Abwarten

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„Vielleicht muss er erst wirklich realisieren, dass er Grandpa wird.", munterte mich Ginny auf. „Jetzt, da der Stress so gut wie vorrüber ist."

„So hat er noch nie mit mir geredet.", sah ich ins Feuer, zwei Abende später und seufzte.

„Kopf hoch, Schatz.", lächelte Mrs. Weasley von der Küche aus, welche ich von hier gut im Blickfeld hatte. „Es kann sich nicht jeder damit anfreunden, dass die Kinder Kinder kriegen."

„Das ist auch dein erstes Enkelkind!", erwiderte Ginny.

„Ich freue mich jedenfalls.", erklärte sie. „Wo wir beim Thema sind. Wisst ihr schon, was es wird?"

Ich schüttelte den Kopf.

„Wir hätten es erfahren können im Krankenhaus, aber wir wollten nicht.", erklärte Ron.

„Es klappt schon noch vor der Geburt. Es sei denn ...", überlegte ich und sah zu Ron. „Wir wollen es wissen oder? Oder nicht?"

„Hm.", überlegte er. „Wenn ich ehrlich bin..."

Ich grinste und nickte leicht.

„Wir lassen uns überraschen?", fragten wir einander gleichzeitig und kicherten.

„Ihr seid so süß.", schwärmte Mrs. Weasley. „Ich verstehe deine Eltern in diesem Standpunkt wirklich nicht, aber ... wir warten ab."

Ich nickte und lehnte mich zurück, wobei jeder seiner Tätigkeit wieder nachging, deswegen entschied ich, mir ein Buch von oben zu holen.

„Bin gleich wieder da.", drückte ich mich hoch und zupfte mein Oberteil zurecht, was gerne mal verrutschte bei meinem Babybauch.

Ron lächelte immer bei dieser Geste, was er auch jetzt tat und dabei fragte: „Soll ich es dir holen?"

„Schon okay.", lächelte ich. „Wenn ich nicht bald wieder zurück bin, kannst du ja mal gucken kommen."

Ginny kicherte.

„Ist gut.", nickte er.

Bei jedem Schritt merkte ich seine Blicke und bevor ich ganz aus seinem Sichtferld verschwand schenkte ich ihm noch einen Kuss und ging dann die vielen Treppenstufen hoch.

Ehe ich nach einer gefühlten Ewigkeit nach Luftringend oben ankam und mich auf unser Bett setzte.

„Vielleicht hätte ich ihn doch gehen lassen.", murmelte ich, zur Antwort wurde ich ganz leicht getreten und lächelte. „Das nächste Mal lassen wir Daddy laufen, ja? Ist eine gute Idee, hm?"

Und wieder, nur diesmal fester. Ich seufzte und krabbelte in die Bettmitte, wo ich mich auf die Seite legte und Kreise über meine Bauchdecke zog. War schon angenehm zu fühlen, wie sich das Kleine bewegte und es von außen zu betrachten, wirklich interessant. Allgemein wie das möglich war; einfach nur faszinierend.

Darüber nachdenkend schlief ich schließlich ein, das Buch war vergessen und der Rest auch.

         „Miene?", fühlte ich jemanden durch meine Haare streichen. „Miene?"

Es ging zum Summen über, wobei ich dachte es mir einzubilden.

„Miene?"

Nein, es war zu hartnäckig, dass konnte kein Traum sein.

„Hm?", runzelte ich die Stirn.

„Hi."

„Gin?", murmelte ich und blinzelte. „Wie spät ist es denn?"

„Kurz nach zehn.", erkannte ich sie lächelnd.

„Abends?"

„Morgens. Na ja Vormittags.", zwinkerte sie.

Ich stützte mich auf und sah hinter mich. Das Bett sah noch genauso aus wie gestern Abend.

„Du bist eingeschlafen.", erklärte sie. „Und Ron wollte dich nicht wecken."

„Hat er auf dem Sofa geschlafen?", runzelte ich die Stirn und strich meine Haare zurück.

Sie nickte.

Ich seufzte. „Er hätte mich ruhig wecken können.", ich rutschte zur Bettkante und ließ mir aufhelfen.

„Du kennst doch Ron.", grinste sie. „Geht's dir gut?"

„Ja.", lächelte ich. „Ich mache mich schnell fertig, in Ordnung?"

„Ich bleib so lange in der Nähe, falls was ist? Wenn wir alle unten sind und mit dir was hier oben nicht stimmt, kriegt das keiner mit.", nickte sie.

„Danke. Ich beeile mich.", erklärte ich und schnappte mir ein paar Sachen, ehe ich im Bad verschwand und mich fertig machte.

Ich konnte mein komisches Gefühl nicht begründen. Es war nicht so als hätte ich Schmerzen oder etwas in dieser Richtung, nein. Irgendwas anderes kündigte sich an oder passierte in diesem Moment? Wenn ich das wüsste.

„Ginny?", rief ich die Treppe hoch.

„Bist du fertig?", kam ihre Antwort, allerdings nicht von oben.

Ich sah den Flur entlang, sie kam aus einem der Zimmer und lächelte mich an. Nickend lächelte ich zurück.

„Noch zehn Wochen, hm?", legte sie eine Hand an meinen Babybauch.

„Ja.", seufzte ich. „Unglaublich oder?"

„Ich kann mich noch sehr gut an den Tag erinnern, an dem wir es herausgefunden haben."

„Fühlt sich noch nicht so lange an.", verzog ich das Gesicht.

„Komm wir gehen frühstücken.", zog sie mich mit.

„Hast du noch nicht?"

„Doch, aber sonst musst du alleine essen.", lachte sie auf.

„Ohh."

Doch kaum hatten wir die letzten Treppe hinter uns gelassen, ändert sich die Stimmung radikal.


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