Entscheidung

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Selbst zwei Monate nach ihrer Abreise, waren keine großen Fortschritte. Es waren noch mehr auf freiem Fuß als sie gefangen hatten. Es kam an jedem dritten Tag ein Brief, entweder von Ron oder von Harry oder von Mr. Weasley. Aber es kam einer und darüber waren wir froh.

Wir hatten in den letzten zwei Monaten die Zeit in Hogwarts oder im Fuchsbau verbracht, da über all etwas zu tun war. In jener Zeit hatten wir schon einiges erreicht. Das Schloss ähnelte immer mehr ihrem alten Aussehen und auch im Fuchsbau kam wieder annähernd Ruhe rein. Ich half dabei das Haus etwas umzugestalten, regelrecht Ordnung mit reinzubringen. Wir bereiteten in Fred seinem Zimmer, Erinnerungen auf. Er durfte nicht in Vergessenheit raten, dafür war er zu wichtig gewesen für alle die er zurück ließ. Vor allem Goerge hatte zu kämpfen, seine zweite Hälfte war während der großen Schlacht umgekommen.

„Hi.", lächelte ich Ginny zu. „Hast du gerade Zeit?"

„Sicher.", nickte sie und erhob sich von dem Küchenstuhl, auf welchem sie gerade die Zeitung studiert hatte, nach den neuesten Ereignissen. „Alles okay?"

„Ich habe nachgedacht.", sagte ich leise.

Sie rief über ihre Schulter: „Hermine und ich machen einen Spaziergang, Mom!", dann harkte sie sich bei mir unter und zog mich mit raus. „Dann fang mal an."

„Ich denke darüber schon eine Weile nach.", begann ich als wir ein Stück Weg hinter uns gelassen hatten.

„Spann mich nicht so auf die Folter, Miene.", sah sie zu mir.

„Ich habe beschlossen nach der nächsten positiven Nachricht meine Eltern zu suchen.", sprach ich die Worte langsam aus und wartete auf ihre Antwort.

„Ganz allein?", runzelte sie leicht ihre Stirn. „Das ist gefährlich, wir wissen nicht genau wo die restlichen Todesser sind."

„Da muss ich durch. Ich brauche meine Eltern, Ginny. Ich habe sie anderthalb Jahre nicht gesehen.", schüttelte ich den Kopf. „Und ehe ich sie finde, dauert es noch mal ein paar Monate."

„Ich verstehe schon.", seufzte sie unsicher. „Und ich bin die Letzte die dir die Suche ausreden würde. Aber du kannst nicht alleine nach ihnen suchen. Du weißt doch gar nicht wo sie sind, oder?"

„Australien. Sie sind nach Australien, da wollten sie immer hin.", ich holte tief Luft. „Und da ich nicht da war, da sie sich nicht an mich erinnern konnten, hatten sie freie Bahn. Und es war das Beste für sie, aber jetzt, da alles vorbei ist."

Ginny nickte. „Weißt du was?"

„Hm?", sah ich zu ihr.

„Ich komme mit dir.", lächelte sie. „Die Jungs sind weg. Für mich ist nichts weiter hier, ehe die Schule weitergeht, dauert es auch noch. Ich werde dich begleiten und dir helfen deine Eltern zu finden."

„Nein.", schüttelte ich den Kopf. „Du kannst deine Mom nicht auch noch alleine lassen, Ginny."

„Mom überlegt zu Bill und Fleur zu gehen; sie braucht eine Auszeit.", sah sie zurück in die Landschaft. „Ich denke, es wird ihr, bis auf ein paar Sorgen mehr, nichts ausmachen. Du bist doch bei mir und dir vertraut sie. Sie wird mich mit dir lassen."

„Du bist dir ganz sicher?", hob ich leicht eine Augenbraue.

„Und wie sicher ich bin.", lächelte sie zurück zu mir. „Ron würde mich umbringen, wenn ich dich alleine ziehen lassen würde."

Ich lachte auf und zog sie in meine Arme. „Ich glaube auch. Danke Ginny."

„Nicht dafür.", erwiderte sie die Umarmung.

Zwei Tage später sprachen wir das Thema am Tisch an. Wir waren nicht gerade viele, so wie es eigentlich üblich war. Aber wir hatten den Moment abgepasst.

„Mrs. Weasley?", fragte ich langsam.

„Ja, Schätzchen?", lächelte sie mich an.

„Ich habe nachgedacht. Nach dem letzten Brief von Mr. Weasley ist zu schließen, dass sie demnächst alle Todesser haben. Sie sind hier im Lande und nicht weit weg.", fing ich an.

„Das ist richtig.", nickte sie. „Sie müssen nur noch die hoch gefährlichen finden."

„Es ist an der Zeit meine Eltern ausfindig zu machen.", legte ich das Besteck beiseite. „Sie sind in Australien und ich werde ihnen folgen. Jetzt, da die meiste Gefahr vorüber ist, sollten sie sich wieder erinnern können."

Sie folgte meinem Besteckbeispiel und schluckte.

„Du willst ganz alleine da raus?", platzte es aus George raus; er schüttelte den Kopf.

„Ich werde sie begleiten.", mischte sich Ginny ein.

„Oh nein!", erwiderte Mrs. Weasley kopfschüttelnd.

„Mom. Ich möchte Hermine begleiten, zusammen sind wir stärker als Einzeln. Mir wird nichts an ihrer Seite passieren, Ehrenwort. Aber wir können sie nicht alleine los lassen. George hilft in der Schule und hat den Laden. Du willst nach Shell Cottage zu Bill und Fleur. Was wird dann aus mir? Ich müsste mich entscheiden und ich habe mich entschieden.", ich blinzelte die Tränen weg; ich wusste nicht woher sie kamen.

Es folgte eine Stille. Ich konnte nicht einschätzen, was Mrs. Weasley sagen würde.

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