Alle Zwerge standen jetzt kampfbereit und mit entschlossenen Gesichtern vor dem verschlossenen Tor und warteten auf den König. Es war still, abgesehen von Kampfeslärm, der draußen tobte.
Fili und ich standen nebeneinander, er mit zwei Schwertern, ich mit einem. Ich hatte immernoch eine Heidenangst, aber dadurch, dass Fili bei mir war, fühlte ich mich besser.
Ein Orkhorn ertönte, auf welches laute, stampfende Schritte folgten. Doch anders als vorher, erschallte nun unser Horn, lauter und kräftiger als das der Orks. Ich konnte spüren, wie die Orks und ihre Bestien verwirrt stehenblieben, während Bombur sein Bestes gab. Es war so immens laut, dass ich dem Drang widerstehen musste, mir die Hände über die Ohren zu legen und mich auf den Boden zu kauern.
"Achtung!", brüllte jemand und die große, goldene Glocke zischte an unseren Köpfen vorbei. Sie fand ihr Ziel und zerstörte die Mauer, die wir mit unserer eigenen Kraft aufgebaut hatten. Kurz überkam mich Bedauern, als ich sah, wie die Steine auseinanderflogen, aber es wurde augenblicklich von Adrenalinschüben zurückgewiesen, als ich das komplette Gemetzel sehen konnte. Die Zwerge begannen zu rennen, ich folgte einfach Fili.
Sie rannten über Steine, die gerade noch als Mauer standen und brüllten dabei so laut sie konnten. Unsere Feinde sahen uns verwirrt an und wichen kurz zurück, während Dáin und sein Gefolge in unsere Kampfschreie einstiegen. Es fühlte sich überwältigend an, einen Fuß vor den anderen zu setzen und an der Seite meiner Freunde einfach mitten auf das Schlachtfeld zu rennen.
"Für den König!", rief Dáin, als Thorin an ihm vorbeilief.
"Du bekâââr!"
Dáins Zwerge schlossen sich uns an und schließlich rannten wir mitten in das feindliche Heer hinein, schwangen unsere Waffen und mähten Ork um Ork nieder.
Ich versenkte meine Klinge in jedem Feind, der mir zu nahe kam, wobei ich darauf achtete, sie immer dort zu treffen, wo ihre Rüstung schwach war. Es schien so leicht ein Leben zu nehmen, dass mir bei dem Gedanken daran übel wurde. Ich verdrängte alles, was mich von meiner Konzentration abhielt und hielt nach Fili ausschau, während mein Schwert tödliche Kreise um mich zog.
"Fili!", rief ich panisch, weil ich den Blondschopf nicht entdecken konnte. "WO BIST DU?!"
Mir blieb nichts anderes übrig als mich weiter durchzuschlagen. Gerade hob ich mein Schwert, um den nächsten Ork zu töten, als ich seine Stimme über den Kampfeslärm hören konnte.
"Alisa!"
Meine Konzentration ließ für einen Moment nach, wodurch mein Gegner mich getötet hätte, hätte ich mich nicht noch ein paar Millisekunden früher geduckt. Seine Klinge schnitt in meine Wange, nicht tief, aber es war genug, um mich kurz aus der Bahn zu werfen. Ich biss die Zähne aufeinander und sah das Schwert erst zu spät auf mich zukommen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich auf die sich nähernde Klinge, ohne einen Muskel zu rühren. Dich bevor die Klinge des Orks sein Ziel in meinem Körper fand, hielt eine andere es ab. Ich erkannte Filis Schwert und stieß erleichtert die Luft aus, während er den Ork tötete.
"Bei Mahal, wir haben doch gesagt, dass wir uns am Rand bewegen und nicht durch die Mitte!", rief er mir zu. Ich sah ihn entschuldigend an und wollte an ihm vorbeilaufen, als er mich aufhielt und besorgt ansah. Ich wischte mir schnell das Blut von der Wange, was aus dem Schnitt herausquoll und rannte los, den Zwerg dicht auf den Fersen.
Fili überholte mich und griff nach meiner linken Hand, wodurch er nur noch eine zum Kämpfen hatte, aber anscheinend machte ihm das nichts aus. Das Kribbeln in meinem Körper, ausgehend von meiner Hand und das Adrenalin bildeten eine seltsame Mischung und lenkten mich von dem Geschehen auf dem Schlachtfeld ab.
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Hobbit FF - Take me to somewhere else
FanfictionAlisa ist ein ganz normales Mädchen, was die Abiprüfung noch vor sich hat. Doch durch ungeahnte Kräfte landet sie in Mittelerde, genau zu der Zeit, als Thorin Eichenschild und sein Gefolge sich auf den Weg zum Erebor machen. Was für Gefahren lauern...