Teil 51

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Carlys POV

Ich schnappe Nacht Luft und schüttle energisch meinen kopf. In Melissas Blick kann ich jedoch ablesen, dass sie mir natürlich nicht glaubt, also knicke ich ein.

'Ja ok, war ich. Aber nur weil ich es ein für alle mal mit ihn klären wollte und ihm sagen wollte, dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will.'

'Ich hoffe für dich, dass du es einhältst. Wenn du dich wirklich nicht von ihm fernhalten willst, halte dich bitte von mir fern.', stellt meine beste Freundin mir ein Ultimatum und dreht sich anschließend von mir weg.

Der Unterricht beginnt und erneut kann ich mich nicht konzentrieren. Ich kann Melissa ihre Reaktion eigentlich nicht verdenken, so scheisse wie ich zu ihr bin wenn ich mit Erik bin.

Aber es ist eigentlich nur noch ein Grund mehr , mich von ihm fern zuhalten, denn Melissa will ich echt nicht verlieren.

*

Die ganze Woche und das Wochenende habe ich nichts von Erik gehört oder gesehen. Er war nicht mal in den Kursen die wir zusammen haben.

Er hat sein Versprechen , dass er mir den einen Abend gegeben hat, also gehalten.

Die ganze letzte Woche und den bisherigen Teil dieser Woche habe ich ihn trotzdem nicht aus meinem Kopf bekommen. Immer wieder habe ich mich dabei erwischt, wie ich meine Augen suchend über den Schulhof gleiten ließ.

Das Verhältnis zwischen Melissa und mir hat sich wesentlich abgekühlt und es ist irgendwie distanzierter geworden.

So gehen wir an diesem Mittwochmorgen sogar getrennte Wege zu unseren Kursen.

Als ich den Matheklassenraum betrete, fühle ich direkt, dass blaue Augen auf mir liegen. In der letzten Reihe sitzt Erik und blickt mich direkt an.

Sofort fühle ich wieder das Stechen in meiner Brust und zwinge mich weg zuschauen.

Nachdem der Unterricht vorbei ist und es endlich geklingelt hat, sprinte ich schon fast aus der Klasse, als ich auf einmal eine mir all zu bekannte Stimme meinen Namen rufen höre.

Ich wirble herum und blicke in sein wunderschönes Gesicht. Warum werde ich im Moment immer so nervös bei allen Sachen die mit ihm zu tun haben?

Er reicht mir ein kleines Buch, mein Notizbuch.

'Das hast du vergessen.', sagt er und dreht nach einem kurzen Blick in meine Augen in die entgegen gesetzte Richtung ab und lässt mich regungslos im überfüllten schulflur zurück, während sich in mir Erleichterung und Enttäuschung bekämpfen.

Zum Glück sind zur Zeit so viele Lehrer krank, dass ich nach Mathe Schluss habe und so jetzt nach Hause kann.

Nach dieser Begegnung mit Erik kann ich auch einfach nicht anders, als aus dem Gebäude zu Stürmen und zu versuchen meine tränen zurück zuhalten.

Draußen angekommen, lasse ich schließlich ein Paar laufen, während ich über den leeren Parkplatz zu meiner Bushaltestelle laufe.

Als plötzlich ein mir gut bekanntes Auto neben mir hält und die Scheibe der Beifahrerseite herunterlässt bleibe ich stehen.

'Hey, ähm, darf ich dich nach Hause fahren?', fragt eine heisere Stimme aus dem inneren des Wagens.

'Erik, was an wir gehen getrennte Wege hast du nicht verstanden?', zische ich versuche stark zu bleiben.

'Nichts, aber guck doch mal, es regnet gleich und für mich wäre es kein Problem dich eben zu fahren. Komm schon Schuber, stell dich nicht so an, wir sind doch alles erwachsene Menschen und müssen jetzt hier nicht sone Kinderkacke abziehen.', argumentiert er und deutet dabei durch sein Panoramadach gen Himmel.

Ich blicke ebenfalls hoch und sehe die dunklen Wolken die Grade aufziehen.

Und obwohl alles in mir "nein" schreit, steige ich zu Erik in den Wagen.

Love or Law ? (Erik Durm FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt