Angriff

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Wie es sich herausstellte brach die 18. Schwangerschaftswoche an und wir waren immer noch bei Familie Wilkins. Ich hatte es bis jetzt noch nicht übers Herz gebracht, den Zauberspruch anzuwenden. Und das bemerkte auch Ginny.

Ich saß gerade am Esstisch und schrieb einen Brief, diesmal mit Kugelschreiber und liniertem Papier, was Ginny völlig irritierte, denn sie saß mir gegenüber. Es war der erste Weihnachtsfeiertag und meine Eltern waren ausgegangen. Uns vertrauten sie genug um uns hier alleine zu lassen. Was sollten zwei Teenager denn auch schon anstellen in einem völlig fremden Land?

„Und das geht ja?", runzelte Ginny die Stirn als ich den letzten Satz begann.

„Weißt du was.", lächelte ich und legte den Stift weg. „Du probierst das jetzt."

„Nein, lieber ...", schüttelte sie zögernd den Kopf.

„Oh doch!", stand ich auf und ging zur Schrankwand, wo ich einen anderen Kugelschreiber herholte und ihn ihr überreichte, ehe ich ein Blatt vom Block trennte und es vor sie legte. „Es ist ganz einfach. Hier das Ding runter klicken - genauso! Und jetzt schreib etwas."

Ich sah ihr ein paar Sekunden zu und beendete schließlich meinen Brief an Mrs. Weasley.

Fröhliche Weihnachten!

Wir sind angekommen. Wir haben meine Eltern gefunden und

sind momentan bei den beiden untergekommen.

Es gab da einen kleinen Zwischenfall, was nicht der Rede wert ist.

Ich konnte den beiden ihre Erinnerung an mich noch nicht zurückgeben, dazu

war noch kein passender Zeitpunkt gekommen.

Wie geht es euch? Sind alle wohl auf?

Habt ihr mehr von den dreien gehört? Wir haben von den drei Todessern gehört, aber uns geht es gut.

Liebe Grüße und bis bald.

Ginny & Hermine

„Das ist ja viel einfacher als mit Feder und Tinte!", staunte Ginny als ich den Brief faltete und in einen Umschlag tat, wo ich ebenfalls unsere Namen drauf schrieb. „Wie nennt sich das?"

„Kugelschreiber.", grinste ich und schlug den Block zu; den Stifte legte ich darauf.

Sie schrieb eine Weile damit herum und versuchte auch ein paar kleine Zeichnung, um mehr Gefühl dafür zu bekommen. Schließlich legte sie ihn zur Seite und sah zu mir.

„Wieso gibst du den beiden ihre Erinnerung an dich nicht zurück?", fragte sie leise. „Was hält dich zurück?"

„Keine Ahnung.", schüttelte ich den Kopf. „Beziehungsweise es hat noch nicht gepasst. Damals als ich ihre Erinnerungen löschen musste, durfte ich nicht zögern. Jetzt. Sieh sie dir doch an Ginny, sie sind hier so glücklich. Sie haben sich etwas aufgebaut."

„Sie haben es verdient zu wissen, dass sie eine Tochter haben, genauso wie du es verdient hast deine Eltern zurück zu bekommen.", erwiderte sie. „Du gibst ihnen die Erinnerungen heute Nacht zurück. Wir müssen nicht länger warten."

Ich dachte darüber nach und nickte. „Du hast Recht. Wozu es weiter rausschieben. Wir müssen sie wieder nach Hause bringen."

Unser Nachmittag bestand schließlich daraus etwas aufzuräumen, Tee zu trinken und zu erzählen, wie wir es immer taten. Doch heute wurden wir gestört.

„Hast du das gehört?", fragte Ginny leise.

„Jemand ist im Vorgarten.", flüsterte ich.

„Nachbarn?"

„Du hast gesehen, wie weit die nächsten Nachbarn entfernt sind.", erinnerte ich sie leise und stand auf.

Unsere Zauberstäbe waren immer parat entweder in der Hosentasche oder an den Schuhen befestigt. Ich zog meinen aus dem rechten Stiefel und ging langsam in die Küche, von wo aus ich gut raus sehen konnte.

„Oh nein.", entfuhr es mir leise mit dem brechen des Türschlosses. „Ginny!"

Ich lief zurück zur Stube, schnappte mir Ginnys Hand und die Tasche und disapparierte.

Kaum das wir irgendwo landeten, keuchten wir beide auf und landeten auf dem Boden.

„Miene? Alles okay?", half mir Ginny auf. „Wer war da?"

„Todesser.", brachte ich heraus und holte tief Luft. „Mir geht's gut. Bei dir alles gut?"

„Mhm.", nickte sie und sah um sich. „Und wo genau sind wir, jetzt?"

„Irgendwo in den Wäldern Australiens.", sah ich mich ebenfalls um. „Nicht sehr weit entfernt. Ich wollte nur ein Stück weg von ihrem Haus."

„Können sie uns folgen?", harkte sie nach.

„Dann hätten wir sie schon gesehen oder gehört.", seufzte ich und kreuzte meine Arme vor der Brust. „Das ist noch mal gut gegangen."

         „Da wäre ich mir nicht so sicher.", ertönte eine Stimme, die uns inne halten ließ.

„Wer ist da?", fragte Ginny mit verengten Augen.

Hinter drei Bäumen traten drei Männer hervor, die eben in das Haus meiner Eltern eingebrochen sind. Das kann doch wohl nicht wahr sein.

„Wenn haben wir denn hier?", grinste der eine.

„Dolohow.", murmelte Ginny.

„Yaxley.", murmelte ich. „Der Todesser der Ron zersplittern ließ. Zeit für eine Revanche."

„Sieht nicht danach aus als wärst du in der besten Verfassung.", grinste er und zückte seinen Zauberstab.

„Das kann täuschen.", hob ich meinen Zauberstab.

Sicher musste ich schnell reagieren als er den ersten Zauber preisgab. Ich verbarg Ginny vor dem Angriff der sie hätte treffen können und schlug zurück. Mir entging nicht wie die anderen beiden Todesser folgten und wand ab, was ich konnte. Ginny war nicht aufzuhalten. Sie verteidigte sich so gut sie bis jetzt konnte.

Es ging eine Weile ganz gut, was mich überrascht. Immerhin war es zwei gegen drei. Und Todesser waren verdammt hinterhältig, aber bis jetzt kam kein ungesagter Zauber oder irgendwas dergleichen.

Aus dem Nichts fast wie eine vergessene Stimme, hörten wie jemand unsere Namen rufen. Ich war abgelenkt, da ich meinte Rons Stimme zu hören. Wie fatal es war einmal nicht aufzupassen merkte ich jetzt.

„Crucio!", schrie jemand aus, wobei mich der Lichtblitz so schnell traf und betäubte, dass ich Ginnys: „Expulso!", beinahe nicht mitbekam und somit die Wirkung nicht ganz so schwer ausfiel.

Dennoch merkte ich wie der Schmerz durch mich zog und konnte zeitgleich Vergleiche machen, wenn auch nur schwach.

„Du mieses Schwein!", schrie Ginny aus. „Wie kannst du es wagen? Das wirst du büßen."

Jemand lachte auf. Yaxley.

„Was willst du machen, Kleines? Wo ist das goldene Trio? Eine von drei, damit wollt ihr siegen?", rief er aus. „Bete lieber, dass ihr den Tag überlebt."

„Oh das werden wir.", ließ ich mir von Ginny aufhelfen.

Ich fand mein Gleichgewicht nur schwer, aber es stellte sich heraus, das wir nicht mehr alleine waren.

„Impedimenta!", „Levicorpus!", „Expelliarmus!"

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