„Tut mir leid, wenn Sie keine Verwandten des Ehepaares Wilkins sind, kann ich Ihnen keine Auskunft geben.", sagte die ältere Frau streng.
„Das ist ja wohl die Höhe!", protestierte George.
„Hören Sie, ... Schwester Margot, wir waren am Unfallort dabei.", lächelte ich freundlich. „Der Sanitäter hat die beiden vor einer guten halben Stunde hier eingeliefert. Ich bin die ..."
„ ... engste Freundin, die man sich vorstellen kann.", hängte sich Ginny ein und lächelte sie ebenfalls an.
„Das dauert noch. Harry setzt euch ins Wartezimmer. Hier die Tür rein.", nickte ich hinter sie. „Wir sehen euch von hier aus."
„Frechheit.", murmelte Bill aber sie gingen und zogen die Glastür hinter sich zu.
„Erpressen ist wirklich nichts für mich, aber hier ein Rat.", lehnte ich mich vor, wobei ich meine Unterarme auf den Tresen legte und sie leicht anlächelte. „Ich bin in der 18. Schwangerschaftswoche und habe ab und zu Schmerzen. Wenn ich mich aufrege hilft mir das nicht wirklich. Die beiden sind mir wichtig, sonst wäre ich schon gegangen."
„Und das soll ich Ihnen glauben?", lächelte sie zurück. „Mir kann jeder sagen, dass man Schwanger ist."
„Sie glauben ihr die Schwangerschaft nicht?", hob Ginny verblüfft eine Augenbraue und zog mein Tuch zur Seite. „Ist das ein Kissen oder was?"
„Oh.", zog sie das Wort in die Länge. „Also ... ähm. Folgen Sie mir."
Ich verkniff mir ein triumphierendes Grinsen und zog Ginny mit mir, welche dem Wartezimmer einen Daumen hoch zeigte.
„Die beiden befinden sich auf der Chirurgischen Station.", fuhr sie fort. „Etage drei, meine Damen. Dort bekommen Sie mehr zu hören."
„Wir danken Ihnen.", lächelte Ginny und zog mich die Treppe hoch. „Das war spitze, Miene!"
„Ich war gemein, oder?", biss ich auf meine Lippe.
„Nein, du hast ihr ja nicht gedroht oder der gleichen.", sah sie das Treppenhaus hoch. „Wo ist denn Etage drei?"
Ich zog sie mit mir und wir spielten dasselbe Spiel oben, da sie uns ebenfalls nichts sagen wollten.
Mr. und Mrs. Wilkins teilten sich ein Doppelbettzimmer mit Nummer 258. Allerdings waren beide noch nicht ansprechbar.
„Der Arzt wird bald zu Ihnen kommen.", lächelte eine Praktikantin freundlich und verließ das Zimmer.
Ich hielt bei Dad an und drückte seine Hand. Er hatte einen Verband um seine Bauchgegend; ein Tropf lief gemächlich und er atmete alleine. Mein Kopf schwang rum zu meiner Mom; ihr Bein war an einer Schlaufe höher gelegt, aber sie schien auch alleine zu atmen. Beide Herztöne waren stabil, soweit ich das beurteilen konnte.
„Ah Besucher.", lächelte ein Mann und trat ein. „Miss Granger?"
„Ach der Herr Doktor, dessen Namen ich vergessen habe.", schüttelte ich lächelnd seine Hand. „Wie war noch mal Ihr Name? Ich war wohl noch etwas benommen."
„Doktor Witten.", lachte er leise. „Wie geht es Ihnen? Noch mal Schmerzen gehabt?"
„Einmal aber nicht der Rede wert.", schielte ich kurz zu Ginny. „Was machen Sie hier? Sollten Sie nicht vier Stunden entfernt sein, Doktor Witten?"
„Ich habe gewechselt.", trat er zu seinen Patienten. „Sind Sie die Tochter?"
„Eine Freundin.", sagte ich wehmütig. „Schaffen sie es?"
„Es ist alles stabil. Zwei richtige Kämpfer, während der OP war ich mir nicht ganz Sicher, aber es ging alles doch glatt. Sie brauchen sich keine Sorgen machen.", schrieb er etwas in ihre Mappen. „Sie müssten jetzt in der 18. Woche sein, habe ich Recht?"
„Ja und mir fehlt nichts.", lächelte ich leicht. „Es sind noch andere von uns hier. Wäre es möglich in deren Gegenwart kein Wort darüber zu verlieren, Doktor?"
Er runzelte die Stirn, nickte dann jedoch. „Ich muss dann weiter. Wenn etwas sein sollte, sagt den Schwestern Bescheid."
„In Ordnung.", nickte Ginny.
Als die Tür ins Schloss fiel, ließ ich mich auf dem Stuhl neben dem Bett meiner Mutter sinken und seufzte.
„Ich gehe runter und sage den anderen Bescheid, ja?", erhob sich Ginny.
„Mach das.", nickte ich leise und lehnte mich zurück.
Als auch sie ging, lehnte ich meinen Kopf auf das höher gelegt Bett und umfasste die Hand meiner Mutter. Ich schloss meine Augen und dachte über die Zukunft nach.
Wenn sie überlebten, würde ich beiden die Erinnerung zurückgeben. Wie sie wohl reagieren würden? Sie wurden Großeltern und bis jetzt dachten sie, sie hätten noch nicht mal ein Kind. Und was ist mit Ron und seinen Eltern? Was würden unsere Freunde denken? Harry?
„Hermine?", drückte jemand meine Hand, wobei ich meine Augen aufriss und den Kopf hob.
„Ron?", sah ich zu ihm auf. „Ist was passiert?"
„Ginny hat uns Bescheid gesagt, was los ist. Da bin ich hochgekommen. Harry und die anderen sind in der ... Cafeteria.", erläuterte er als ich kurz meine Eltern ansah und dann aufstand.
„Das ist lieb von dir.", lächelte ich und zog ihn mit zum Fenster. „Wir müssen nämlich reden."
„Ist es wegen der Andeutung von Ginny vorhin? Wenn ja, sie hat mich ganz schön nervös gemacht. Was ist denn los?", nahm er meine Hand in seine.
„Ja, kann man sagen.", holte ich tief Luft. „Kannst du dich noch an die Nacht vor eurem Aufbruch erinnern? Als wir erst geredet haben und dann ..."
„Wie könnte ich das vergessen, Miene?", lächelte er leise und drückte meine Hand. „Aber wieso fragst du?"
„Die Sache ist die, Ron.", sah ich auf unsere Hände. „Es hat sich seitdem etwas verändert. Und bevor du fragst, ob es meine Gefühle für dich sind, nein das ist es nicht. Ginny und ich haben es vor einem Monat herausbekommen. Ich hatte wirklich angst, da ich nicht wusste, was los war. Und ich weiß nicht, wie du darüber denkst. Aber ... Ron, wir bekommen Baby.", platzierte ich seine freie Hand an meinen Bauch.
Er senkte den Blick und sah auf meinen Bauch. Schließlich löst er die andere Hand aus unserem Griff und platzierte sie daneben. Ich zog mein Tuch ab und legte es in die Fensterbank, ehe ich unsicher zu Ron sah. Er hatte bis jetzt noch nichts gesagt und den Blick abgewendet auch nicht.
„Ron.", hauchte ich nach einer halben Ewigkeit. „Alles okay?"
Seine Augen reagierten zwar auf meine Frage, in dem sie zwischen seinen Händen hin und her sahen, aber seinen Lippen entwich kein Laut.
„Ich wusste es.", spürte ich wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. „Du willst es nicht oder?"
„Nein.", schüttelte er den Kopf und sah endlich auf. „Miene! Wo denkst du hin?"
Ich sah von seinen Händen zu ihm auf. Er selbst verlor eine Tränen, lächelte jedoch.
„Weißt du wie glücklich du mich damit machst?", zog er mich in seine Arme. „Wie kannst du nur eine Sekunde denken, ich würde es nicht wollen?"
„Du ...", begann ich.
„Ich liebe dich über alles! Das ist ... nicht in Worte zu fassen. Wir bekommen ein Baby! Du bist schwanger, Miene! Oh Merlin.", küsste er mich, wobei ich nun auch lächelte.
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The Search || Harry Potter FF
Fanfiction|Ron&Hermine| Was passiert nach der großen Schlacht von Hogwarts und dem Fall Voldemorts? Was ist, wenn sich das goldene Trio für eine Zeitlang trennen muss? Wie lange würde das gut gehen? Harry und Ron begeben sich auf die Jagd nach den übrigen To...