Seit ich wieder zurück war, fühlte ich mich nur elend und leer.
Und ich kann noch nicht mal sagen warum. Es war mir alles egal geworden. Gestern hatte ich eine Französisch-Arbeit geschrieben, und es war mir egal gewesen. Ich lag den ganzen Tag vorher auf dem Sofa und hörte einfach nur Musik ohne an etwas zu denken, anstatt mich hinzusetzen und den Stoff zu wiederholen.Ich war letzten Montag in meinem Bett aufgewacht und musste erst überlegen was überhaupt passiert war. Doch es wollte mir nicht einfallen. Ich spürte nur einen leeren Platz in meinem Herzen, als hätte ich etwas oder jemanden unglaublich wichtiges verloren...
Ich ging hinunter in die Küche, wo ich auf meine Schwester Magda traf.
"Du warst heute aber lange in der schule"
"Ja, das war ich wohl...", antwortete ich noch, doch sie war schon weg.War ich wirklich solange in der schule gewesen?
Etwas klingelte in meinem Kopf, doch ich ignorierte es.
Vielleicht brauchte ich ja etwas zu essen? Und Kaffee? Ja, Kaffee brauchte ich unbedingt, denn ich fühlte mich so erschöpft, als wäre ich vor etwas davon gelaufen.... (obwohl ich eigentlich Kaffee hasste, musste es jetzt sein..)Eine Sekunde hielt ich inne. Da war doch was gewesen, oder?
Nein. Ich schüttelte den Kopf über mich selbst und seufzte.Dann stand ich auf, stellte meine Pinke Tasse mit der Diddlina Maus unter die Maschine und begann mir ein Brötchen mit Butter zu schmieren, immernoch in Gedanken.
Wie war ich überhaupt nachhause gekommen?
Auf mein Spiegelbild im Glasschrank achtete ich nicht.
Nachdem ich ein Käsebrötchen gegessen und dabei zwei Tassen Kaffee in mich hineingestürzt hatte, War das komische Gefühl immernoch nicht verschwunden, allerdings war ich auch nicht sonderlich wacher.Was stimmte mit diesem Kaffee nicht?
Keine Wirkung. Ich bin enttäuscht von dir Kaffee.Letztendlich entschied ich mich ins Bett zu gehen, denn erstens war es schon spät und zweitens wusste ich sonst nichts mit mir anzufangen.
Vorher musste ich aber noch ins Bad.
Ich legte meine Zahnbürste auf die Anbaufläche und trug Zahnpasta auf.
Kurz bevor ich anfing meine Zähne zu putzen fiel mein Blick endlich auf den Spiegel und ich erstarrte, denn ich sah..
Nichts, absolut nichts als würde ich gar nicht existieren, als wäre ich nur ein unwichtiger Lufthauch.Und da brach die Welle über mich ein:
Bilder, die ich vergessen hatte
Ängste, die ich gefühlt hatte
Und Gespräche, die ich geführt hatte
Bus
Spiegelbild
Flucht
Emo
Seitengasse
Verzweiflung
Spiegelbild
Glasscheibe
Scherben
J.J.
Spiegelwelt
Glas
J.J.
Haus mit Feuertreppen
Bad
Spiegel
Kein Spiegelbild
J.J.
Und dann wurde alles schwarz.Letztendlich hatte mich meine Mutter bewusstlos auf dem Badezimmerfußboden gefunden, hatte es irgendwie geschafft mich ins Bett zu bringen, wo ich schließlich mit den mächtigsten Kopfschmerzen aufwachte, die je hatte.
Und jetzt stand ich hier, wie in jeder gewöhnlichen Woche in diesem verdammten Bus und stellte mir die Frage, ob meine Mutter nicht lieber den Krankenwagen hätte rufen sollen. Ich meine, wenn jemand bewusstlos ist, dann legt man ihn doch nicht in sein Bett und wartet darauf, dass er hoffentlich bald wieder aufwacht?
Naja, was solls...
Die Tatsache, dass ich kein Spiegelbild hatte, versuchte ich immer geflissentlich zu ignoriert.
Obwohl es gar nicht so einfach war sich ohne Spiegel zu schminken, weshalb ich ständig Magda oder meine Mutter fragen musste, ob ich auch okay aussah.
Die beiden waren davon sichtlich genervt, und Magda nannte mich nur noch 'Tusse' .Auch war ich darum bemüht, dass andere nichts davon mitbekamen.
Es gab bestimmt so Irre, die behaupteten ich würde eine Vampir sein oder so was.
Das war auch ein Grund dafür, weshalb ich mich stark von meinen Freunden zurückzog, obwohl ich wusste, dass ich es später bereuen würde. Aber sie nannten mich schon immer eine Spinnerin und machten sich über mich lustig, wenn ich von meinen Tagträumen erzählte. Ich wusste, dass es nur Spaß war. Aber wie sagte meine Oma so gerne?
"Hinter jedem Spaß steckt auch ein funke Wahrheit"Ach Oma ... sie hätte mir geglaubt oder mich zumindest unterstützt.
Die Fantasie in der Welt geht verloren, und irgendwann werden wir es bereuen...Der zweite Grund war, wie schon erwähnt, dass ich mich elend, leer und nutzlos fühlte. Ich weiß nicht warum, aber ich wollte nicht, dass sie etwas von mir mitbekamen oder sich um mich sorgten. Ich wollte ihre mitleidigen Blicke nicht, auch wenn sie es nur gut meinten. Ich wollte sie einfach nicht bei mir haben. Und außerdem...
Ein greller Schrei riss mich zurück in die Gegenwart.
Die anderen fingen jetzt auch an zu schreien und ich sah mich verwirrt um.Was war denn passiert?
Ich sah zu Magda. Sie sah mich an, als wäre ich die letzte Rettung für was auch immer, aber sie hatte auch Angst, und die überwog, was auch mir ein wenig Angst machte.
"Was ist den passiert?", wollte ich fragen, aber durch den Lärm verstand ich nichteinmal mein eigenes Wort.
Doch Magda verstand auch so:
"Normal .... Schüsse .... Bremsen .... Crash .... WIR WANKEN!!!"Was?
Doch jetzt bekam ich auch mit wie der Bus wankte und meine Muskeln spannten, damit ich nicht umfiel.
Ruhig sah ich mich um. Viele lagen schon am Boden und andere auf ihnen drauf, andere klopften wie wild an die Scheiben und schrien.
Viele waren aufgestanden und bekamen sichtlich Platzangst.
Wenige versuchten die Menschen zu beruhigen, doch vergeblich. Es brach immer mehr Panik aus.Aber ich bekam nicht wirklich etwas mit. Es war als wäre ich in Watte gepackt. Alle schrien und hatten Todesangst, doch ich war die ruhe in Person geworden. Die Luft flirrte und ich sah den klitzekleinen Staubkörnchen zu wie sie wild durch die Luft schwebten.
Ich fühlte mich nicht, als wäre das ich in dieser Situation, sondern als würde ich das ganze aus der Ferne betrachten. Von der wenig Angst, die ich vorhin verspürt hatte war nichts mehr da. Ich nahm Magdas Hand in meine, während sie mich immernoch anstarrte. Und ich lächelte sie beruhigend an.
Alles wird gut.
"Du ... Komisch!", schrie sie über den Lärm hinweg, doch ich nickte nur.
Und dann kippte der bus. Die Scheiben zerbarsten und wir fielen.
Und wenn nicht, schlägst du einfach ne' Scheibe ein ...
Dann wurde alles (wiedereinmal) schwarz.
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Heey ^-^
Ich weiß dass das Kapitel nicht so interessant war. Sorryyy :-(Ich hoffe es hat euch wenigstens ein bisschen gefallen...
Was würdet ihr euch den eigentlich so wünschen und was könnte ich besser machen?
See you ☆★☆★
P.S.: Seid ihr alle gut im neuen Jahr angekommen? ;-)
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Leben Hinter Glas
Romance》"Kann ich dir irgendwie helfen?!" Er klang genervt von meiner Anwesendheit und als sähe er überhaupt keinen Grund dafür. "Äh... I-ich heiße Ma-Marie" Ich streckte ihm meine rechte Hand entgegen, die er nur ansah, als wüsste er nichts damit anzuf...