KAPITEL 60

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Gökce's Sicht :

Nachdem ich aus hatte, lief ich wie immer mit Ceylin zu den Parkplätzen, wo mein Chauffeur schon wartete. Ceylin fährt immer mit mir mit. Während wir eben liefen, sah ich Dila und Ali. Ali brachte sie gerade zum Lachen. Mein Herz tat darauf weh. Warum sagt er Dila nur nicht die Wahrheit? Er macht ihr umsonst Hoffnungen.
Darauf küsste Ali Dila auf die Stirn und ging. Ich kann zwar dieses Mädchen wirklich nicht leiden, aber sie hat ein Recht die Sache mit Ali und Carmen zu erfahren.
„Ceylin, geh du schon mal vor ich... Eh... Ich hab etwas im Spind vergessen.", sagte ich und lächelte meine beste Freundin an. Sie sah mich etwas skeptisch an, doch dann war sie nur einverstanden und ging. Ich sah wieder rüber zu Dila, die vor einem schwarzen Mercedes stand und wartete. Gut, ich werde es Dila sagen! Ich ging auf sie zu und als sie mich bemerkte, sah sie mich nur kalt an. Vor ihr blieb ich dann auch stehen. „Dila, ich muss dir was sagen.", fing ich an. „Was hast du mir bitte zu sagen?", fragte sie und verschränkte die Arme. „Ich will nichts schlechtes tun! Nur muss ich mit dir reden.", antworte ich ernst. Sie sah mich nur weiterhin emotionslos an.
„Also, es geht um Ali.", sagte ich, doch wurde sofort von Dila unterbrochen. „Gökce, hör auf zu versuchen mich und Ali zu trennen! Du wirst es nicht schaffen.", sagte sie wütend. „Das ist nicht mehr mein Ziel! Aber hör mir jetzt bitte zu!", verteidigte ich mich . Dila sah mich nur stumm an mit einem wütenden Blick. „Er und Carmen...", begann ich und dachte nach, wie ich ihr das am Besten sagen kann. Ich sah auf den Boden und spürte, wie sich ihr Blick von wütend in ängstlich verwandelte. Darauf sah ich in ihre Augen und man konnte förmlich die Angst in ihnen sehen. „Wa-Was ist mit ihnen?", fragte sie mich vorsichtig. Sie versuchte ihre Angst nicht zu zeigen. Auch wenn ich sie nicht leiden kann, tat sie mir wirklich leid in diesem Moment. Eigentlich ist sie ja bestimmt nett.
„Sie werden heiraten.", antwortete ich und es fiel mir schwer das zu sagen, denn ich liebe Ali ja auch, „Sie ist schwanger von ihm." Ich glaube, ich war noch nie in meinem Leben so ernst gewesen. Zunächst schien es so, dass Dila mir glauben würde, doch im nächsten Moment lachte sie. „Gökce, ist das dein ernst? Du glaubst doch nicht wirklich, dass ich dir das glaube?", lachte sie. „Ich lüge dich nicht an. Glaub mir doch!", sagte ich. Sie schüttelte nur ihren Kopf. „Geh und lass mich und Ali in Ruhe.", sagte sie nur und sah mich kalt an. Ich tat das, was sie sagte. Warum hätte sie mir auch glauben sollen?

Dila's Sicht :

Gökce machte mich so wütend. Ali würde sowas nicht tun und mir dann erst recht nicht verschweigen! Nach einer Weile kam auch endlich mein Bruder und wir fuhren nach Hause. Morgen ist dann die englisch Klausur. Ich lerne lieber heute noch ein bisschen und dann hoffe ich mal, dass ich eine gute Note schreibe.

Ich dachte darüber nach, ob ich vielleicht Ali das mit Gökce erzählen sollte, doch entschied mich dann um. Dieses Mädchen wird es nicht schaffen uns außernander zu bringen.
Während ich im Wohnzimmer einen Film sah, klingelte es an der Tür. „Dila, kannst du aufmachen , kızım (meine Tochter)?", hörte ich meine Mutter rufen und sagte „Ja." Anschließend stand ich auf und öffnete die Tür, da wahrscheinlich mein Bruder zurück war, doch dann traf mich der Schock und ich knallte die Tür wieder zu. Leise fluchte ich die ganze Zeit. Ali war vor der Tür und ich mach die Tür auf ohne Kopftuch ! „Wie dumm bist du nur, Dila?!", schrie ich mich in meinen Gedanken an. Dann sah ich durch das Spionloch an der Tür zu ihm und dieser Idiot verkniff sich ein Lachen. Schnell rannte ich die Treppen hoch, zog mir ein Cardigan in meinem Zimmer an und band mir schnell ein Kopftuch, rannte wieder runter und machte außer Atem die Tür auf.
„Hi.", begrüßte ich ihn nur als wäre nichts gewesen und versuchte meinen Atmem unter Kontrolle zu kriegen . Ich glaube so viel Sport reicht für die nächsten Wochen! Ali fiel es schwer sein Lachen zurück zu halten, was ich bemerkte, weshalb ich seufzte und sagte : „Lach ruhig!" „Du bist so süß, wenn du rot wirst!", sagte Ali und lachte leicht. Ich verdrehte die Augen. Plötzlich überreichte er mir einen Rosenstrauß, den er die ganze Zeit hinter seinem Rücken versteckt hatte. Die Rosen waren so schön! Außerdem rochen sie echt gut. „Danke.", sagte ich lächelnd. „Gern geschehen, Aşkım.", sagte darauf Ali und lächelte auch. Wir sahen uns nur in die Augen. Mein Herz schlug automatisch wieder schneller. Ali gab mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund und ging, nachdem er sagte : „Bis morgen." Schmunzelnd sah ich auf den Boden und murmelte auch : „Bis morgen." Dann schloss ich die Tür.
Ich liebe ihn. Ich liebe ihn so sehr!

Ich fragte meine Mutter nach einer Vase, die sie mir dann auch gab. In diese goss ich natürlich Wasser und tat die roten Rosen rein. „Von wem sind sie?", fragte meine Mutter und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Ich sah auf den Boden. Verdammt, was sage ich jetzt? „Etwa von einem Jungen?", fragte meine Mutter und legte ihre Hände an ihre Hüfte jeweils links und rechts ab. Ich wusste gar nicht, was ich jetzt sagen soll.
„Nein.", log ich also. Eigentlich war meine Mutter nicht so streng mit Beziehungen, aber ich wollte es ihr nicht sagen. „Von wem dann?", fragte sie skeptisch und ich konnte mir schon Denken, dass sie weiß, dass ich lüge. Ich seufzte nur. Meine Mutter kann ich einfach nicht anlügen. Außerdem bemerkt sie das eh immer. „Sag es bitte nicht Baba.", sagte ich nur sah zur Seite. „Awwwww, benim güzel kızımın sevgilisi mi varmış ? (hat meine schöne Tochter etwa einen Freund?)", fragte meine Mutter überglücklich und umarmte mich fest. „A-Anne, ich bekomme keine Luft mehr!", sagte ich, worauf sie mich losließ. „Wie heißt er? Ist er Moslem ? Ist er auch Türke? Wie lange seid ihr schon zusammen?", fragte sie mich aufgeregt. Ich seufzte nur. „Er heißt Ali u-und ist auch Türke und Moslem. Wir sind schon eine Weile zusammen.", antwortete ich unsicher. „Nachname?", fragte meine Mutter weiter. „Kılıç.", murmelte ich. „Dila Kılıç. Das klingt doch echt schön!", meinte meine Mutter.

Dila Kılıç...

Ich schmunzelte. Werde ich wohl wirklich eines Tages so heißen?
„Aber,kızım, wehe ihr macht das vor der Ehe! Du weißt was ich meine! Manche Jungs spielen dir ihre Liebe nur vor, damit sie mit dir-" „Anne!", unterbrach ich sie, „Das würde ich niemals tun und Ali ist nicht so jemand!" „Also nicht mehr.", fügte ich in meinen Gedanken hinzu. „Sag es aber bitte nicht meinem Vater!", flehte ich. „Keine Angst.", sagte meine Mutter grinsend und fragte noch bevor sie wieder in die Küche zurück ging, ob mein Bruder schon davon weiß. Natürlich antwortete ich ihr ehrlich. Ich konnte mir schon vorstellen, dass ich rot wie eine Tomate geworden bin. Als würde es nicht reichen, dass Ali mich wieder ohne Kopftuch gesehen hat! Ufff, peinlich peinlich peinlich!!!!

Als mein Bruder, nachdem er auch nach Hause gekommen ist, die Rosen sah, fragte er mich woher sie sind. Nachdem ich ihm antwortete ging er ohne ein weiteres Wort zu sagen hoch in sein Zimmer. Er wird Ali nie mögen, oder?

fσятυиє ℓσνєWo Geschichten leben. Entdecke jetzt