Aufbruch

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Während Mrs. Weasleys Blick von Ginny zu George und schließlich zu mir glitt, lehnte ich mich zurück und betete für ihr Verständnis. Sie war eine gutmütige Frau; eine Frau voller Liebe und Zuneigung, aber sie konnte auch streng sein.

„Ginny.", sagte sie schließlich. „Ich bin stolz auf dich, begleite Hermine und verlasse niemals ihre Seite. Zu zweit seid ihr stärker, da hast du Recht, mein Kind. Aber ich bitte mir auch von euch Nachrichten zu erhalten."

„Mom!", stand Ginny auf. „Du bist die Beste!"

Mrs. Weasley ließ sich auf eine lange Umarmung ihrer Tochter ein und lächelte. Sie streckte eine Hand nach mir aus, wonach ich aufstand und zu ihr eilte.

„Du wirst das richtige tun, Hermine. Das hast du immer getan. Finde dein Eltern; bring sie zurück und lass sie sich wieder erinnern.", schloss sie mich ebenfalls in ihre Arme. „Und pass auf meine Tochter auf."

„Das werde ich, darauf gebe ich dir mein Wort. Es wird ihr niemand ein Haar krümmen, wenn es Schwierigkeiten geben sollte.", nickte ich und küsste ihre Wange. „Danke."

„Wann soll es los gehen, ihr Abendteurer?", harkte George nach.

„Morgen.", erwiderten Ginny und ich im Chor.

„Ich werde euch Essen für die Reise vorbereiten.", erklärte Mrs. Weasley. „Ihr solltet euch bald Schlafen legen."

Kaum zwei Stunden später hatten wir unsere Sachen in meiner Tasche verstaut und lagen im Bett. Ich wusste nicht ob es die Aufregung war, jedenfalls war mir mulmig zu Mute. Ob es eine Vorahnung war?

„Hoffentlich nicht.", ging es durch meinen Kopf, ehe ich mich in Rons Bett zusammen rollte und schließlich einschlief.

Träumen konnte man das nicht in jener Nacht nennen. Ich schlief relativ gut, aber dennoch nicht ausgiebig, denn am Morgen weckte mich Ginny, was noch nie vorgekommen war.

„Hey.", lächelte sie leicht. „Es ist kurz nach neun."

„Oh.", setzte ich mich langsam auf. „Danke fürs Wecken, Ginny."

Ich blinzelte und fuhr meine Haare zurück.

„Du siehst ganz schön blass aus, bist du aufgeregt oder geht es dir nicht gut?", Besorgnis machte sich in ihrer Stimme breit.

„Wohl eher aufgeregt.", lächelte ich. „Und hungrig."

Sie kicherte und stand auf. „Das Bad ist frei, du kannst dich fertig machen. Ich packe die restlichen Sachen ein."

„Okay.", schlug ich die Decke zurück. „Gib mir 30 Minuten."

„Lass dir Zeit.", nahm sie meine Tasche zu sich und schlenderte aus dem Zimmer.

Ich wiederrum stand langsam auf und machte das Bett, ehe ich mir meine Sachen schnappte und durch das Treppenhaus zum Bad ging. Zuerst duschte ich; dann putzte ich meine Zähne; zog mich schließlich an und band meine noch nassen Haare hoch. Sie würden relativ schnell trocknen. Erschrocken merkte ich wie die Übelkeit meinen Magen erreichte und eilte zur Toilette.

„Bin ich so aufgeregt?", fragte ich mich als ich mich übergab. „Bei Merlin!"

Danach zog ich die Spülung und entfernte den üblen Geschmack aus meinem Mund. Ich erkannte wie sich langsam wieder meine natürliche Hautfarbe ausbreitete und ging runter in die Küche.

„Du siehst schon besser aus.", zwinkerte Ginny, welche bereits mit frühstücken angefangen hatte.

„Ging es dir nicht gut?", harkte Mrs. Weasley nach und tastete meine Stirn ab. „Warm bist du nicht."

„Mir geht es gut.", versicherte ich. „Ist bestimmt nur die Aufregung und der Hunger."

Mrs. Weasley lachte auf und reichte mir mein Frühstück. „Dann einen guten Appetit."

„Danke.", lächelte ich.

Der Abschied nach dem Frühstück war lang und ebenfalls tränenreich, dank Mrs. Weasley.

„Vergesst nicht zu schreiben, ja?", schniefte sie und drücke Ginny abermals an sich. „Sicher das ich Harry und Ron nicht Bescheid sagen soll?"

„Vorerst nicht.", murmelte Ginny, gegen den Stoff der Jacke ihrer Mutter. „Es wäre nicht schlau sie jetzt abzulenken. Halte uns aber auf dem Laufenden Mom."

„Oh das werde ich."

„Pass auf meine Schwester auf, Miene.", umarmte mich George.

„Keine Sorgen.", lächelte ich. „Pass du auf deine Mom auf, sie braucht euch jetzt um sich, wenn wir weg sind."

„Werde ich.", versprach er und ließ mich wieder frei. „Viel Glück."

„Das werden wir brauchen.", grinste Ginny, ehe mich ihre Mom zum letzten Mal an sich zog. „Pass auf dich auf."

Ich war irritiert über diese Worte, aber ich nickte. Dann disapparierten auch wir. Unser erstes Ziel waren die Wälder Englands.

„Ist es nicht einfacher, wenn wir durch die Städte ziehen?", harkte Ginny nach.

„Die Städte sind voller Muggel, Ginny.", lächelte ich. „Und ich kenne mich besser in Wäldern aus."

„Wie das?", ging sie neben mir weiter.

„Ich habe mit meinen Eltern viel unternommen. Das hat auch bei der Suche nach den Horkruxen geholfen.", seufzte ich.

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