Kapitel 50

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"Was macht ihr hier?", fragte der König unter dem Berge und starrte abwechselnd Fili und mich an.

"Wir helfen dir natürlich!", antwortete ich. Thorin zog die Augenbrauen zusammen, während ich fast sehen konnte, wie er mit seinem Stolz rang.

"Na schön", sagte er schließlich und drehte sich um.
"Wo ist er?"

Ich wusste, dass er von Azog sprach, doch ich hielt meinen Mund.
Thorins Blick glitt von uns beiden weg auf die Stelle, wo der bleiche Orks hätte stehen müssen. Es sah ziemlich verlassen aus, nichts rührte sich auf dem Rabenberg und der Befehlsstelle.

"Was machen wir jetzt?", fragte ich.

Bevor irgendetwas beschlossen werden konnte, hörte man die seltsamen Schreie der Orksöldner, die den Berg hinaufgerannt kamen und auf uns zurannten.

"Oh, hat sich erledigt."

Wir zogen unsere Waffen und stellten uns den Dingern entgegen. Wir hatten die Hälfte der Feinde getötet, als ein Elbenhorn vom Schlachtfeld ertönte. Thranduil zog seine Elben zurück.

Irgendwie machte mich das wütend, was fiel ihm nur ein?

Wir töteten den Rest der Orksöldner, steckten dabei einige Kratzer weg, aber wir schafften es. Meine Rüstung war inzwischen von Orkblut bedeckt und es stank so unglaublich ekelhaft. Normales Blut von Menschen doch ja schon widerlich, aber das der Orks hatte einen noch intensiveren Gestank, als hätte man in den Hinterlassenschaften von Tieren gebadet und sich danach mit Blut übergossen.

Ich unterdrückte einen Würgereiz und wischte mir mit einer einigermaßen sauberen Stelle meines Pullovers über mein Gesicht, wobei ich ausversehen über den Schnitt in meiner Wage strich, den ich bis dahin vollkommen vergessen hatte. Sofort verzog ich mein Gesicht und tupfte nur vorsichtig um ihn herum. Er schien ziemlich groß zu sein, ging von der Höhe meines Nasenbeins bis fast zu meinem Ohr.

Aber bevor ich mir weiter Sorgen machen konnte, tauchte Bilbo wie aus dem nichts vor uns auf, der vollkommen außer Puste war.

"Th-Thorin!", rief er. Der Angesprochenene drehte sich sofort um und starrte den Hobbit an.

"Bilbo!", rief er und sein Gesicht hellte sich auf.

"Ihr müsst hier weg, sofort." Der Hobbit rang nach Atem und stützte seine Hände auf seine Oberschenkel. "Azog hat ein zweites Heer das von Norden angreift." Dabei zeigte er auf einen unbestimmten Punkt hinter sich. "Dieser Wachturm wird umzingelt sein und niemand wird entkommen!"

"Wir können ihn uns nicht schnappen, genau das will er doch. Er will uns hineinlocken", fasste ich zusammen, während Thorin entsetzt zum Befehlsplatz starrte.

"Das ist eine Falle!", begriff er schließlich.

Ich war so kurz davor die 'I-told-you-so'-Nummer abzuziehen, aber ich ließ es bleiben. Es gab im Moment wichtigere Sachen zu tun.

Man hörte Trommelschläge aus dem Berg kommen und sofort schnellten alle unsere Köpfe zum Ursprung des Geräusches. Sie kamen von einer Anhöhe, von der man perfekt nach unten schauen konnte, an ihren Wänden sammelte sich langsam das Licht von dutzenden Fackeln, die sich ihren Weg zum Tageslicht suchten.

Erst einige Sekunden später merkte ich, dass es die Anhöhe war, wo Azog Fili im Film umbrachte. Ich wusste, dass Fili wohlbehalten neben mir stand und seine Schulter meine fast berührte, aber trotzdem zog sich mein Magen zusammen und Tränen bildeten sich in meinen Augen. Ich blinzelte sie ärgerlich weg und konzentierte mich wieder auf das Geschehen.

Die Trommeln wurden immer lauter und es erschien der Gesicht von Azog, das ein böses Lächeln schmückte. Er machte nichts, er stand einfach nur da und starrte auf uns nieder.

Hobbit FF - Take me to somewhere elseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt