Kapitel 5

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Thorin. Sofort wurden alle leise.

"Er ist da."

Die meisten Zwerge liefen in Richtung der Tür, aber ich blieb unentschlossen sitzen. Einerseits war ich echt gespannt, wie Thorin aussehen würde, andererseits hatte ich auch etwas Angst vor ihm.

"Los, komm Alisa.", sagte Fili und winkte mit einer Hand. "Das ist bestimmt mein Onkel!"

Seufzend stand ich auf und folgte den Zwergen zur Tür. Inzwischen hatte Bilbo sie geöffnet und Thorin umkreiste ihn wie ein Raubtier.

"So, das ist der Hobbit. Sagt, Herr Beutlin, seid Ihr im Kampf erfahren?"
"Bitte was?", fragte Bilbo verwirrt. Der Arme.
"Axt oder Schwert? Welche Waffe ist die Eure?", Thorin sah ihn abschätzend an.

"Ich werfe eine ganz elegante Rosskastanie, wenn ihr es wissen wollt. Aber ich weiß nicht, inwiefern das von Bedeutung sein sollte.", antwortete Bilbo.

Genau so sollte man es nicht machen.
Mensch Bilbo.

"Dachte ich's mir. Eher ein Krämer als ein Meisterdieb." Und schon lachten alle Zwerge, Fili eingeschlossen.

Dafür kassierte er einen Stoß von meinem Ellenbogen in seine Seite.

"Herr Eichenschild. Ihr solltet darauf achten, was ihr sagt. Herr Beutlin ist ein ganz ausgezeichneter Meisterdieb, er weiß es nur noch nicht. Wenn Ihr also so freundlich wärt, und ihn nicht auslachen würdet?", sagte ich und wagte mich todesmutig vor alle Zwerge.

Thorins Eisblick richtete sich auf mich.
"Wer ist das? Und warum darf sie einfach so reden?"

Alter?

"Ich stehe neben dir, idiotiski błazan." (Vollidiot)
"Oh, eine ganz Mutige. Zu wem gehört Ihr?", fragte Thorin und sah mich weiterhin mit seiner undurchdringlichen Miene an.

"Ich bin all..."
"Sie gehört zu mir, Onkel.", sagte Fili und grinste.
"Fili. Was schleppst du nur immer an?" Kopfschüttelnd ging Thorin an mir vorbei, wobei er mich, ganz ausversehen natürlich, noch einmal anrempelte.

"Fick dich.", murmelte ich in meinen nicht-vorhandenen Bart. Wir hatten hier also Arsch-Thorin.

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Wir saßen alle um den großen Esstisch herum, ich gegenüber von Thorin, damit ich ihn im Auge behalten konnte.

Gerade redeten sie über das Treffen, bei dem Thorin war und erwähnten dabei die Reise.

"Ihr geht auf eine Reise?", erkundigte Bilbo sich aus dem Hintergrund.
"Weit im Osten, hinter Gebirgen und Flüssen, jenseits von Wäldern und Ödland, liegt ein einzelner, entlegener Berg.", erklärte Gandalf und zeigte dabei mit seinem Finger auf eine Karte.
"Der einsame Berg", las Bilbo vor.

Damit hatte er also bewiesen, dass er lesen konnte, toll.

Das alles langweilte mich, weil ich es schon kannte, weswegen ich nur noch zur Hälfte hinhörte, was ich dank der Schule relativ gut konnte und sah mir lieber die Zwerge ein wenig genauer an.

Alle hatten komischerweise gewisse Ähnlichkeiten mit den Schauspielern aus dem Film, aber einige markante Dinge an sich, die anders waren.

Beispielsweise sah Oris Gesicht nicht ganz so jungenhaft aus und Filis Bart war etwas anders, genau so wie seine Frisur. Kili hatte wie im Film einen Dreitagebart und dunkle Haare, allerdings waren zwei Strähnen an der Seite kunstvoll geflochten.

"Welche B-bestie?", holte Bilbo mich wieder aus meinen Gedanken.
"Oh, damit ist wohl Smaug der Schreckliche gemeint. Ehrwürdigstes und entsetzlichstes Verhängnis unseres Zeitalters. Zähne wie Rasiermesser und Klauen wie Fleischerhaken.", erzählte Bofur. "Mit einer Vorliebe für Edelmetall."
"Ja, ich weiß was ein Drache ist.", unterbrach Bilbo ihn blass.

Hobbit FF - Take me to somewhere elseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt