This stupid world 2

Die Winterzeit

Mit einem dicken Buch auf dem Schoß, saß ich auf der Fensterbank und laß Zeile für Zeile,des dicken Welzers.
Die Leinwände waren schon lange alle bemalt und trockneten fröhlich vor sich hin, in dieser Zeit hatte ich angefangen aus Langeweile das Bett anzumalen.
Es sah nicht schlecht aus aber Daryls Hose hatte einen Streifen Blumen abgekommen.
Jetzt hatte seine Hose an den Waden ein Blümchenmuster, davon war er so überhaupt nicht begeistert.
Die eigentlich versprochenen
Malstunden lehnte er nun auch komplett ab, schade eigentlich.
Der dicke Welzer neigte sich nun dem Ende entgegen, es handelte von einer Romanze im Bürgerkrieg.
Ganz witzig,doch nicht meins,weswegen ich schon die Hälfte des Inhalts einer Seite nach dem Umblättern vergaß.
Hunter hatte sich schon an die Hütte gewöhnt und lag immer am Kamin, wenn er nicht draußen im Schnee tollte.
Man vergaß hier wirklich den Schrecken die die Beißer einen einjagen können, hier hatte man Ruhe...fast wie damals.
Seufzend klappte ich das staubige Buch zusammen und legte es auf den Tisch neben mir, draußen schneite es noch und die weiße Decke aus Schnee war vierzig Zentimeter hoch.
Welcher Tag,welcher Monat oder wie viel Uhr wir hatten wusste ich schon lange nicht mehr, wir orientierten uns nur an den Jahreszeiten, weswegen ich oft mit den vergangenen Jahre durcheinander bringe.

"Die liegende acht"mahnte mich Daryl abermals, ich konzentrierte mich noch einmal mehr und zielte den Hasen vor mir an.
Als sich das Wanken etwas beruhigte drückte ich den Abzug und der Pfeil zerriss die Luft und traf den Hasen an der Schulter.
Ich spürte eine Hand die auf meine Schulter klopfte und dann sah ich Daryl, der an mir vorbei lief direkt auf den Hasen zu.
"Du lernst!"
"Hab ja auch einen guten Lehrer"grinste ich und lief ihm hinter her zu dem kleinen braunen Hasen.
"Tut mir leid kleiner"sagte ich und hob ihn hoch um den Pfeil heraus zu ziehen.
"Du entschuldigst dich echt bei jedem Tier"meinte er und packte den Hasen ein.
"Ja, bei Menschen oder Beißern ist es mir egal"grinste ich.
"Und bei mir?"verdutzt sah ich Daryl an, wie kam er denn jetzt darauf?
"Ähm...ich würde wohl...ich weiß es nicht du magst es ja nicht wenn ich weine"
"Keine Sorge du stirbst vor mir"lachte er und wuschelte mir durchs Haar, wie bitte?!
Bevor er aber ging hielt ich ihn fest "ich würde immer noch nach einen sichern Ort suchen und dich zusammen mit den anderen begraben...ich hab es versprochen und das halte ich ein"sagte ich leise und hatte ihn dabei wieder los gelassen.
Mein Blick küsste quasi den Boden bis sich zwei Arme um mich schlangen und sie mich sanft an Daryl drückten.
"Danke"ein lächeln schlich sich auf meine Lippen "nichts zu danken"
Wir blieben noch etwas in dieser Haltung, bis wir dann uns voneinander lösten und zum Haus von Daves Eltern zurück kehrten.

Der Schnee fing nach mehreren Wochen an zu schmelzen, das schöne weiß wurde ersetzt durch das etwas satte grün des Grases.
Hunter war mal wieder am herum tollen, Rick, Daryl und Dave waren Holz hacken und ich saß im Wohnzimmer und unterhielt mich mit dem älteren Ehepaar.
"Und ihr verlasst uns bald?"fragte mich die alte Dame und sah etwas betrübt aus deswegen.
"Naja, wir müssen weiter"lächelte ich beschwichtigend, irgendwie hatte ich wieder vertrauen zu Fremde gefasst, wenn auch nur wenig.
"Schade, ihr habt hier etwas Schwung rein gebracht"bedauerte der alte Mann und sah in seinen Kaffee,der mehr Milch als Kaffee und Zucker zusammen war.
"Aber wir sind ihnen wirklich dankbar, ich glaube ohne sie hätte ich den Winter nicht überstanden"
Doch die alte Dame winkte ab und lächelte "danken sie lieber Gott der er euch hier her gebracht hat"
Ich kratzte mir verlegen an der Wange "ja, sie haben recht"log ich bis die Balken sich bogen, ich glaubte nicht an Gott.

So verging die Zeit im Flug und der letzte Abend in diesem kleinen Haus war da, die Sachen gepackt und die Schuhe und Jacken bereit gelegt.
Rick hatte sich schon unten schlafen gelegt genau so Hunter, nur Daryl und ich saßen auf dem Bett.
Daryl schnitzte sich ein paar Pfeile und ich saß daneben und sah ihm dabei zu, keiner sagte etwas als hätte jemand uns die Münder mit Ducktape zugeklebt.
Seufzend holte ich ein Blatt Papier und einen Stift hervor und fing an zu schreiben, wieder mal an meine Lizzie.
Dazu malte ich ein paar Bilder von Daryl, ich hatte ja irgendwie nichts besseres zutun.
"Gute Nacht"hörte ich nach einiger Zeit und Daryl ließ sich ins Bett fallen, ich schrieb die letzten Zeilen des Briefes...