Die erste Nacht in der Arena

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Sienna ist froh über die zweite Lederjacke und den Schlafsack, denn ohne die extra Schichten wäre sie entweder erfroren oder hätte ein Feuer anzünden müssen. Und ein Feuer mitten in der Nacht zu machen wäre äußerst lebensmüde. Laut und deutlich kann Sienna die 9 Kanonenschüsse hören und automatisch muss sie an Hector denken. Hoffentlich ist er nicht tot, auch wenn wir nicht verbündet sind, soll er nicht sterben. Er darf einfach nicht tot sein. Er kann es einfach nicht sein. dafür ist er viel zu stark und zu taktisch. Ich kann mir keinen vorstellen der ihn töten könnte. Bum. Um Sienna herum fliegen die Vögel erschrocken auf. Wer war das wohl? Sienna wird ihre Antowrt bald bekommen, denn der Himmel verdunkelt sich nochmehr und das Wappan Panems erscheint auf dem projizierten Himmel. In den Distrikten und im Kapitol werden die Kämpfe ganz übertragen, aber in der Arena werden nur einfache Portraits des verstorbenen Tributs gezeigt. Als erstes erscheint Leafy am Himmel. Was bedeutet dass Hector, Paul und Cassia noch am Leben sein müssen. Sienna fällt ein gigantischer Sten vom Herzen, und sie atmet den Atemzug aus, den sie schon seit der Hymmne Panems unbemerkt gehalten hat. Gottseidank. Er hat es geschafft. In ihren Augen spiegelt sich die Dankbarkeit wieder und sie legt  sich wieder zurück auf ihr einfaches Lager. Wer hat sie wohl getötet? Normalerweise schaffen es die Karrerios doch immer durch den ersten tag, wenn sie nicht gerade an Hybris leiden. Dann erscheinen die Bilder von den beiden unscheinbaren Tributen aus Distrikt 3 am Himmel. Der kleine süße Junge aus 6 grinst als nächster frech auf sie herab. Als würde er mich auslachen. Der arme kleine hat alles schon hinter sich. Er muss nichtmehr ständig Angst haben und um sein Leben fürchten. Andererseits bedeutet meine Angst dass ich noch am Leben bin, was ich nicht von dem Jungen sagen kann, der nie erwachsen werden würde, nie die Chance haben wird sich zu verlieben und  sein Herz zu brechen. Er wird das alles niemals erfahren dürfen weil die Spiele sein Leben gefordert haben. Plötzlich ist Sienna unglaublich wütend auf das Kapitol. Ernergisch wischt sie sie die Tränen von den Wangen und schaut gerade noch rechtzeitig nach oben um zu sehen wie Loics Bild verblasst. Geschockt schluchtzt Sienna auf. Sie hat ihn zwar nicht wirklich gemocht, aber er war aus ihrem Distrikt gewesen. Nach Loic kommen noch die beiden aus 8, der Junge aus 9, das Mädchen aus 10 und der Junge aus 11. Nurnoch 14 übrig, dass ist eine erstaunliche Bilanz für den ersten Tag. Nach der Hymmne wird der Himmel wieder schwarz.

Am nächsten Morgen wird Sienna von einem Knall geweckt. Als erstes weis sie garnicht wo sie ist und greift hektisch um sich, bis sie bemerkt, dass sie auf einer Astgabel 15m über dem Boden in der Arena ist. Noch ein toter Tribut. Sienna nimmt ein Messer und ritzt noch eine Kerbe in den Baumstamm. Jetzt sind nurnoch 13 Tribute übrig. Schnell macht Sienna sich fertig und will einbisschen jagen gehen. Sie stoppt nach etwa 6 Metern. Bevor sie ganz herunter klettert sieht sie sich den Boden unter ihrem Baum genauer an, um festzustellen ob jemand anderes ausser ihr in der Nähe ist. Und tatsächlich, es sieht so aus als ob vor kurzer zeit etwa 4 oder 5 Leute vorbeigegangen sind. Gottseidank habe ich meine Spuren gestern noch verwischt, sonst hätte ich jetzt ziemlich sicher die Karrerios an der Backe. Genau in dem Moment sieht sie eine Stiefelspitze hinter einem Baum hervorlugen. So schnell und so leise wie sie nur kann klettert Sienna wieder nach oben. Sie kann garkeine anderen Geräusche mehr wahrnehmen, denn ihr Herz pocht so laut dass sie nichts anderes hört. Verdammt, sie haben mich gefunden. Wie konnte das nur passieren? Ich bin doch soweit gelaufen wie meine Beine mich getragen haben? Fieberhaft sucht sie nach einer Lösung. Sie erinnert sich an die vielen Male als sie die Karrerios im Trainingscenter beobachtet hat. Sie waren alle unglaublich brutal. Und unfassbar stark. Ich kann es niemals mit allen aufeinmal aufnehmen. Vielleicht treffe ich ja einen von ihnen wenn ich ein Messer in einen Busch werfe? Schnell verwirft sie den Gedanken wieder, die Chancen standen zu gering. Und es bestand immer noch die Möglichkeit dass sie nicht entdeckt wurde aber das würde sich ändern wenn sie einen Mordversuch startet. Es muss eine andere Lösung geben als gegen die ganze Meute aufeinmal zu kämpfen. Aber welche? Wenn ich einfach runterspringe und weglaufe? Dann würde ich sie so überaschen, dass sie vielleicht nicht so schnell schalten und ich kann mir einen Vorsprung erlaufen. Sie will schon fast springen als ihr auffällt, dass sie nicht weis wo die restlichen Karrerios sind. Das könnte eine Falle sein. Bei dem Gedanken ann eine Falle fällt es ihr wie Schuppen von den Augen. Am liebsten würde sie ihren Kopf gegen den Baumstamm schlagen. Wie konnte ich nur so dermaßen leichtsinnig sein? Die haben doch alle gesehen wie ich im Trainingscenter Fallen gebastelt habe, und ich dumme Nuss habe eine Falle hier in der Nähe aufgestellt. Die haben bestimmt 1+1 zusammengezählt und warten jetzt hier auf mich.  Kurzentschlossen sägt sei ein Stückchen von einem besonders dicken Ast ab und wirft es soweit nach links wie sie nur kann. Ohne zu zögern stürmen alle 5 los, unter ihnen auch Hector, der aber eher das Schlusslicht bildet und nicht in der Sturmtrupppe dabei ist. Sienna weis dass sie nicht ewig Zeit hat. In spätestens 2 Minuten haben sie geschnallt dass sie reingelegt wurden und werden wissen dass sie in eine andere Richtung abgehauen ist. Dann werden sie die Verfolgung sofort fortsetzen. So leise und schnell sie nur kann klettert sie herunter. Sobald ihre Füße den Boden berühren sprintet sie nach rechts davon, sie achtet nichteinmal mehr darauf ob sie im Laub Geräusche macht oder nicht. Jetzt geht es ums nackte Überleben. Sie ist so darauf fixiert so schnell wie möglich so weit wie möglich von ihrem Baum wegzukommen, dass sie den Fluss erst bemerkt als sie schon von der Strömung mitgerissen wird. Geistesgegenwärtig schnallt sie ihre Axt an einen Karabiner an ihren Gürtel. Der schwere Rucksack ansich wäre kein Problem gewesen, denn Sienna ist stark und kräftig, aber sie kann nicht schwimmen, und so zieht das Gewicht des Rucksacks sie immer weiter unter Wasser. 

Die 67. HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt