Teil 49

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Carlys POV

Mitten in der Nacht werde ich von panischem rütteln an mir geweckt. Zunächst versuche ich es zu ignorieren, jedoch wird es immer heftiger.

'Carly, bitte wach auf, komm schon.', dringt eine heisere Stimme zu mir hindurch. Endlich schlage ich meine Augen auf und blicke in Eriks verstörtes Gesicht. Sofort setze ich mich auf und schaue ihn erschrocken an. Er sieht schrecklich aus. Seine Augen sind dunkel unterlaufen und er ist komplett geschwitzt. Ein paar lose Strähnen Hängen ihm ins Gesicht und sein nackter Brustkorb hebt und senkt sich schnell.

Ruckartig umarmt er mich und ich fürchte ersticken zu müssen. Ich fühle mich etwas unwohl, weil er so geschwitzt ist , doch ich entschließe mich lieber nichts zusagen.

Nach einer Zeit drücke ich ihn aber doch von mir weg, da er mir eine Erklärung schuldig ist.

'Was ist los Erik?', frage ich ernst und er beginnt zu zittern und verengt seine Augen stark. Vorsichtig nehme ich sein Gesicht zwischen meine Hände und er entspannt sich augenblicklich.

'Kann ich bitte bei dir schlafen?', fragt er dann hektisch und sieht immer noch total fertig aus.

'Erik, ich weiß nicht ob das so klug ist. Ich muss morgen zur Schule und kannst du mir vielleicht erstmal sagen was mit dir los ist?', nehme ich ihm etwas wind aus den Segeln. Ich will wirklich nicht, dass er bei mir schläft, denn bevor ich eingeschlafen bin, habe ich darüber nachgedacht, dass ich sobald er mich morgen an der Schule abgesetzt hat, mich von ihm fernhalte. Und diesmal ein für alle mal. Er spielt eh nur mit mir und ich habe im Moment andere sorgen. Ich hab schon soviel Unterricht verpasst wegen ihm und kann mir mehr eigentlich leisten, da ich sonst Gefahr laufe mein Stipendium zu verlieren.

'Es ist egal. Es ist egal ok? Kann ich nur bitte hier bleiben? Bitte?', wiederholt er und schüttelt dabei energisch den Kopf. Außerdem betont er das zweite "bitte" stark.

Ich bin kurz davor nachzugeben, weil er mir einfach so leid tut ,als die Worte nur so aus mir raussprudeln. 'Erik, ich möchte es nicht. Ich möchte mich ein bisschen von dir distanzieren. Du bist einfach nicht gut für mich und ich möchte nicht einfach weiter nur ein Spielzeug von dir sein.'

Seine Augen weiten sich und glitzern dann ganz kurz, ehe sie sich verdunkeln. Es sieht aus als wären Gewitterwolken aufgezogen.

'Carly, sag sowas nicht.', haucht er und sieht ernsthaft verletzt aus. Erneut schiebe ich es auf die Schizophrenie. Ich kann mir das einfach besser vorstellen, als wenn er mich anlügen würde, erneut. Oder sollte ich besser sagen, ich will es mir lieber so vorstellen?

'Carly, lass mich nur bitte heute bei dir bleiben. Ich verspreche dir, dich morgen pünktlich zur Schule zu bringen und wenn du mir dann sagst ih soll dich in Ruhe lassen, werde ich es ein für alle mal tun.', sagt er auf einmal total klar und blickt mich irgendwie traurig an.

Schließlich kann ich nicht anders als zu nicken und rutsche ein Stück zur Seite. Ich würde lügen wenn ich sagen würde, dass ich nicht gerne neben ihm schlafe.

Und wenn ich dann ab morgen eh nichts mehr mit ihn zu tun haben werde , warum nicht das letzte mal nähe mit ihm auskosten.

Er schlingt seinen Arm um mich und schläft relativ schnell ein, während ich meinen Gedanken nach hänge.

Warum hat er mich eigentlich so regelrecht angefleht, bei ihn zu bleiben? Es schien jedenfalls als hätte er es ernst gemeint.

Nach bestimmt einer Stunde schlafe ich mit meinem Kopf auf seiner Schulter ein.

Love or Law ? (Erik Durm FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt