Kapitel 45

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"Hier, das dürfte dir einigermaßen passen." Fili war zurückgekehrt und hatte ein helles Hemd, einen Pullover und eine schwarze Hose in der Hand, die er mir jetzt hinhielt.

"Danke", antwortete ich und nahm ihm die Sachen ab.

Ich wartete einen Moment, doch keiner der Brüder wollte den Raum verlassen oder sich wenigstens umdrehen. Ich zog eine Augenbraue nach oben und deutete auf die Tür.

Kili grinste nur und sagte, bevor er sich umdrehte und den Raum verließ: "Hätte ja klappen können."

Am Liebsten hätte ich etwas nach ihm geworfen, aber es lag leider nichts in meiner Reichweite und so oder so hätte ich höchstwahrscheinlich nicht getroffen. Fili folgte seinem Bruder, nachdem er mich nocheinmal angelächelt hatte und schloss die Tür hinter sich.

Ich lächelte leicht in mich hinein und stieg aus dem Kleid, was Sigrid mir in der Seestadt gegeben hatte. Ich schwörte mir, es ihr zurückzugeben, sobald das alles vorbei war und ich sie wiedersah. Es tat gut, endlich einmal wieder frische Sachen zu tragen, umso mehr weil es kein Kleid war.

Die Sachen passten mir wie angegossen, ich fragte mich woher Fili sie bekommen hatte. Der Geruch war nicht von Fili oder Kili, das hätte ich gemerkt. Ich beschloss, dass es mir egal war und rief nach den beiden Brüdern, die sofort hereingestürmt kamen.

Kili nickte, hob das Kettenhemd von dem Tisch und half mir hinein. Selbst durch den Pullover konnte ich die Kälte des Eisens spüren und sofort zog sich eine Gänsehaut über meine Arme. Das Kettenhemd war leichter als ich es mir vorgestellt hatte, aber trotzdem ziemlich schwer. Es war ein seltsames Gefühl, eine Rüstung anzulegen, selbst für einen Fantsasy-Liebhaber wie mich.

Fili und Kili nickten, als sie mich betrachteten und schienen sehr zufrieden zu sein.

"Du siehst... echt anders aus", stellte Kili fest und Fili nickte.

"Hört auf mich anzustarren, ich fühle mich wie eine Schaufensterpuppe", sagte ich beschämt und zog mir das Hemd über die Kettenrüstung.

"Was ist das?", fragte Fili und ich musste grinsen. Es erinnerte mich an den Beginn unserer Reise, als wir uns noch kaum kannten und ich mit seltsamen Begriffen um mich geworfen hatte. Inzwischen hatte ich mich der Redeweise der Zwerge angepasst, nur noch selten sagte ich ein Wort, das sie nicht verstanden.

Ich winkte ab. "Nicht so wichtig."

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Wir waren wieder in der Hauptkammer angekommen und jetzt standen keine anderen Zwerge mehr herum. Alle schienen sich ausgerüstet zu haben und schon gegangen sein.

"Al braucht noch eine gute Waffe. Das überlasse ich dir, Bruderherz", sagte Kili, winkte und verschwand durch die Tür.

Lächelnd sah ich ihm hinterher und wartete, bis er die Tür geschlossen hatte und Fili und ich allein waren.

"Also... Wie findet man die perfekte Traumwaffe?", fragte ich Fili, der mich daraufhin auf die Waffenregale zuschob.

"Welche Waffen hättest du denn gern?", fragte er. "Wir haben alles!"

Ich überlegte nicht lang. "Ich möchte ein Schwert."

"Gut, das habe ich mir schon fast gedacht", antwortete Fili und grinste. Er griff nach einem etwas längeren Schwert und hielt es mir mit dem Griff voraus hin. Ich nahm es in die Hand und fühlte die Kälte.

Das Schwert war extrem schwer, ich konnte es kaum mit einer Hand halten, deswegen schüttelte ich den Kopf und gab es zurück.

So probierten wir eine Reihe von Schwertern durch, doch keins wollte so richtig passen. Frustriert betrachtete ich die ganzen Waffen und fragte mich, ob ein Schwert wirklich die beste Waffe für mich war, wenn ich keins fand was richtig zu mir passte.

Das nächste Schwert sah komplett anders aus als die vorherigen und ohne es angefasst zu haben, wusste ich, dass es perfekt war.

Fili reichte es mir und ich zog es mit einer geschmeidigen Bewegung aus seiner Scheide, wobei es fast zu flüstern schien.

Das Schwert war leicht und fühlte sich wie eine Verlängerung meines Arms an. Es schimmerte golden in den Strahlen der untergehenden Sonne, die durch die kleinen Fenster schien, war ungefähr so lang wie mein Arm und hatte einen eisernen Griff.

"Es ist perfekt", flüsterte ich ehrfürchtig und betrachtete die Waffe in meiner Hand.

Fili nickte während sein Blick über die Klinge fuhr und wieder zurück zu meinem Gesicht. Ich lächelte vorsichtig und senkte den Blick, weil meine Wangen plötzlich rot wurden.

"Gib mir das, ich mache es wieder scharf", sagte Fili und nahm mir meine Waffe aus der Hand. Mit einem Nicken überließ sie ihm und machte mich auf den Weg nach draußen.

Ich verließ den Raum, nachdem ich mich nocheinmal kurz umgesehen hatte und begann, nach den anderen zu suchen.

Ich fand die meisten in der Eingangshalle, wo sie scherzend und lachend auf den Steinen saßen.

Ich beschloss, auf die Mauer zu gehen und das Geschehen zu beobachten, also schritt ich die seltsamen Stufen nach oben und fing an zu keuchen. Die Treppen waren ziemlich hoch und hatten so einen Abstand, dass ich nicht nacheinander nach oben gehen konnte, sondern immer einen Zwischenschritt machen musste. [kennt ihr das? :')] Warum müssen Zwerge auch immer so übertrieben groß bauen?

Weiter oben kam mir Bofur entgegen, der mir kurz auf die Schulter klopfte und dann weiter nach unten ging. Ich wunderte mich kurz, zuckte dann aber innerlich mit den Schultern und erklomm die letzten Stufen.

Ich ging gerade aus und stellte mich an den Rand der Brüstung, während ich die Feuer in der Seestadt beobachtete. Ich war ganz vertieft in den Anblick, sodass mich ein Klirren rechts von mir zu Tode erschreckte. Schnell drehte ich mich in die Richtung und sah einen Bilbo, der schnell über die Brüstung kletterte und dann aus meinem Blickfeld verschwand. Ich runzelte die Stirn und überlegte, was genau Bilbo um diese Zeit außerhalb der Mauern verloren hatte.

Ich musste eine Weile überlegen, doch schließlich fiel es mir wieder ein: Er brachte den Arkenstein zu Thranduil.

Ich geriet in Panik, denn ich hatte viel zu lange überlegen müssen, bis mir ein so wichtiges Detail einfiel. Ich hatte definitiv zu lange nicht mehr die Filme geschaut.

Ich kramte in meinem Gedächtnis, was alles noch wichtig war, was ich niemals, unter keinen Umständen vergessen durfte. Das zweite Heer der Orks. Fili, Kili, Dwalin und Thorin nicht auf den Rabenberg lassen.

Ich stieß die Luft aus. Daran hätte ich schon viel eher denken sollen, was, wenn es jetzt schon zu spät war?

"Was machst du denn ganz allein hier oben?" Ich zuckte zusammen, als ich die bekannte Stimme des blonden Zwerges hörte.

"Fili", sagte ich erleichtert. "Du hast mich erschreckt."

"Oh, das tut mir leid. Beobachtest du unsere Feinde?" Er stellte sich zu mir, sodass sich unsere Schultern berührten. Er strahlte Wärme aus und sofort durchströmte mich das Gefühl der Geborgenheit, was ich immer verspürte, wenn er neben mir stand.

"Mehr oder weniger", murmelte ich und starrte wieder auf die Ruinen.

"Du machst dir Sorgen", stellte Fili fest. Ich nickte und senkte den Blick, unterdrückte ein Seufzen und versuchte gleichzeitig das Kribbeln zu ignorieren, was sich in meinem Körper verbreitete.

"Es wird alles gut", sagte der Zwerg zuversichtlich und legte mir seinen Arm um die Schultern, während wir gemeinsam auf das verfallene Thal schauten.

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Oh Leudeeee, was soll ich nur mit meinem Leben machen, wenn ich mit der FF fertig bin? :')

Wer von euch geht zur Hobbitcon? 😇

Cuio vae, mellyn!
Lejna

Hobbit FF - Take me to somewhere elseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt