Dila's Sicht :
Ich war in meinem Zimmer und schrieb mit Ayda. Ihr erzählte ich, was heute so passiert ist. Es war schön jemanden zu haben, den man vertrauen kann. Nach einer Weile betrat meine Mutter mein Zimmer. Wahrscheinlich will sie jetzt eine Erklärung von mir, warum Ali mit einer Anderen heiratet, vermute ich.
„Dila, warum-" „Wir sind nicht mehr zusammen.", unterbrach ich sie. Ich hoffte, man hörte nicht die Trauer aus meiner Stimme heraus. Traurig sah sie mich an und setzte sich zu mir auf mein Bett. „Tut mir leid, dass wir jetzt zu seiner Hochzeit gehen werden. Ich weiß, das wird schwer für dich, aber wir können ja jetzt nicht einfach sagen, dass wir nicht kommen. Es wäre unhöflich.", sagte sie. „Nein, ich komme damit schon klar.", meinte ich und zwang mich zu lächeln. Meine Mutter umarmte mich und gab mir einen Kuss auf den Kopf. „Tamam (Ok).", sagte sie dann ruhig und verließ mein Zimmer.Darauf schrieb ich weiter mit Ayda. Sie meinte Ablenkung wäre gut, weshalb sie morgen zu mir kommen wird.
Ali's Sicht :
Zuhause versuchte mein Vater meine Mutter zu überreden, dass sie mit ihm wieder nach Hause kommt, doch meine Mutter blieb stur. Man merkt, wie es ihr gefällt, dass mein Vater sie an fleht mit zu gehen.
„Ich hab erst neu seit Jahren wieder meine frühere beste Freundin getroffen. Wir wollen uns öfters treffen, verstehe es doch, canım (meine Seele).", sagte meine Mutter zu ihm. Hoffentlich muss ich dann nicht mitgehen, wenn sie sich bei Dila Zuhause treffen. Dila will mich nicht sehen und ich will diesen Schmerz in ihren Augen nicht sehen. Wir sehen uns ja eh schon auf der Uni.
Schließlich fuhr mein Vater auch nach Hause.Kurze Info : Meine Eltern wohnen zwei Stunden von München entfernt. Meine Mutter ist hier aufgewachsen, aber zog dann mit meinem Vater weg, als sie geheiratet hatten.
Plötzlich rief Carmen mich an. Ich nahm ab und sofort fragte sie : „Ali, hast du irgendwann wieder Zeit? Wir könnten ja etwas Zeit zusammen verbringen." Ich hatte keine Lust mit irgendjemanden Zeit zu verbringen, aber sie ist nun mal die Mutter meines Kindes. „ok, wie wäre es mit Dienstag ?",antwortete ich einfach ohne groß nach zu denken. „Ja, würde gehen.", gab Carmen nur zurück, „Bei mir?" „Ok." Wir legten wieder auf.
Ich legte mich auf mein Bett und starrte die Decke an.
Dila wird zu meiner Hochzeit kommen. Wie soll ich das Ja-Wort geben, während sie anwesend ist? Ein fürchterlicher Schmerz breitete sich in meinem Brustkorb aus, als ich an Dila dachte. Das würde sie zerstören.
Ich habe sie aber wirklich verloren, oder? Hoffentlich wird sie eines Tages jemand glücklicher machen als ich.
„Warum triffst du dich auch mit Carmen, gerizekalı (so etwas wie Idiot) ? Geh raus und kämpf um dein Mädchen!", schrie mich meine innere Stimme an.Diese innere Stimme hatte mir ja noch gefehlt...
„Carmen ist die Mutter meines noch geborenen Kindes und Dila will nichts mehr mit mir zu tun haben, versteh es doch!", meinte ich genervt.
Ich kann leider wirklich nichts mehr dagegen tun, dass ich mit Carmen heiraten muss. Wie konnte ich auch nur so dumm sein und vergessen zu verhüten?Carmen's Sicht :
Noch eine Woche bis zu meiner Hochzeit! Ich war so glücklich. Aus mir und Ali wird noch was, das spüre ich!
Ich lief in die Küche, machte mir einen Kaffee und setzte mich ins Wohnzimmer. Dort machte ich den Fernseher an und wollte gerade einen Schluck von meinem Kaffee nehmen, als meine Mutter plötzlich auch das Wohnzimmer betrat und mir die Tasse sofort aus der Hand nahm, als sie es sah. Ich sah sie fragend an. „Carmen, du kannst keinen Kaffee trinken, wenn du schwanger bist!", sagte sie. Warum? Oh, stimmt, Koffein ! Mein Puls beschleunigte sich. „Stimmt!", sagte ich und hielt mir meine Hand vor meinem Mund. Nicht, dass meinem Baby was passiert ist! Schließlich habe ich schon ein paar mal Kaffee getrunken. „Hoffentlich ist nichts passiert!", sagte ich . „Hoffentlich nicht!", meinte meine Mutter.Am Abend nahm ich wie immer meine Vitaminpillen.
Ayda's Sicht :
Am nächsten Tag machte ich mich auf den Weg zu Dila. Zafer habe ich, glaube ich, vergessen. Das einzige, was mir weh tut ist, die Erinnerung. Ich bereue den Fehler, ihn an mich ran gelassen zu haben.
Vor Dila's Haus klingelte ich natürlich an der Tür, doch nicht sie, sondern ihr Bruder machte auf. Wir sahen uns kurz in die Augen, doch ich brach den Blickkontakt schnell wieder ab. Es war mir nicht unangenehm, aber ich hatte so ein komisches Gefühl im Bauch jedes mal, wenn ich ihm in die Augen sehe. Dieses Gefühl war echt komisch.
„Du willst zu Dila, oder?", unterbrach Bulut die Stille. Ich nickte nur und betrat das Haus, zog meine Schuhe aus und lief an ihm vorbei zur Treppe, wo gerade Dila runter kam. Sie begrüßte mich und wir umarmten uns kurz, danach liefen wir hoch in ihr Zimmer. Dort redeten wir einfach und sahen auf ihrem Laptop einen Film.
Es war ein Liebesfilm und war auch etwas traurig. Plötzlich stoppte Dila den Film. Ich sah sie an und sie hatte Tränen in den Augen. „Was ist los?", fragte ich nur und umarmte sie. Kurz schwieg sie, aber antwortete darauf : „D-Der Film erinnert mich an m-mich und Ali." Eine Träne lief ihr die Wange hinunter. Ich konnte sie verstehen. „Du wirst irgendwann schon über ihn hinwegkommen , glaub mir.", meinte ich, „Du weißt doch, wie sehr ich um Zafer geweint habe und jetzt? Für diesen Öküz (Ochse) empfinde ich nichts mehr. Die Erinnerung schmerzt manchmal, aber du lernst nach vorne zu sehen." „I-Ich liebe Ali.", murmelte Dila und wischte sich eine Träne, die langsam ihre Wange runter lief weg.Ali's Sicht :
Dila ignorierte mich am nächsten Tag die ganze Zeit. Es tat mir einfach weh, aber ich war selbst Schuld. Ich bin an All dem Schuld.
Auch am Dienstag ignorierte sie mich. Sie sah mir nicht mal ins Gesicht. Es tut nicht nur mir weh, sondern auch ihr, das weiß ich. Diesen Schmerz will ich nicht mehr spüren.
Am Nachmittag war ich bei Carmen. Irgendwie war sie echt gut drauf, obwohl sie ja mit mir heiraten muss. Ich verstehe sie nicht. Wir lieben uns noch nicht mal.„Dich bedrückt was.", sagte Carmen und sah in meine Augen. Ich schwieg. „Du kannst mir sagen, was los ist.", meinte sie und legte ihre Hand sanft auf meine, „Ich b-bin deine Verlobte." Wir sahen uns weiter in die Augen. „Außerdem mag ich es nicht, wenn es dir schlecht geht, Ali.", fügte sie hinzu und kam mir etwas näher. „Irgendwas macht dich traurig, man sieht es in deinen Augen.", fuhr sie fort ohne den Blickkontakt abzubrechen. Langsam wanderte ihr Blick zu meinen Lippen. Ich bewegte mich nicht und war einfach still. Wieder näherte sie sich mir etwas, sodass ich ihren Atem auf meinen Lippen spüren konnte.
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fσятυиє ℓσνє
Roman d'amour-Unsere Liebe ist nicht bis zum Tod, sondern bis zur Unendlichkeit- Die 19-jährige Dila lebt mit ihrem großen Bruder Bulut und ihren Eltern in der Nähe von München. Eines Tages wird sie auf die gleiche Universität wie ihr Bruder genommen und lernt d...