Hilfe - Albtraum

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Ich fühlte mich sichtlich unwohl als ich die Haustür aufdrückte und den verwüsteten Flur vor mir sah. Mit meinem Zauberstab in der Hand ging ich voran, sah durch die unteren Zimmer, auch hier regierte ein einziges Durcheinander.

„Sie sind uns doch gleich gefolgt.", runzelte ich die Stirn.

Der Brief für Mrs. Weasley lag ausgebreitet auf dem Esstisch, wobei ich mich fragte, wer ihn gelesen hatte.

Von oben ertönten Geräusche. Mein Kopf flog hoch und ich eilte zur Treppe. Ich verkniff es mir zu rufen, das war das letzte das ich machen würde, gerade wenn ich nicht weiß, was hier vor sich geht ... oder ging?

Langsam machte ich einen Schritt auf das Parket und hielt die Luft an. Ich konnte Schleifspuren erkennen und Unmengen an Blut im Allgemeinen.

„Nein.", murmelte ich und umging sie soweit es geht.

Am Ende der Schleifspur blieb ich vor einer Tür stehen. Das Arbeitszimmer der beiden, welches ich nun betrat.

„Mom!", entfuhr es mir viel zu laut.

Sie lag dort auf der Seite, bei ihr endete die Spur. Nachdem ich den Raum nach meinem Dad absah und ihn nicht entdeckte hechtete ich zu ihr und setzte mich neben sie auf dem Boden.

„Wach auf! Bitte! Tu es für mich. Mom, komm schon!", schluchzte ich und zog sie zu mir, soweit, dass sie gegen mich lehnte und ich ihren Kopf gegen meine Brust halten konnte.

Das Blut trat aus einer Wunde an ihrem Oberschenkel. Es muss schwer verletzt sein, sonst würde es nicht so sehr bluten.

„Bitte! Bitte! Bitte! Mach die Augen auf.", flehte ich und schloss meine Augen als ich sie vor und zurück schaukelte.

Ich zog ein Kissen vom Stuhl und presste es mit einer Hand gegen die Wund, um die Blutung zu stoppen. Ich hatte zu wenig Kraft, das war mir bewusst. Aber ich konnte doch nicht zu sehen.

„Miene?!", hörte ich von unten rufen.

„Ich bin hier!", rief ich verzweifelt aus. „Hier oben."

Sie musste durchhalten. Sie musste einfach. Ich lehnte meinen Kopf gegen ihren und begann für sie zu beten.

„Bei Merlin.", hörte ich George ausrufen. „Was ist passiert?"

„Keine Ahnung.", flüsterte ich und hob den Kopf. „Ich hab sie so gefunden."

„Ist das deine Mom?", fragte Bill.

„Ja.", ich suchte jemanden bestimmten und als ich ihn nicht sah, rief ich aus: „Harry ruf einen Krankenwagen! Ganz schnell! Sie hat so viel Blut verloren. Wir brauchen Hilfe!"

„Schon unterwegs.", erwiderte er und lief wahrscheinlich zum Telefon im Wohnzimmer.

„Wo ist dein Dad?", fragte Ginny.

„Ich hab ihn nicht gesehen.", schüttelte ich den Kopf und sah zu ihr auf.

„Wir suchen ihn. Ron du bleibst hier.", verordnete Bill. „Ginny du weißt wie er aussieht. Komm!"

Ron nahm schräg vor mir Platz und drückte an meiner Stelle das Kissen auf ihr Bein.

„Sie schafft das.", erklärte er leise und strich über meine blutverschmierte Hand, welche ich ergriff.

Eigentlich saßen wir so lange dort, bis endlich der Krankenwagen kam. Sie hatten meinen Dad unten im Keller gefunden, wo er nicht weniger zugerichtet lag. Und als sie beide abtransportierten, standen wir draußen und sahen zu, bis die Türen geschlossen wurden.

„Geht es Ihnen gut?", sprach mich jemand an. „Ist das Ihr Blut?"

„Nein.", schüttelte ich den Kopf. „Mir fehlt nichts."

„In welches Krankenhaus werden Sie die beiden bringen?", fragte Harry. „Wir würden gerne folgen können."

Er klärte uns auf, wobei er mir immer wieder Blicke zu warf.

„Sind Sie sich sicher?", fragte er bevor er einstieg.

Ich nickte nur und lehnte mich gegen Ron.

„Dann bis gleich.", und sie fuhren los.

„Du gehst dich erst mal umziehen.", sagte Ginny leise zu mir. „Wir gehen ins Bad."

„Und wir räumen auf.", nickte Bill. „Es waren die Todesser keine Frage. Kingsley fragt sie bereits aus."

Ich nickte nur und folgte Ginny rein, welche meine Hand hielt.

„Soll ich ...", begann Ron als mir Ginny einen leichten Schubs Richtung Bad gab.

„Ich mach das schon. Wenn etwas ist hol ich dich.", wand Ginny ein. „Tut mir leid Ron, aber ... es ist nicht der richtige Zeitpunkt."

„Für was?"

Ich ließ mich auf dem Toilettendeckel nieder und schniefte. Das war ein Albtraum. Erst als jemand die Badezimmertür schloss, sah ich auf. Ginny lächelte leicht und hockte sich vor mich.

„Das hätte niemand ahnen können.", lächelte sie geknickt. „Das sind doch ... wie nennt man das ... Ärzte, genau. Die schaffen das schon."

„Sie müssen.", nickte ich.

„Zieh dich erst mal um, oder dusche. Ist dir überlassen.", stand sie auf und legte die Sachen auf den Schrank. „Wenn etwas ist, rufst du mich?"

Ich nickte und sie ging mit einem letzten Blick in meine Richtung raus.

           Ich ließ mir ein paar Minuten Zeit, ehe ich meine Sachen auszog und für eine schnelle Dusche in die Kabine sprang. Es dauerte eine viertel Stunde, ehe ich wieder fertig war. Der schwarze Pullover und das Tusch darüber kaschierte meinen Babybauch dezent. Es war schon komisch, dass nur Ginny Bescheid wusste.

„Ich muss es Ron sagen.", ging es durch meinen Kopf und legte eine Hand über meinen Bauch. „Heute."

Ich warf meine blutbeschmierten Sachen in den Mülleimer in der Küche und sah schließlich in das Wohnzimmer, wo sie alle warteten.

„Auf ins Krankenhaus.", nickte ich. „So langsam müssten sie uns Auskunft geben können."

Wir würden einen kleinen Spaziergang machen, da Harry dank dem Internet herausgefunden hatte, wo das Krankenhaus genau lag. Zu Fuß eine viertel Stunde. Mit Ron an meiner Seite fühlte ich mich stärker. Ich wusste nicht auf was ich mich gefasst machen musste.

Es war allerdings amüsant den Übrigen zu erklären was ein Internet ist.


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