Seine Worte hallten immer wieder in mir wieder. Auch wenn ich sie verdrängte, sie waren trotzdem leise zu hören. Aber jetzt hörte ich etwas anderes. Rons, Ginnys, Harrys Lachen vermischte sich mit der Stimme und nahm nun überhand an.
Ich lächelte und öffnete meine Augen, meine Mom hockte sich wieder vor mich.
„Erinnerst du dich?", fragte sie.
„Wo sind sie?", wollte ich sofort wissen.
„Ganz in der Nähe.", stand sie auf.
„Geht es ihnen gut?", fragte ich besorgt. „Sind sie wohl auf?"
„Voller Sorge, aber ohne Schaden.", nickte sie.
„Und wenn du sie mit reinziehst, wird es schlimmer."
Ich schluckte und stand auf, ehe ich den Stuhl zurück zu seinem Tisch brachte und auf das leere Papier sah.
„Du solltest jetzt gehen, Mom.", flüsterte ich.
„Aber ..."
„Bitte.", strich ich über das Blatt. „Sag ihnen mir geht es gut."
„Alles okay?", fühlte ich ihre Hand an meinem Arm.
„Ja.", lächelte ich leicht und hörte ihre Schritte leiser werden, ehe sich eine Tür öffnete und wieder schloss.
Dann war es ruhig und ich war mir nicht sicher was ich davon halten sollte. Eine Person hatte mir alles genommen. Eine Person hatte meine Welt aus dem Gleichgewicht gebracht. Wieso konnte ich das nicht stoppen? Wieso hatte ich das nicht verhindern können? Wieso war ich so schwach gewesen?
Ich hatte gekämpft; ich hatte seine Worte abprallen lassen, aber irgendwann hatte meine Kraft nachgelassen. Irgendwann konnte ich einfach nicht mehr.
Ich stützte mich am Stuhl ab und senkte den Kopf. „Ich war so schwach und so dumm."
„Miene?", hörte ich eine bekannte Stimme fragen.
Ich hob meinen Kopf langsam, sah aber nicht in dessen Richtung.
„Du musst nichts sagen. Hör mir einfach zu, okay?", bat er.
Ich schloss meine Augen und spitzte meine Lippen leicht.
„Als du gegangen bist und wir dich nicht finden konnten, konnte ich nachempfinden wie du dich gefühlt haben musst, als ich damals bei der Suche nach den Horkruxen verschwand. Ich war voller Sorge und Schuldgefühlen. Ich hätte das nicht zu dir sagen sollen. Ich war so dumm, Hermine. So unglaublich bescheuert. Ich weiß nicht, was mir dabei durch den Kopf gegangen ist, ehrlich. Und könnte ich es rückgängig machen, würde ich das. Aber ich kann es nicht. Wir können uns nicht vorstellen, was du durchgemacht haben musst, aber lass dir eins sagen."
Er machte eine Pause, wobei ich merkte wie er näher trat.
„Du bist stark und du wirst das schaffen, denn du hast uns. Du hast Unterstützung, dagegen anzukommen. Du bist nicht schwach, Hermine. Du bist die stärkste Hexe die ich kennen lernen durfte und ich weiß, dass du nicht kampflos aufgegeben hast. Denn das hast du nie; selbst in den schwersten Momenten nicht und das ist einer davon."
„Ich war schwach.", schüttelte ich den Kopf. „Ich habe es nicht geschafft."
„Du stehst hier vor mir. Du hast es geschafft, Miene.", stand er schließlich hinter mir.
„Das beweist gar nichts.", murmelte ich.
Er holte tief Luft und drehte mich zu sich rum. Aber ich sah ihn nicht an.
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The Search || Harry Potter FF
Fanfiction|Ron&Hermine| Was passiert nach der großen Schlacht von Hogwarts und dem Fall Voldemorts? Was ist, wenn sich das goldene Trio für eine Zeitlang trennen muss? Wie lange würde das gut gehen? Harry und Ron begeben sich auf die Jagd nach den übrigen To...