Prolog

314 10 0
                                    

"Und wie ging es dann weiter?"
"Tja, was glaubst du denn?"

Sie zuckte mit den Schultern. Ich lachte. Woher sollte sie es denn auch wissen?

"Er war überall. Überall wo ich war, war auch er. Es hatte etwas leicht unheimliches und irgendwann wollte ich kaum noch das Haus verlassen. Er stand vor der Schule, er war ständig im Altersheim, er war einfach überall.
Und immerzu suchte er meine Nähe. Und immer war ich kurz davor es zuzulassen, bis mir wieder einfiel, warum ich es nicht konnte. "

"Aber warum denn nicht?"

Ich sah sie an. Irgendwoher kam mir ihr Gesicht bekannt vor, aber ich wusste nicht woher.

"Na, ich brauchte erstmal Zeit. Ich musste verarbeiten, was geschehen war. Musste andere Männer kennenlernen, bis ich erkannte, dass er der Richtige war."

"Was? Du hattest noch andere Freunde?"

"Natürlich. Alle waren sie jung, hübsch, dynamisch und bemüht um mich, doch ich hatte alle nur mit ihm verglichen und wenn er uns irgendwo sah und ich den Schmerz in seinen Augen erkannte, war der Letzte schonwieder Geschichte."

"Du hast sie dann abserviert?"

"Ja, die meisten. Andere hatten gemerkt, dass da noch ein anderer war, für den mein Herz noch schlug, wie sie es ausdrückten, doch ich war dann immer sauer geworden, hatte sie angeschrien, dass sie doch einfach zu feige waren, um sich von mir zu trennen."

"Und was hatten sie dann gemacht? "

"Sie sahen mich meist mitleidig an und gingen fort."

"Und wann habt ihr wieder zusammengefunden? Du und J.J.?"

Ich lächelte. Ich konnte mich an den Tag noch sehr gut erinnern, fast als wäre es gestern gewesen...

Leben Hinter GlasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt