Teil 103

3.4K 136 8
                                    

Neben der Person auf zu wachen, die man liebt, ist einfach das schönste Gefühl das es gibt.
Meine noch müden Augen fahren Eriks Konturen entlang.

Seine Augen sind friedlich geschlossen und durch seine leicht geöffneten Lippen strömt immer wieder Luft ein und aus.

Ihn so zu sehen hat etwas total entspannendes und löst tief in mir ein wohliges Gefühl aus.

Ich löse mich von seinem Anblick um einen Blick auf die Uhr zu riskieren. 7:13 Uhr.

Vielleicht sollte ich ihn lieber wecken, damit er nach Hause fährt? Ich möchte ungerne, dass meine Eltern ihn bemerken und noch schlafen sie.

Vorsichtig beuge ich mich über ihn und streiche ihm eine sonst so perfekt gestylte Haarsträhne aus der Stirn.

'Erik. Wach auf.', murmle ich und lehne mich leicht auf seinen Brustkorb.

Leise Sonnenstrahlen die durch die Vorgänge in mein Zimmer strahlen tauchen seine Haare in einen wunderschönen Karamell Ton, als er seine Augen aufschlägt und sich sofort ein Lächeln auf seinen Lippen ausbreitet.

Er Streckt seinen Arme nach mir aus und zieht mich auf seine nackte Brust , ehe er seine Arme fest um mich schlingt.

'Normalerweise würde ich jede töten, der mich sonntags morgens weckt aber bei dir ist es ok.', brummt er in seiner noch total verschlafenen Stimme und sein Brustkorb vibriert unter mir.

'Ich dachte nur es ist vielleicht besser, wenn du nach Hause fährst , bevor meine Eltern was merken.', meine ich und fahre die Tinte seines tattoos am Unterarm entlang.

'Du hast recht.', sagt er in mein Haar und steht, nachdem er mich noch einmal fest an sich gedrückt hat auf.

Sofort will ich ihn am liebsten zurück ins Bett holen, aber ich weiß, es geht nicht.
Ich tröste mich mit dem Gedanken ihn heute nachmittag wieder zu sehen.

Zugegeben bin ich schon ziemlich nervös wegen dem Essen heute Abend.
Ich hoffe so sehr, es wird gut gehen.

Erik streift seine Hose und sein tshirt über, ehe er noch einmal zu mir kommt und mich fest umarmt.
Gierig ziehe ich seinen Duft in mich ein.

'Bis nachher Baby. Schreib mir nochmal wo und wann.', murmelt er, ehe er mein Haar küsst und herüber zum Fenster läuft.
Während ich ihm zu sehen, wie er sich aus dem Fenster hangelt, muss ich irgendwie lachen.
Ich meine, es ist wie in einem schlechten klischeehaften Film.

*

Nervös sitze ich auf meinem Bett und warte auf das klingeln der Tür.

Ich hoffe inständig, dass Erik pünktlich ist und wenigstens heute alles mal für uns ist.

Meine Eltern haben sich dafür entschlossen, dass es besser sei, wenn wir bei uns zuhause essen und hatten Erik für 19:00 Uhr zu uns bestellt.

Als es endlich klingelt stürme ich sofort die Treppe herunter.
Ich möchte die jenige sein, die ihm die Tür aufmacht.

Als ich die Tür öffne strahlt Erik mich sofort an. Jedoch wirkt er etwas unsicher.
Ich glaube er weiß nicht, wie er mich begrüßen soll, also ziehe ich ihn in eine Umarmung und küsse ihn auf die Wange.

Er sieht gut aus. Wie immer eigentlich, aber heute noch besser.
Seine Haare liegen perfekt und er trägt ein weißes Hemd, das eng an seinem Körper anliegt und dessen letzten Knöpfe geöffnet sind.
Er hat es in eine dunkle Jeans gesteckt und schlichte schwarze Schuhe dazu an.
Die sonst so bonzige Uhr um sein Handgelenk hat er mit einer schlichteren getauscht und an seinem anderen Armgelenk trägt er ein schwarzes Armband.

Aus irgendeinem Grund empfinde ich auf einmal richtige stolz, so einen Jungen an meiner Seite zu haben, der sich wirklich mühe gibt für mich.

Verlegen grinst er mich an, als ich seine Hand ergreife und ihn hinter mir her ins Wohnzimmer führe, in dem schon meine Eltern warten.

Mein Brustkorb ist wie zugeschnürt, denn ich habe Angst vor ihrer Reaktion.

'Hallo Herr und Frau Schuber. Ich bin Erik.', stellt er sich vor und reicht ihnen nacheinander die Hand. Er wirft ihnen eines seiner unwiderstehlichsten Lächeln zu und zu meiner Beruhigung erwidern meine Eltern seine freundliche Begrüßung.

'Setzen wir uns doch erstmal alle.', schlägt meine Mutter vor und deutet zum Wohnzimmertisch.

Erik und ich setzen uns auf eine Seite und er hilft mir sogar mit dem Stuhl.

Meine Mutter ist bereits dabei ihr essen zu verteilen und immer wieder schwärmt Erik wie gut es doch schmecken würde.

Fast muss ich lachen, da ich so eine seriöse Art von ihm nicht gewohnt bin, aber ich kann es mir doch noch verkneifen.

Das Gespräch läuft gut und ich glaube meine Eltern sind wirklich beeindruckt von ihm.

Als wir mit dem essen fertig sind nimmt Erik unter dem Tisch sogar meine Hand und mein Herz schlägt 100mal schneller.

'Und der Trainer sagt dir dann erst kurz vor dem Spiel wie deine Einstellung sein wird?', fragt mein Vater seine ungefähr Tausendste frage über den Fußball.

'Mensch, jetzt lass den Junge doch mal! Du bedrängst ihn ja total. Bald bringst du ihn noch dazu vereinsinterna auszuplaudern.', straft meine Mutter ihm , doch Erik beteuert, dass es kein Problem sei und lächelt nur freundlich.

Innerlich weiß ich aber, wie viel Anstrengung ihn das hier kostet und ich rechne es ihm hoch an.

Nach einer für mich unendlichen Unterhaltung , beschließen wir unsere Runde aufzulösen, da es ja schon ziemlich spät ist und morgen schule ist.

Erik bedankt sich nochmal für das essen und den netten Abend und mein Vater Streckt ihm die Hand entgegen.

'Erik, du weißt bestimmt, dass ich mir immer sorgen um meine Tochter mache. So sind Väter nun mal. Aber ich hoffe wirklich, wir sehen uns wieder.', sagt er und Erik und ich brechen beide in Strahlen aus.

Mein Vater war noch nie gut darin richtig nett zu sein und das auch zum Ausdruck zu bringen, aber an Erik schien er einen Narren gefressen zu haben und als Erik sich von mir verabschiedet und mir verspricht mich morgen früh für die Schule abzuholen, bin ich der glücklichste Mensch auf der ganzen Welt

Love or Law ? (Erik Durm FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt