Zurück daheim

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Nach insgesamt vier Monaten, vier endlos langen; sich dahinziehenden Monaten, kehrten Harry, Ron und Mr. Weasley zurück zum Fuchsbau. Voller Vorfreude auf ihre Familie, Freunde, die jeweilige Freundin oder Ehefrau. Es waren harte Monate und dennoch hatten sie drei nicht erwischt. Antonin Dolohow, Yaxley und Mulciber jr.

Aber sie waren bereits außer Lande und würden von den jeweils zu ständigen gefunden werden. Es war nur noch eine Frage der Zeit und ihre Hilfe wurde nun nicht mehr benötigt.

„Ich freue mich so!", gestand Mr. Weasley als sie den Fuchsbau vor sich emporsteigen sahen. „Endlich wieder zuhause."

„Das kannst du wohl laut sagen, Dad.", seufzte Ron. „Wie ich das hier vermisst habe."

Während der Zeit hat er jeden Tag an seine Familie gedacht und an Hermine, welche schon immer dazu gehört hatte. Jetzt mehr denn je. Jeden Tag sah er ihr Gesicht vor sich, ob vor dem Einschlafen oder vor dem Aufwachen. Kein Tag begann ohne sie oder endete ohne sie. Und jetzt würde er sie wieder sehen. Diesmal würde sie keine Erinnerung sein, sondern die Realität.

Aber als sie die Tür öffneten, war das Haus ruhig. Es war leer.

„Molly?"- „Mom?" - „Mrs. Weasley?", riefen sie durcheinander, aber es kam keine Antwort.

Sie sahen nur einen Zettel auf dem Küchentisch liegen. Harry nahm ihn auf und las unsicher vor: „Wenn ihr schon eher als gedacht zuhause angekommen seid, so lasst euch versichern, dass wir in Shell Cottage sind. Wir sind wohlauf. In Liebe, eure Mom."

Ron seufzte und lächelte. „Dann lasst uns so schnell wie möglich hinterher."

Sie machten sich also gemächlich fertig, was hieß, dass sie sich duschten; umzogen und schließlich zum genannten Ort disapparierten. Es war noch genauso wie vorher. Das niedliche Haus das zwischen den Dünen stand und das Rauschen des Meeres in sich aufnahm. Völlig idyllisch und einfach nur liebenswert.

„Ich kann mir schon vorstellen, wieso sie hier sind.", grinste Harry als Mr. Weasley an der Haustür klopfte.

„Moment.", hörten sie Bills Stimme von innen.

Es näherten sich Schritte, ein Schlüssel wurde im Schloss herumgedreht und dann schwang sie auf.

„Dad!", rief er überrascht aus. „Ron! Harry!"

„Bill.", zog Mr. Weasley seinen ältesten Sohn zu sich. „Gut siehst du aus! Beherbergst du meine Frau und den Rest?"

„Gewiss, Dad. Kommt doch rein.", befreite er sich aus seinen Armen und ließ ihn durch, nachdem auch sein kleiner Bruder und Harry von ihm begrüßte wurden, folgten sie ihm.

„Arthur!", rief Mrs. Weasley kaum später aus dem Wohnzimmer. „Ihr seid zurück?"

„Überraschung.", strahlten die drei.

„Geht es euch gut?", fiel sie ihrem Mann in die Arme. „Lasst euch ansehen? Habt ihr Verletzungen mit euch getragen? Habt ihr genug gegessen, getrunken? Seid ihr müde? Wollt ihr ..."

„Mom.", lächelte Ron. „Es ist alles bestens. Beruhig dich."

Sie strich ihm über die Wange. „So seht ihr auch aus. Habt ihr alle schnappen können?"

„Drei nicht, aber sie sind außerhalb und nicht mehr unser Problem.", ließ sich Mr. Weasley auf einem Stuhl nieder. „Hallo Fleur!"

„Hi.", lächelte diese zufrieden, sah allerdings besorgt zu Mrs. Weasley, welche mit einem Mal an Farbe verloren hatte.

„Was ist los Mom?", runzelte Ron die Stirn.

„In welchem Bereich sind sie genau?", harkte sie leise nach.

„In der Nähe von Australien, soweit wir wissen.", erwiderte Harry. „Aber es sind schon etliche auf dem Weg dorthin. Also keine Sorge."

„Oh doch.", nickte sie. „Ihr müsst da etwas wissen."

„Wo sind eigentlich Ginny und Hermine, Schatz?", harkte Mr. Weasley nach.

„Genau darüber muss ich mit euch sprechen.", schluckte sie. „Zwei Monate nach eurem Aufbruch, sind sie ebenfalls verreist."

„Was? Wohin? Wieso?", entfuhr es Ron.

„Sie wollten Hermines Eltern finden.", sah sie zu ihrem jüngsten Sohn. „Hermines Eltern sind in Australien."

Harry und Ron warfen sich einen Blick zu, blankes Entsetzen zog sich durch ihre Eingeweiden. „Oh nein."

„Nun mal langsam.", warf Bill ein. „Du hast doch vor einer Woche einen Brief bekommen, Mom. Mal nicht den Teufel an die Wand. Sie sind noch nicht in Australien, oder doch?"

„Bill, eine Woche!", erhob sie die Stimme. „Es kann mittlerweile so viel passiert sein."

„Wir müssen hinterher. Wir müssen zu den beiden.", erklärte Harry, wonach Ron nickte.

„Lass uns schnell zum Fuchsbau."

„Moment.", warf Mrs. Weasley dazwischen. „Ihr wisst nicht wo sie genau sind."

„Wir müssen sie finden, Mom!", sah Ron zu ihr. „Diese drei Todesser sind da draußen, was ist wenn sie aufeinander stoßen?"

Mrs. Weasley verstummt und kaum später pickte etwas gegen die Fensterscheibe. Sie hoben den Blick und erkannten eine Eule mit Brief.

Fleur ließ sie herein und entnahm ihr den Brief, während die Eule zur Futterschale flog, las Fleur: „Ginny und 'ermine."

Mrs. Weasley nahm ihn an; öffnete ihn und las vor: „Hallo Mom, wir sind unter anderem Wohl auf. Hast du etwas von unseren Jungs gehört? Wir sind jetzt in Australien angekommen und sind Nähe der Stadt in der Hermines Eltern leben. Wir hoffen es geht alles gut, auch wenn es jetzt nicht so scheint. Ich kann nicht mehr sagen, aber bitte antworte, Mom. Wir brauchen Zuversicht. Mach dir keine Sorgen, wir leben noch und das wird auch so bleiben. Wir hoffen es geht euch gut. Wir lieben dich/ euch. Deine Mädchen."

„Das klang aber nicht gerade gut.", schüttelte Bill den Kopf.

„P.S. Wir sind jederzeit auffindbar, Mom.", endete sie und runzelte die Stirn: „Wie?"

„Da ist noch etwas.", stand nun Mr. Weasley auf. „Im Umschlag, siehst du das Schatz?"

Mrs. Weasley griff zurück zum Briefumschlag, wobei sie den Brief mit Ginnys Handschrift beiseite legte. Ron lächelte leicht, Ginny war damals so aufgeregt gewesen, als sie endlich lernte zu schreiben. Und seitdem ist schon so viel mehr passiert.

„Sieh dir das an.", lächelte Mrs. Weasley zu ihrem Mann hoch. „Ginny scheint deine Ausdauer zu haben, Ron."

Bill und Fleur sahen über ihre Schultern und lächelten ebenfalls.

„Hermine sieht etwas blass aus.", murmelte Mrs. Weasley als sie das Foto an Ron und Harry reichte.

Über jene Gesichter ein Lächeln huschte.

Das kleine Bild zeigte die beiden neben dem Zelt, welches sorgfältig vor dem Regen schützt war; auf der Wiese stehend. Ginny hatte ihre Haare in einem Dutt zusammengehalten, ihr Schal fiel gekonnt über einen hellen Pullover. Sie lächelte in die Kamera, aber Ron erkannte das es nicht ihr richtiges war. Es war das oberflächliche Lächeln, nicht das Lächeln, welches ihre Augen ergriff. Dann sah er zu Hermine, ihre Haare fielen in Wellen über ihre Schulter, sie lächelte, aber bei ihr war es dasselbe. Der identisch aussehende Schal, fiel genauso wie Ginnys, nur das ihrer nun heller war und ihr Pullover dunkler. Sie hatten einander den Arm um die Taille gelegt, wobei Ginny ebenfalls eine Hand an Hermines freien Arm gelegt hatte.

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