Ali's Sicht :
Den ganzen Tag schon machte ich mir Sorgen um Dila. Ist etwa etwas schlimmes passiert?
In der Mittagspause fragte sie mich, ob ich ihr etwas verschweige. Sofort dachte ich an die Sache mit Carmen und sah auf den Boden. Hat sie etwa davon erfahren? Aber wie sollte sie das denn herausfinden? Hat ihr etwa Gökce davon erzählt? Nein, ich glaube nicht und wenn, hätte Dila ihr bestimmt nicht geglaubt.
Dila wollte, dass ich ihr antworte. „Dila", fing ich an und sah ihr kurz in die Augen, dann wieder auf den Boden, „Ich verschweige dir nichts." Ich fühlte mich schlecht, da ich sie angelogen hatte. Dila verdient das nicht. „Lügst du mich an?", fragte sie mich mit ruhiger Stimme. Ich schüttelte verneinend den Kopf leicht zögerlich. Es tut weh sie an zu lügen.
Dila kramte in ihrer Tasche nach etwas. Mein Puls beschleunigte sich aus Angst. Ich hatte das Gefühl, dass jetzt etwas schlechtes passieren würde und hatte damit auch Recht. Sie überreichte mir ein Blatt Papier, das gefaltet war. Meine Hand zitterte leicht, als ich es öffnete.Das Foto mit Carmen...
Meine Augen weiteten sich und ich sah Dila traurig und entschuldigend an. Sie wirkte traurig. Woher hatte sie das Bild? Und dann fiel es mir ein. Ich hatte es in meine Jackentasche getan , um es später zu entsorgen. Danach hatte ich es nicht mehr gesehen und hatte es auch völlig vergessen.
„D-Dila , i-ich kann das e-erklären!", stotterte ich. Sie lächelte mich nur an, während man in ihren Augen den Schmerz sehen konnte. „Erklär es mir.", sagte sie ruhig, jedoch konnte man ihre Traurigkeit aus ihrer Stimme heraus hören, was mir im Herzen weh tat. Sie sollte es nicht herausfinden. Nicht auf diese Art! Ich sah auf den Boden. „Ich erwarte eine Erklärung.", sagte Dila immer noch ruhig und leise. „Es tut mir leid.", sagte ich, „Ich wollte es dir sagen, glaub mir." Ich sah in ihre wunderschönen, grünen Augen und es brannte in meiner Seele, den Schmerz in ihnen zu sehen . „W-was wolltest du mir sagen?", fragte Dila weiter. „Dila, ich liebe dich.", sagte ich. Wütend gab Dila nur zurück : „Wechsel nicht das Thema!" Traurig sah ich wieder auf den Fußboden. Ich kann es nicht. Es wird sie verletzen.
„C-Carmen und ich w-werden heiraten.", sagte ich nach einer Weile zögernd und sah Dila wieder in die Augen, die sich mit Tränen füllten, „Sie ist... S-sie ist schwanger von mir." Es fiel mir so schwer das alles ihr zu sagen und dabei zuzusehen, wie sie daran zerbricht. „Wann ist das passiert?", fragte sie leise, aber man konnte ihre Frage noch verstehen.
„Es war noch alles bevor wir zusammen gekommen sind, wirklich! Das war nur ein One Night Stand und dann ja.", erklärte ich und kratzte mich am Hinterkopf, „Wir haben es unseren Eltern gesagt und ... Wir müssen jetzt heiraten. Aber Dila, glaub mir, ich liebe dich. Niemand könnte deinen Platz bei mir einnehmen!" „Sus (Sei leise) !", sagte Dila, während ihr eine Träne die Wange hinunter lief. Ich wollte sie wegwischen, doch Dila schlug meine Hand weg. „Wann wolltest du mir das sagen?!", fragte sie wütend. Ich sah sie nur traurig an. „Ich wusste nicht, wie ich es dir sagen sollte.", murmelte ich. „Du hast mich angelogen vorhin!", sagte Dila laut und weitere Tränen rollten ihre Wangen hinunter. „Es tut mir leid.", sagte ich. Es tat so weh zu zu sehen, wie sie wegen mir weint. Sie wischte sich die Tränen weg und sagte : „Warum hast du eine Beziehung mit mir angefangen?! Wir können keine Zukunft haben! Du wirst bald ein Kind haben und hast dazu noch Carmen betrogen mit mir !" Man konnte ihr den Schmerz ansehen. Ich verfluchte mich in diesem Moment. „Ich hatte Hoffung.", sagte ich ruhig. „Ich auch. Hoffnung auf eine gemeinsame Zukunft!", schrie Dila mich an. Mein Herz tat weh, es brannte. Sie fuhr fort : „Ich habe mich immer auf unsere gemeinsame Zukunft gefreut! Mit unseren Kindern. Und dann? Dann erfahre ich, dass du schon Verlobt bist und Vater wirst!" „Dila-" „Nein!", unterbrach sie mich. Unzählige Tränen liefen ihr über ihre Wangen . Jede einzelne Träne sorgte dafür, dass mein Herz mir noch mehr weh tat. Jede Träne, die sie vergoss, brannte wie Lava in meiner Seele. Es war unerträglich. „Lass mich in Ruhe.", sagte sie leise und schluchzte. Tränen sammelten sich in meinen Augen. „Dila-" „Sus (Sei leise) !", schrie sie mich an, „Wie konntest du mir das nur verschweigen?!" Mir wurde plötzlich ganz kalt. Als würde mir meine ganze Wärme weggenommen werden. Ich schwieg und sie ging weinend davon .
Ich schlug mir auf die Stirn. Wie behindert bin ich eigentlich? Ich habe es verbockt und es tat einfach weh, unbeschreiblich weh. Habe ich Dila jetzt etwa für immer verloren? Eine Träne lief mir die Wange hinunter, die ich sofort weg wischte.Ich bin ein Versager...
Das Bild von mir und Carmen zerriss ich aus Wut . Ich bin ein elender Versager!
Dila's Sicht :
Ich rannte zum Mädchenklo und weinte stärker. Bei jedem Atemzug tat mein Herz noch mehr weh. Warum hat Ali mir das nur verschwiegen?
Ich ließ mich abholen und schrieb es auch Ayda, damit sie sich nicht wundert, falls ich nicht im Unterricht auftauche. Die Sache vorhin mit Ali erzählte ich natürlich noch nicht.
Zuhause warf ich mich sofort aufs Bett und weinte weiter. Das Atmen fiel mir schwer, weshalb ich versuchte mich zu beruhigen. Ich schluchzte mehrmals auf und hielt meine Hand auf die Stelle, wo mein Herz ist. Es tut so weh.Nachdem ich mich endlich beruhigt hatte, ging ich ins Bad und wusch mein Gesicht. Meine Augen waren ganz rot geworden und hatten eine giftgrüne Farbe eingenommen. Das passiert immer, wenn ich weinte. Tränen sammelten sich wieder in meinen Augen, doch ich hielt sie diesmal zurück. Ali verdient diese Tränen nicht!
Ich konnte nicht verstehen, warum er mir das verschwiegen hatte. Warum hat er diese Beziehung angefangen? Warum hat er mich nicht einfach in Ruhe gelassen? Es würde mir leichter fallen ihn zu vergessen, aber jetzt? Wie soll ich all diese Erinnerungen vergessen? Eine Andere ist schwanger von ihm und sie sind verlobt!
Eine weitere Träne lief mir die Wange hinunter.
„Dila, kannst du mir beim Backen helfen?", hörte ich meine Mutter fragen hinter der Tür. Schnell wischte ich mir die Träne weg und antwortete : „Ja, klar. Ich komme gleich." Ich sah noch einmal in den Spiegel . Meine Augen waren noch leicht rot, aber das merkt man schon nicht.Als ich die Küche betrat, war meine Mutter gerade dabei den Teig mit dem Rührgerät um zu rühren. „kızım (meine Tochter), hast du geweint?", fragte sie mich, nachdem sie zu mir sah. So viel zu 'das merkt man schon nicht'. „Nein.", murmelte ich nur, weil ich jetzt nicht darüber reden will und zwingte mich zu lächeln. Wisst ihr wie es ist zu lächeln, während in einem alles zerbrochen ist? Ich fragte : „Wie kann ich dir helfen?" Meine Mutter sagte mir, was ich machen soll. Heute Abend werden wir Bulut's Geburtstag nur unter uns feiern.
„Am Samstag wird uns meine alte Schulfreundin besuchen. Ich habe sie heute in der Stadt getroffen und konnte sie echt nicht wieder erkennen! Sie ist auch schon verheiratet und hat einen Sohn ungefähr in deinem Alter.", erzählte meine Mutter. „Ok.", antwortete ich nur und versuchte dabei etwas glücklich zu klingen, was mir schwer fiel. Wir bekommen also diesen Samstag Besuch.Später ging ich auf Whatsapp. Ich hatte ein paar Nachrichten. Eine von meiner Cousine Gül, ein paar vom Klassenchat und eine von Ayda. Bevor ich ihre Nachrichten las, schrieb ich noch Bulut, dass ich mich abholen lassen habe, damit er nicht extra noch für mich wartet. Dann schrieb ich Gül zurück, die mir nur »Hi. ❤️« geschrieben hatte und dann ging ich auf den Chat von mir und Ayda. Sie fragte mich, was los wäre. Als ich an den Grund dachte, sammelten sich wieder Tränen in meinen Augen und mein Herz tat wieder mehr weh.
Chat :
Dila : ich möchte nicht darüber reden :/
Ayda : Ok :\ hat es etwas mit Ali zu tun?
Dila : ja 😔
Ayda : hab ich mir schon gedacht . Er war die letzten Stunden richtig in Gedanken und wirkte traurig :/Realität :
Wir schrieben noch etwas und Ayda versuchte mich auf zu muntern . Plötzlich bekam ich eine Nachricht von Ali. Mein Herz schlug schneller und der Schmerz vergrößerte sich.
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fσятυиє ℓσνє
Romance-Unsere Liebe ist nicht bis zum Tod, sondern bis zur Unendlichkeit- Die 19-jährige Dila lebt mit ihrem großen Bruder Bulut und ihren Eltern in der Nähe von München. Eines Tages wird sie auf die gleiche Universität wie ihr Bruder genommen und lernt d...