Teil 50

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Carlys POV

Als Erik mich sanft weckt ist es 5:30 Uhr.

Er meint, wir hätten eine lange fahrt vor uns und ich kann im Auto weiter schlafen.

Ohne zu frühstücken steige ich also bei ihm ins Auto und lehne meinen Kopf gegen die kühle Fensterscheibe. Ich habe meine Klamotten von gestern an und fühle mich schmutzig. Da ich aber bezweifle überhaupt pünktlich um 10uhr in der Schule zu sein , brauche ich gar nicht darüber nach zudenken noch nach Hause zu kommen.

'Danke, dass du mich fährst. Gehst du auch hin?', frage ich ihn nach einer Weile.

Er schaut mich an und blinzelt kurz belustigt. 'Naja, wenn ich schon 4 Stunden fahre, dann gehe ich auch zum Unterricht.', sagt er und ich nicke.

Tatsächlich schaffe ich es , ein paar Stunden zu schlafen und als ich endlich aufwache ist Eriks Blick schon auf mich gerichtet.

'Und?', fragt er und ich richte mich verwirrt auf. Ich streiche ein paar verwirrte haarsträhnen aus meiner Stirn und blicke ihn auffordernd an.

'Hast du dich schon entschieden?', erweitert er seine frage.

'Wofür entschieden?'

'Willst du nun nichts mehr mit mir zu tun haben oder wie siehts aus?'

Ich atme scharf ein und weiß ehrlich nicht, was ich antworten soll. Auf der einen Seite will ih nichts lieber als Zeit mit ihm zu verbringen, wenn er so ist wie gestern Abend. So ... als wäre er abhängig von mir und auf der anderen Seite weiß ich, ich darf nicht.

'Carly , mein Gott, kannst du noch mit mir reden oder nicht?', fährt er mich an und ich zucke zusammen.

'Warum wolltest du gestern bei mir schlafen?', entscheide ich mich zunächst ihm eine Gegenfrage zu stellen.

'Ich habe zuerst gefragt.'

'Und ich habe dich gestern schon gefragt.', gehe ich auf sein Spiel ein.

Erik festigt seinen Griff um das Lenkrad und spannt seinen Kiefer an. 'Ich kann dann einfach besser schlafen.', zischt er feindselig und blinzelt mich an.

Hätte er diese Worte nicht so in Gift getaucht gesagt, hätten sie glatt mein Herz zum schmelzen bringen können.

'Und du hast da nichts zu Zusagen?', keift er und ich fahre erneut zusammen.

'Nein, ich , ich verstehe dich nicht.', murmle ich schließlich völlig aus dem Zusammenhang gerissen.

Seine Augen tanzen wild, als er mich mustert. 'Warum?', will er wissen.

Ich atme tief durch ehe ich rede.

'Du bist so nett. Dann so scheisse und haust ab, Mike sagt mir, du magst mich mehr als du zugibst , dann bist du wieder so nett und dann kommst du zu mir und flehst mich an , dass du bei mir bleiben kannst. Und ich verstehe mich nicht. Ich will nichts mit dir zutun haben und dann suche ich dich doch und verbringe eine Nacht mit dir.'

Erik schnappt nach Luft und beißt anschließend einmal fest auf die zähne. Es scheint als würd er sich sammeln. 'Ich verstehe dich. Du stehst auf mich. Jeder tut das', murmelt er dann ziemlich selbstgefällig.

Und da ist er wieder , der Erik der einfach nur ein Arsch ist.

Wir schweigen uns wieder eine Weile an, bis mir die Straßen langsam bekannt vorkommen und wie bald bei der Schule sind.

'Und warum warst du heute Nacht wirklich bei mir ? Magst du mich vielleicht doch ein bisschen?', frage ich schließlich traurig.

'Nachts bin ich ein anderer Mensch, vergiss das, ok? Und nein , ich mag um ehrlich zu sein nur mich selber.', antwortet er mir ziemlich freundlich und biegt bei uns auf den Parkplatz.

'Ok, ich will das du mich in Ruhe lässt.', murmle ich, ehe ich aussteige und die Tür zuknalle.

Ohne einen Blick zurück laufe ich zu meinem ersten Kurs. Zum Glück habe ich heute keinen mit Erik.

Ich lasse mich neben Melissa fallen, die bereits in der Klasse ist und sie blickt mich geschockt an.

'Alter, Carly wie siehst du denn aus?', keucht sie.

Soll ich ihr jetzt antworten, dass ich Erik gesucht habe, im Schwarzwald war, einen weiteren Streit hinter mir hatte und dazu nur 5 Stunden schlaf?

Ich entscheide mich nur die 5 Stunden schlaf zu erwähnen und den Rest außen vor zulassen.

'Carly, lüg mich nicht an. Du warst bei ihm.'

Love or Law ? (Erik Durm FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt