Bedenken

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Ron und Harry verabschiedeten sich an dem heutigen Tag relativ früh, noch vor dem Frühstück. Sie machten sich auf den Weg zum Ministerium wo sie ihre Ausbildung absolvierten. Ich hätte Ron lieber hier gehabt, aber er würde ja bald wieder da sein.

„Hat Professor McGonagall schon gesagt, wann ihr da sein sollt?", sah ich zu Ginny als wir nebeneinander standen und abwuschen, sowie abtrockneten.

„Noch nicht direkt.", schüttelte sie den Kopf. „Ich denke mal Ende August."

Ich nickte. „Wird schon komisch sein, oder? Du bist dann als einzige noch von uns da."

„Ich werde euch höllisch vermissen.", lächelte sie knapp. „Lasst von euch hören, ja? Und wie sich das Baby entwickelt. Ich möchte Bilder haben!"

Ich lachte auf, aber stimmte zu: „Natürlich Ginny, so eine Frage. Wir werden dich auf dem Laufenden halten. Aber wenigstens wird es in der Schule endlich mal etwas ruhiger."

Sie grinste. „Aber es war immer was los."

Ich seufzte. „Leider."

„Manches hätte nicht sein müssen, dass stimmt wohl, aber was vergangen ist, kann man bekanntlich nicht mehr ändern.", sah sie zu mir rüber.

„Nein.", schüttelte ich den Kopf und wollte nach dem nächsten dreckigen Teller greifen als ein Ziehen durch meinen Bauch zog und mich innehalten ließ.

„Miene?", zögerte Ginny, welche mein Verhalten mitbekommen hatte.

Ich nahm mir den nächsten Teller und fuhr fort. „Ja?"

„Stimmt was nicht?", harkte sie nach.

„Doch, ich ...", aber es folgte ein Weiterer, wobei ich das Gesicht verzog und runter sah. „...brauche eine Pause."

Sie drückte ihr Handtuch in meine Hände und führte mich langsam zum nächsten Stuhl.

„Was ist?", fragte sie besorgt.

„Da ist so ein Ziehen.", erwiderte ich.

„Sind das Wehen?"

„Nein.", schüttelte ich den Kopf. „Also ich denke nicht, keine Ahnung. Deine Mom hat sie immer anders beschrieben."

„Und ausgerechnet jetzt ist sie einkaufen.", spitzte sie die Lippen.

„Es geht schon wieder.", lächelte ich leicht. „Ich sollte vielleicht einfach nur sitzen bleiben."

„Ich mache weiter.", stimmte sie zu.

„Mein Zauber wird dir helfen.", zog ich meinen Zauberstab vom Tisch und schwang ihn.

Sie lächelte, aber ich erkannte immer noch ihre Besorgnis. „Ginny, wenn es ernst wäre, dann würde es durchgängig sein oder? Außerdem bin ich in der 37. Woche, da könnte es schon langsam los gehen."

„Könnte, genau da sollte die Betonung liegen. Es sind immer noch drei Wochen.", trocknete sie weiter ab und lehnte sich an den Schrank. „Sag Bescheid, wenn das noch mal kommen sollte."

Ich nickte nur und lehnte meinen Arm auf den Tisch, ehe ich meine Lippen spitzte. Irgendwie wartete ich schon auf ein weiteres Ziehen, aber es trat nicht ein. Den ganzen Tag über blieb es ruhig, bis Ron und Harry wieder da waren.

Aber Ginny hatte das Thema angesprochen.

„Miene hatte heute ein Ziehen.", ließ sie im Wohnzimmer verlauten.

„Zwei Mal!", rief ich aus der Küche und stellte mein Glas ab. „Das ist doch nicht schlimm, Ginny!"

„Aber es kann trotzdem angesprochen werden.", kam ihre Antwort.

„Was für eine Art Ziehen?", schaltete sich Mrs. Weasley ein.

Ich trat in den Türrahmen und wollte sie gerade aufklären als es an der Haustür klopfte und ich stattdessen die Stirn runzelte.

„Kriegen wir Besuch?", sah ich hinter mich.

„Nein.", zögerte Harry.

Ich drehte mich also kurzerhand wieder um und schlenderte zur Haustür; zog sie auf und lächelte überrascht: „Kingsley! Was verschafft uns die Ehre?"

„Na ich muss mir doch ein Bild von deinem wachsenden Bauch machen, bevor das Baby da ist.", scherzte er und zwinkerte. „Wie geht es dir, Hermine?"

Ich grinste: „Alles bestens. Komm doch rein."

„Was anderes wollte ich auch nicht hören. Aber kannst du mir Ron und Harry rausschicken, bitte.", sah er kurz hinter mich.

„Okay.", zögerte ich, aber beide standen bereits hinter mir. „Jungs."

„Dauert nicht lange.", versprach Ron.

Ich nickte und schloss dir Tür hinter den beiden.

„Was wollte er?", fragte Mrs. Weasley und erschien ebenfalls in der Küche.

„Keine Ahnung.", seufzte ich und ließ sich am Küchentisch nieder.

„Waren es Wehen, Hermine Schatz?", trat sie zu mir.

„Ich denke nicht. Dann wären längst wieder welche gekommen. Es war einfach nur ein Ziehen durch meinen Bauch und etwas im Rücken, mehr nicht.", schüttelte ich den Kopf.

„Dann können es Senkwehen gewesen sein.", überlegte sie.

„Das ist sozusagen die Vorstufe zu den Wehen oder?", harkte ich nach.

„So kann man das auch nennen.", überlegte sie und sah zurück zur Tür. „Und?"

„Wir sollen ...", fing Ron an.

„Nein!", warf ich ein. „Ihr sollt nicht schon wieder weg oder? Ist das euer Ernst?"

Sie sahen sich an, lächelte dann jedoch. „Wir sollen uns frei nehmen um bei dir zu sein.", erwiderte Ron.

Ich stockte und stand auf. „Wirklich?"

Harry nickte. „Beste Freunde halten zusammen, in jeder Situation, zu jeder Zeit. Schon vergessen?"

„Wie könnte ich das vergessen.", murmelte ich freudestrahlend, ging um den Tisch herum und fiel beiden um den Hals.

Drei Freunde, die seit dem Anfang zusammen waren. Drei Freunde, die alles durchgestanden hatten. Drei Freunde, die Streit, Angst, verhängnisvolle und schwere Situationen und Krieg überstanden hatten. Drei Freunde, die Pläne geschmiedet und sie durchgezogen hatten. Drei Freunde, die zusammen gelacht und gefeiert hatten. Drei Freund, die gestritten und sich wieder zusammen gerauft hatten. Drei beste Freunde.

Das waren wir.

Und ich würde sie für nichts auf der Welt hergeben, niemals. Denn ich wusste, was ich hatte und ich wusste es zu schätzen. Sehr zu schätzen. Und egal wie kindisch sie sein können und egal was sie auch manchmal für Idioten waren, sie sind und bleiben meine Familie. Für immer.

*Ende*

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Hier ist jetzt  das eigentliche Ende. Es hat Spaß gemacht, zu schreiben und zu sehen, dass meine Fanfiction auch gelesen wird. Dafür Danke ich euch noch mal! ♥

Allerdings habe ich ja schon mit Specials angedeutet. Ich schwanke noch zwischen zwei bis drei. Was haltet ihr davon?

~ Laysana ♥


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