Prolog

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Beep. Beep. Beep.
Oh ja, dieser Wecker würde noch an der Wand landen!
Stöhnend wälzte ich mich aus dem Bett und fiel im Halbschlaf auf den Boden.

"ALISA! Beeil dich! Du hast heute deine letzte Prüfung!"

Scheiße.
Heilige.
Scheiße.
Mit einem Schlag war ich hellwach und sprintete ins Bad.

"Verdammt, Mama! Hättest du mich nicht ein bisschen eher wecken können?! Shit...", fluchte ich.
"Du bist 18! Du wirst dir ja wohl selbst den Wecker stellen können!"

Ich verdrehte die Augen.
Ich rannte, nein stolperte, ins Bad, doch vor dem Spiegel erwartete mich die nächste Katastrophe. Was zur Hölle war mit meinen Haaren passiert? Sie standen alle wie wild von meinem Kopf ab, anstatt wie normalerweise wellig und rot (gefärbt, nicht natürlich.) zu sein und mir bis zur Hälfte des Rückens zu gehen. Aber nicht an diesem Tag.
Verzweiflung machte sich in mir breit. Wie sollte ich es nur rechtzeitig in die Schule schaffen?
Seufzend nahm ich meine Bürste vom Regal und zerrte sie durch meine Haare, dann rannte ich zurück in mein Zimmer, holte mir meine Sachen und sprintete wieder zurück ins Bad.
Ich zog eine schwarze Hose mit unechten Löchern, die mir bis zu den Knöcheln ging und locker saß und ein schwarzes ärmelloses Top an.

Draußen schien die Sonne und warf ihre kräftigen Morgenstrahlen durch das Zimmerfenster, es war immerhin auch Sommer.
Ich schminkte mich wie immer - Mascara und Eyeliner mit einem Wing. Dann lief ich, inzwischen wieder etwas langsamer, weil ich einen Blick auf die Uhr geworfen hatte und gesehen hatte, dass mir noch zwanzig Minuten blieben, bis die Prüfung anfing, und schmiss meinen Kram in meinen Rucksack.
Schließlich warf ich noch einen Blick auf meine Posterwand.

"Wünscht mir Glück."

Doch wie erwartet antworteten mir meine 13 Lieblingszwerge nicht, sondern starrten nur mit ihren stolzen Blicken auf mich.
Seufzend ging ich nach unten in die Küche.

"Hi Mama", sagte ich, schnappte mir ein Brötchen und stopfte es mit in meinen Rucksack.
"Wo sind denn deine Hosenträger?", fragte meine Mutter mich.
Shit. Meine Hosenträger.
"Man Mamaaa! Warum musstest du das denn jetzt sagen?", antwortete ich seufzend und sprintete die Treppe wieder nach oben. Nichts ging ohne meine Hosenträger! Ich klemmte sie mir an meine Hose und rannte dann nach unten vor die Tür.

"Hier, dein Rucksack", sagte meine Mutter schmunzelnd und drückte mir das schwarze Ding in die Hand, das ich dankbar annahm.

Was war denn los mit mir? Kaum stand eine wichtige Prüfung an, wurde ich zum Vollhorst oder was?
Anscheinend schon. Alisa, der Vollhorst!
Kopfschüttelnd zog ich meine schwarzen Converse an und nach einem kurzen Überlegen und einem Blick nach draußen, wo dunkle Wolken am Horizont zu sehen waren, zog ich noch meine Jacke mit Army-Muster an, während meine Mutter mir schweigend dabei zusah.

"Viel Erfolg, mein Schatz."
Ich nickte nur und ging aus dem Haus.
Schnell lief ich zu meinem Fahrrad und schloss es ab. Und schon fiel der erste Regentropfen auf meinen Kopf.

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Als ich in Schule angekam - es regnete übrigens inzwischen aus Eimern- lief ich schnell die Stufen zum Gebäude nach oben. Kurz bevor ich angekommen war und die Tür zum rettenden Trockenen öffnen konnte, hielt mich ein Kichern davon ab.

Ich beugte mich meiner Neugierde und bog vorsichtig und auf Zehenspitzen um die Ecke.

Hatte ich erwähnt, dass ich einen Freund hatte? Nein? Okay.
Ich hatte einen Freund.
Der grade an der Wand vom Schulgebäude lehnte.
Wild knutschend mit der Schulschlampe.

Wie von Donner gerührt stand ich da.
Ich konnte es nicht glauben.
Angewidert sah ich zu, wie sie sich provokant an ihn drückte und wieder dieses ekelhafte Kichern herausbrachte. Und mein Freund ging drauf ein. Er schob seine Hände immer weiter nach unten, bis sie schließlich an ihrem Arsch ankamen und einmal herzhaft reinzwickten. Und genau das war der Moment, an dem ich mich zeigte.

"Ich hoffe es macht Spaß.", sagte ich leise.
Sofort gingen sie auseinander und starrten beide den Rumgelutsche-Störer an. Ihre Reaktionen waren unterschiedlich.
Die Schlampe starrte mich einfach weiter an und blieb an ihrer Stelle stehen. Steckte sogar noch ihre Hände in die Taschen ihrer erbärmlich kurzen Hotpants.
Aber mein Freund kam langsam auf mich zu.

"Ja, eigentlich schon. Bis du aufgetaucht bist und alles zerstört hast."
Ich hatte mit allem gerechnet - "es ist nicht so wie es aussieht!" oder "lass es mich dir erklären! ", so wie es sonst immer passieren sollte.
Aber NICHT mit dem.

Fassungslos starrte ich meinen - jetzt wohl Ex - Freund an und brachte keinen einzigen Ton raus.
"Wo ist denn deine schlagfertige Antwort?", fragte er mich mit einem Grinsen, was man als freundlich hätte werten können, wenn man nicht den Hintergrund gekannt hätte.
"Ich glaube sie kann dir nicht antworten. Guck sie dir an, sie fängt gleich an zu flennen. Voll das Opfer.", sagte die Schlampe.

Und das war der Moment, in dem die alte Alisa wiederkam. Und sie war wütend. SEHR wütend.

"Du bist so ein verdammtes Arschloch.", sagte ich und drängte die Tränen zurück, die sich in meinen Augen gebildet hatten.

"Oh hey, nicht gleich so hart werden! Holst du jetzt gleich deinen Zauberstab raus und blendest mich mit der Kraft von Gandalf dem Weißen? Rette sich wer kann!!!!", antwortete er spöttisch.

"Vielleicht. Oder ich brech dir einfach hier gleich alle... Aaaaaaah!"
Grade noch in meinem Beledigungsmodus, kam der Schmerz unerwartet.

Richtig fette Kopfschmerzen machten sich in mir breit. Sterne tanzten vor meinen Augen und das letzte, was ich hörte, war das Gelächter von meinem Ex und seiner Hure.
Dann wurde alles schwarz.

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Hey Guyz!
Hier habt ihr den Prolog. Ist noch nicht sehr lang, aber es ist eben nur ein Prolog :D
Ich hoffe es gefällt euch bis jetzt!
Schreibt's jetzt in die Kommentare.
(ich und YouTube? ach quatsch! :D)

Cuio vae, mellyn!
Lejna

Hobbit FF - Take me to somewhere elseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt