Auf der Suche

933 44 2
                                    

In einem Monat kamen wir weit voran, allerdings wurden die Nachrichten von Mrs. Weasley immer weniger. Ginny und ich versuchten alle drei Tage eine Nachricht zu verschicken, allerdings wussten wir nicht, ob sie alle ankamen.

„Heute Nacht schläfst du dich mal aus.", sah Ginny von ihrem Essen auf. „Du zuckst bei dem kleinsten Geräusch hoch. Dein Schutzzauber wirkt, keine Sorge. Und so tief im Wald ist eh keiner."

Ich nahm einen Schluck aus meiner Tasse. „Du hast Recht.", und zur Bestätigung gähnte ich.

„Hast du den Brief von Mom schon gelesen?", wechselte sie zufrieden das Thema.

„Gab es einen neuen?", fragte ich überrascht.

„Ja.", schob sie ihn mir zu. „Ich konnte mir schon denken, das du es nicht mitbekommen hast. Du warst gerade in der Küche."

„Oh.", ich entfaltete ihn und las ihn leise vor mir her: „Hallo ihr zwei, die Briefe werden immer weniger und ich mache mir Sorgen um euer Wohlergehen. Ginny iss genug und zieh dich warm an. Hermine vergiss dich nicht, um deine Eltern zu finden, muss du wohlauf sein. Harry, Ron und Arthur werden nicht mehr lange brauchen. In Rons letztem Schreiben berichtete er von nur noch drei Todessern. Sie werden bald zuhause sein, vielleicht sollten wir bald Bescheid geben, wo ihr seid. In Liebe, eure Mom."

Ich lächelte und faltete ihn zusammen. „Ist ja süß, von deiner Mom. Aber sie sollten es noch nicht wissen. Wir müssen ihr morgen schreiben.", ich runzelte die Stirn.

„Sicher? Ich meine, vielleicht wäre es sinnvoller, wenn ... Hey, alles in Ordnung?", brach sie ab und legte eine Hand über meine.

Ich nickte und schluckte. „Alles gut."

„Leg dich hin. Ich mache das hier.", half sie mir auf und begleitete mich zum Bett. „Und wehe ich sehe dich hier rumlaufen."

„Das wird nicht passieren.", drehte ich mich auf die Seite. „Wenn etwas ist, dann ..."

„... werde ich sicher nicht rufen.", endete sie und begann den Tisch abzuräumen.

Es verging einige Zeit, während ich Ginny zuhörte, aber bald schlief ich bei dem Geräusch von klapperndem Geschirr ein. Meine Gedanken waren so auf Ron eingestellt, das meine Traumwelt mir Bilder von unserer gemeinsamen Zeit zeigte, was wirklich schön war, wenn ich nicht so schnell wieder aufgewacht wäre.

Ich war noch gar nicht richtig wach und bei Sinnen als ich aus dem Bett taumelte und mich zum Badezimmer schleppte, wo ich mich über der Toilette übergab. Aber während dieser Tortur wurde ich wach und das nicht nur ich.

„Miene?", hörte ich eine verschlafene Ginny rufen. „Alles okay?"

„Schlaf weiter.", presste ich heraus als der letzte Schwall vorüber war.

Aber davon konnte nicht die Rede sein, denn noch ehe ich die Spülung zog, hörte ich ihre Schritte über den unebenen Boden des Zeltes. Ich kämpfte mich hoch und bedeckte meine Stirn mit einer meiner Hände, während ich meine Augen schloss.

„Hast du dich übergeben?", stand sie schließlich im Raum.

„Nein ... ja ...", ich öffnete meine Augen. „Habe ich dich geweckt?"

Sie nickte und legte ihren Kopf schräg. „Das war nicht das erste Mal oder?"

„Das erste Mal nach eine Weile, ja.", ließ ich meine Hand sinken. „Es ist sicher die Aufregung Ginny."

„Hast du dich während der Horkruxsuche auch so oft übergeben?", hob sie leicht eine Augenbraue.

„Nein.", zögerte ich. „Wir sollten jetzt essen; dann aufräumen und weiterziehen."

Ich wollte an ihr vorbeigehen, doch sie stellte sich mir in den Weg.

„Miene, was ist los?"

„Was soll denn los sein, Ginny?", flüsterte ich. „Es kann nichts los sein."

„Muss es aber.", drückte sie meine Hand. „Und wir müssen herausfinden, was es ist."

Wir setzten uns auf mein Bett und dachte über Stunden nach. Ich hatte keine plausible Erklärung für mein Befinden. Nichts. Rein gar nichts. Mir dürfte es an gar nichts fehlen. Ich war weder erkältet, noch chronisch krank, noch hatte ich meine Tage. Oh.

The  Search || Harry Potter FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt