Hectors Familie im Interview

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Krys POV ( Hectors kleiner Bruder)


"So Kris erzähl doch mal, wie ist es Hector als Bruder zu haben?", Svenja beugt sich vor zu mir, wahrscheinlich weil sie meint sie müsse auf Augenhöhe mit mir sein um mit mir zu reden. Mutter ignoriert sie für den ersten Teil des Interviews komplett. Ich mag zwar jung sein, aber ich kann es nicht ausstehen wenn mich jemand so behandelt. "Nun, sie müssen wissen dass wir einige Jahre auseinander sind, und zu unterschiedlichen Zeiten Unterricht haben, dennoch hat er sich immer Zeit für mich genommen, mit mir gespielt oder mir bei den Hausaufgaben geholfen. Er war, ich meine er ist der perfekte große Bruder und ich kann mir keinen besseren vorstellen." Eigentlich stimmt das alles nicht, als er 12 wurde ist er auf die Hungergames-Academy gekommen und wir haben uns nur noch in den Ferien gesehen. Aber dann hat er sich ganz viel Zeit für mich genommen. Nur kann ich nicht vor ganz Panem zugeben dass es tatsächlich eine Hungergames-Academy gibt. Die Frau lächelt erfreut, anscheinend habe ich das richtige gesagt und sie setzt sofort zur nächsten Frage an. "Weisst du, ganz Panem fragt sich gerade ob er wirklich in Sienna verliebt ist und die Leute streiten sich sogar ob diese Allianz seine Chancen steigert oder verringert. Wie siehst du das?" "Um ehrlich zu sein, interessiert es mich herzlich wenig mit wem er nun zusammen ist. Er hatte zuhause einpaar Freundinnen, aber nie für lange. Das einzige das mich interessiert ist dass er nach Hause kommen soll. Ob er es nun schafft indem er sich mir ihr verbündet oder alleine ist, ist mir relativ egal. Aber am Beispiel Cassia und Paul sieht man ja wie ernst solche Allianzen genommen werden, also ist er bei Sienna bestimmt besser aufgehoben als bei den anderen." "Das hast du schön gesagt kleiner Mann", sie wuschelt mir durch die Haare und wendet sich meiner Mutter zu.

"Wenn sie ihren Sohn mit drei Worten beschreiben müssten, welche wären das?" Ich kann ganz genau sehen wie Mutter versucht nicht über die Banalität dieser Frage zu lachen. " Ich denken ich würde liebevoll, ehrgeizig und kämpferisch, nehmen. Aber er ist soviel mehr als nur das. Er ist mein Sohn, natürlich denke ich nur das beste über ihn, trotzdem finde ich dass er die idealen Charakterzüge verkörpert." Sie lächelt anmutig in die Kamera. Nach aussen scheint sie ruhig zu sein, wie man es als Mutter eines Karrerios auch sein sollte, aber sobald zuhause die Türe ins Schloss fällt wird sie wieder weinen und sich im Wohnzimmer jede Sekunde der Spiele anschauen und um ihren Sohn bangen. Denn tief im inneren ist sie gegen die Hungerspiele und sie wollte auch nie dass Hector auf die Academy geht, nur Vater wollte unbedingt und irgendwann hat sie nachgegeben. "Sie sind seine Mutter, also können sie seine Körpersprache wohl am besten deuten. Wie meinen sie steht er wirklich zu Sienna?", fragt die Reporterin. Ist das wirklich so interessant? "So wie er sich verhält wenn sie da ist, aber auch wenn sie gerade nicht da ist vermute ich dass es ihn wirklich erwischt hat, genauso wie sie. Ich kann nur hoffen dass die beiden dabei nicht vergessen dass nur einer von ihnen aus der Arena kommen kann, falls überhaupt. Und in dem Fall hoffe ich dass mein Mütterlicher Instinkt mich täuscht und er nicht so sehr in sie verliebt ist wie er alle glauben lässt, denn natürlich will ich dass er zu uns nach Hause zurückkehrt.", antwortet sie und holt zitternd Luft. Die Reporterin muss die wohl auch bemerkt haben. "Vielen Dank für ihre Zeit! Und das waren die Mutter und der kleine Bruder von Hector aus Distrikt 2"


Die 67. HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt