Kapitel 18

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"Warum?", fragte ich misstrauisch.

Gandalf seufzte und lief weiter, wobei mir nichts anderes übrig blieb, als ihm hinterherzugehen.

"Eigentlich möchte Euch nur Frau Galadriel sehen, aber was genau sie will..." Er zuckte mit den Schultern. "Wer weiß das schon?"

Klang irgendwie nicht so gut.

Ich folgte ihm weiter bis wir an einer hohen Terrasse ankamen. Am Tisch stand Elrond und beugte sich über eine Karte.

Saruman saß daneben und sah mich mit der Ernsthaftigkeit eines Zauberers an, trotzdem lag unverborgene Neugierde in seinem klaren Blick. Ich sah ihn böse an. Verräter.

Elrond hob den Kopf, als wir eintraten und begrüßte mich.

Ich nickte ihm nur zu. Bei so vielen wichtigen Personen kam ich mir total gejagt vor, wie ein Schaf unter Wölfen.

"Was soll das hier werden?", fragte ich todesmutig und schaute alle der Reihe nach an. "Und wo ist die Herrin von Lorien?"

Ich hatte mich extra ungeschaut, eine Terrasse wo Galadriel draufstehen könnte, existierte nicht. Der Pavillon war nur groß und voller buntem Laub.

Aus einer der Seiten zog ein kalter Luftstoß der mich erschaudern ließ. Meine Magie meldete sich unbewusst und mir lief ein eiskalter Schauer über den Rücken.

Etwas Mächtiges schien sich zu nähern, etwas Uraltes und Weises.

Und schließlich kam eine helle, große Gestalt aus dem Torbogen.

Galadriel war noch schöner als in den Filmen. Ihr Gesicht war lieblicher, alles an ihr schien perfekt zu sein und sie bewegte sich mit der Eleganz einer Katze auf der Jagd.

"Hallo Alisa." Ihre Stimme war sanft und angenehm, wie ein leises Lüftchen im Frühling.

"Hi.", sagte ich misstrauisch und verschränkte meine Arme.

Vielleicht nicht die besten Manieren, aber hey, Alisa zog nicht ihren Schwanz ein, den sie nicht besaß!

"Du seid also die, die zwischen den Welten wandelt." Sie musterte mich wachsam, ihr entging nicht eine kleine Bewegung.

"Wovon redet Ihr?"

Sie lachte, was so schön klang, wie das Plätschern eines Flusses.

Wie kitschig.

"Du kommst von der Erde, eine starke Stimmung hat dich hierhergebracht. Du weißt ziemlich viel über diese Unternehmung der Zwerge, habe ich Recht? Du weißt das Ende."

Sie räumte alle meine Geheimnisse auf den Tisch, legte sie offen für alle hin.

"Woher wollt Ihr das wissen?", fragte ich und kniff meine Augen zusammen.

"Deine Magie ist stark. Jede Magie erzählt Geschichten und deine ist ziemlich eindeutig." Sie schaute lächelnd an mir vorbei nach draußen. "Eine Geschichte von Freude, Verlangen, Hoffnung und der Willensstärke eines Wanderers zwischen Welten. Eine klare, seltene Geschichte."

Ihr wissender Blick richtete sich wieder auf mich.

"Eure Magie schläft, doch langsam regt sie sich. Sie reagiert auf diese Welt."

Unbeeindruckt zog ich die Augenbrauen nach oben.

"Das ist ja alles schön und gut, aber was wollt Ihr von mir?" Mit verschränkten Armen schaute ich direkt in ihre Augen.

Sie fesselten mich, ich konnte nicht wegschauen. Galadriel erwiederte meinen Blick und ich fühlte, wie etwas in meinem Kopf rumzuwühlen schien. Nach einer Weile ließ sie von mir ab. Meine Härchen an den Armen und an meinem Nacken hatten sich aufgestellt.

Hobbit FF - Take me to somewhere elseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt