Dila's Sicht:
Laura...
Wie ich dieses Mädchen hasse! Was sucht sie hier?! Bestimmt ist sie wegen Ali hier! Ich wurde wütend und hielt mich schwer zurück nicht gleich aufzustehen und ihr eine Ohrfeige zu verpassen. Hat ihr niemand beigebracht, dass man von vergebenen Männern fern bleiben soll?!
„Hallo, Laura, setz dich doch neben Ipek.", sagte unser Mathelehrer mit einem freundlichen Lächeln und deutete auf den Platz neben einem Mädchen mit mittellangen, schwarzen Haaren. „Kann ich mich nicht neben ihm hinsetzen?", fragte Laura mit einer unschuldigen Stimme und deutete auf Ali, „Ich kenne ihn als einziger von hier." Das Mädchen verdient echt eine Schelle! Sie soll verdammt nochmal von Ali fern bleiben! Aus Wut fing ich an zu zittern und ballte meine Hände zu Fäusten. „Wenn es Dila nichts ausmacht.", meinte der Lehrer und sah zu mir. Wieder dachte ich daran, wie Ali und Laura sich geküsst haben, was mich noch wütender machte. Dazu provozierte mich dieses selbstverliebte Grinsen auf Laura's Lippen. „Mir macht es nichts aus.", antwortete ich kalt, stand auf und wollte mein Buch, meinen Block und mein Federmäppchen nehmen, doch Ali hielt mich am Arm fest. „Mir schon.", sagte er und sah mir direkt in die Augen, was mein Herz schneller zum schlagen brachte.
Manche Studenten fingen an zu tuscheln und sahen überrascht zu uns rüber. Mit seinen Blicken sagte Ali, dass ich bleiben soll. Er flehte mich förmlich an. Langsam verschwand meine Wut wieder. Einfach so. Ich verstehe nicht, wie er das schafft mit seinen Blicken. Meine ganze Wut war wie weggeblasen.
Was sollte ich jetzt tun?
Wäre es nicht eigentlich auch dumm von mir zuzulassen, dass Laura in die Nähe von ihm kommt? Ich sollte mir das nicht gefallen lassen. „Du weißt auch echt nicht, was du willst!", meinte mein Verstand genervt.
„Entscheidet euch endlich!", sagte unser Mathelehrer , „Wir haben nicht ewig Zeit!" Langsam ließ Ali meinen Arm wieder los . „Also, Dila, gehst du jetzt zu dieser Ipek?", fragte Laura provozierend lächelnd und spuckte meinen Namen förmlich aus. Mit finsteren Blicken sah ich sie an.Von Sekunde zu Sekunde hasse ich sie mehr...
Verneinend schüttelte ich meinen Kopf. „Hab mich umentschieden.", gab ich zurück und erwiderte ihr provozierendes Grinsen, worauf sie mich empört ansah und sich zu Ipek setzte. Ich selbst setzte mich wieder auf meinen Platz.
Mein Blick wanderte unauffällig zu Ali, der leicht schmunzelte. Ich sah auf seine vollen Lippen, worauf ich wieder daran dachte, wie er und Laura sich geküsst haben, was mich ein Stechen in meinem Herzen spüren ließ wie so oft in letzter Zeit.Ich komme damit nicht klar, dass eine Andere ihn geküsst hat. Dass seine Lippen eine Andere berührt hat.
Ich sah wieder nach vorne zur Tafel.
Wer weiß wie viele Andere Ali schon vor mir hatte. Darüber wollte ich nie nachdenken, da es mich traurig machte, aber jetzt ließ ich meinen Gedanken freien lauf. Es machte mich so wütend und traurig zugleich zu wissen, dass ich nicht das einzige Mädchen bin, welche er geküsst hat oder welche er bei sich Zuhause hatte. Außerdem werde ich auch nie das einzige Mädchen sein, mit der er geschlafen hatte, nachdem wir geheiratet haben.
Und er hat auch mit Laura geschlafen...
Wieder mal füllten sich meine Augen mit Tränen.
Und auch noch mit Carmen...
Wer weiß, vielleicht war er ja schon mit der Hälfte aller Frauen in München im Bett. Damit komme ich nicht klar.
Außerdem habe ich ihm immer noch nicht verziehen. Mein Gefühl sagt mir zwar, dass er mir die Wahrheit gesagt hatte, aber trotzdem hält mich die Tatsache, dass er schon so viele Mädchen hatte, davon ab, ihm zu verzeihen. Wie soll ich damit klar kommen? Jedes Mal, wenn ich auch nur anfange ein bisschen darüber nach zu denken, werde ich einfach so wütend, da ihn schon 1000 andere Frauen berührt und geküsst haben.„Dila, woran denkst du?", hörte ich Ali plötzlich besorgt fragen. Ich sah zu ihm, doch antwortete nicht auf seine Frage. Zärtlich strich er mit seiner Hand über meine Wange und sagte leise und schuldbewusst : „Es zerreißt mir jedes Mal das Herz, wenn du so traurig bist. Noch mehr tut es mir weh zu wissen, dass es wegen mir ist." Traurig sah er mir in die Augen. „Ich schwöre dir, ich habe den Kuss nicht erwidert.", sagte er verzweifelt. „Ich glaube dir.", murmelte ich. „Was ist dann das Problem?", fragte er mich, „Sag es mir und ich mache es wieder gut!"
Deine Vergangenheit, Ali...
Deine Vergangenheit ist das Problem...Das kann er nicht wieder gut machen. Seine Vergangenheit stört mich einfach. Der Gedanke daran, dass ihn schon so viele Mädchen angefasst haben, macht mich einfach verrückt!
Eine Träne lief mir langsam die Wange hinunter, die er sofort weg wischte mit seinem Daumen. „Bitte, weine nicht.", flüsterte er. Wir hatten Blickkontakt und so wie jedes Mal konnte ich mich in seinen Augen verlieren. Mein Herz zog sich zusammen, als ich die Verzweiflung in ihnen sah, weshalb sich wieder Tränen in meinen Augen sammelten, die ich versuchte zurück zu halten. „Ich liebe dich.", flüsterte er, was ein Kribbeln in mir auslöste.Und wer weiß zu wie vielen Mädchen er das schon sagte...
Der Gong ertönte, weshalb ich sofort aufstand, meine Sachen schnell packte und den Raum verließ. Ayda verließ kurz darauf auch das Klassenzimmer und gemeinsam liefen wir zum nächsten Zimmer, wo ich glücklicherweise neben ihr sitze.
In der Pause waren Ayda und ich ausnahmsweise auf dem Pausenhof und liefen rum, während wir redeten. Sie weiß natürlich jetzt auch, dass die neue Studentin diese Laura ist, die Ali geküsst hat.
Laura kann froh sein, dass ich ihr nicht den Kopf abreiße ...
„Heeeey!", ertönte hinter uns eine nervige Stimme, weshalb wir uns um drehten. Sofort stieg in mir erneut die Wut, als ich Laura sah. Was will sie ? Mit einem selbstverliebten Lächeln stellte sie sich vor mich und fragte : „Du bist doch diese Dila, oder?" „Hm.", gab ich nur kühl zurück. „Wow!", sagte sie und lachte leicht, weshalb ich sie verwirrt ansah. Sie räusperte sich und sagte : „Ich hätte echt nicht gedacht, dass Ali was mit dir anfangen würde." Ich sagte nichts dazu. „Laura, Liebes, das fragen wir uns bei dir auch.", konterte Ayda, „Ich meine, wer will schon mit einer Barbie-Puppe zusammen sein, die wahrscheinlich jedem zweiten ihre Beine öffnet." Darauf sah Ayda sie mit einem Killerblick an. Laura's Blick verfinsterte sich und sie wirkte so, als würde sie Ayda gleich angreifen, doch schon im nächsten Moment lächelte sie wieder. „Ali würde etwas mit mir anfangen.", gab sie zurück. Ayda lachte nur ironisch auf. „Welcher? Ich meine, wer weiß wie viele Ali's du schon zwischen deinen Beinen hattest?" Laura hob ihre Hand und wollte Ayda ohrfeigen, doch ich hielt ihre Hand fest. „Ayda, lass uns gehen.", sagte ich nur ruhig und ließ Laura's Hand wieder los. Ich hatte keine Lust mich mit irgendjemanden zu streiten.
Teuflisch grinste Laura mich an. „Ali ist wirklich gut im Bett, weißt du?", sagte sie an mich gerichtet, „Vor allem hat er so einen heißen Körper.", sie biss sich auf die Unterlippe und fuhr danach fort : „Und sein Sixpack erst! Einfach ein Traummann." Sofort sammelte sich die Wut in mir. „Ach ja, er küsst dazu auch noch so gut!", schwärmte das Mädchen weiter. Langsam fing ich an aus Wut zu zittern und wusste nicht, ob ich es noch aushalte, sie nicht gleich zusammen zu schlagen. „Seine Berührungen sind-", fuhr sie siegreich grinsend fort, doch ich unterbrach sie, indem ich schrie : „Mädchen, weißt du was du da überhaupt sagst?!?" Sie zuckte leicht zusammen. „Bleib von ihm fern!!!", schrie ich. „D-Dila..", sagte Ayda eingeschüchtert und zog mich etwas zurück. „Sollte ich dich noch einmal in der Nähe von ihm sehen, wird es nicht gut für dich enden! Das verspreche ich dir!", drohte ich. Sie lachte nur spöttisch. „Ach, was wirst du dann machen?", fragte sie provozierend und kam einen Schritt auf mich zu.--------------------------
Meinung ? ❤️
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fσятυиє ℓσνє
Romance-Unsere Liebe ist nicht bis zum Tod, sondern bis zur Unendlichkeit- Die 19-jährige Dila lebt mit ihrem großen Bruder Bulut und ihren Eltern in der Nähe von München. Eines Tages wird sie auf die gleiche Universität wie ihr Bruder genommen und lernt d...