden Gesetz oder liebe.' - 'Ich weiß aber nicht, ob das hier liebe ist. Du hast es mir nie gesagt und ich warte immer noch auf den Tag an dem du mich wieder verletzt und mich beleidigst und mich fallen lässt. Vielleicht kommt er ja dann, wenn ich dich hier rausgeholt habe.'

Endlich habe ich ihm mal gesagt wie ich mich wirklich fühle. Wieder bilden sich tränen in meinen Augen und eine schafft es sogar sich den Weg über meine Wange zu bahnen.

Eriks Unterlippe beginnt unkontrolliert zu zucken und es scheint als müsste er sich sammeln. Er holt ein Paar mal Luft und schaut mir dann tief in die Augen.

'Ich liebe dich, Carly.'

(In dem Part kam sogar der Story Name vor Leute haha :D)

Love or Law ? (Erik Durm FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt