Kapitel 21

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Bis er wiederkam, starrte ich die Bücher und Bilder an.
Als würden sie mir irgendetwas sagen. Über ihn erzählen.
Doch sie schwiegen.

Blöde Bücher...

"Voila"
J.J. stellte eine Tasse Tee vor mich.
"Danke"
Ich sah ihn an. Diese wunderschönen Augen.

Wenn du ihn was fragen willst, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt.

"J.J. ..."
"Marie ..."
Wir lachten, weil wir beide gleichzeitig begonnen hatten zu sprechen.
"Du zuerst", sagte ich gnädig
"Nein nein. Ist nicht so wichtig. Fang du an"
Für einen kurzen Augenblick war wieder diese Verzweiflung in seinen Augen gestanden, doch dann grinste er mich wieder an. Offen und ehrlich, als würde er nie lügen.

Ich sah ihn misstrauisch an, doch begann dann doch zu sprechen:
"Alsoo ... ähm ..."
"Also? Ähm?"
Ich sah ihn gespielt böse an, worauf er leise lachte und kurz so etwas wie Sehnsucht in seinen Augen aufflammte.

"Also ich hab mich gefragt..."
Er sah mich aufmerksam an. Saugte jedes Wort wie ein Schwamm auf. Als hätte er meine Stimme vermisst und versuchte jetzt ihren Klang einzufangen.

Sein Anblick war unglaublich. Immernoch. Trotz, dass ich schon so oft hier war, faszinierte er mich immernoch.
Er sah mich fragend an.
Wortlos zeigte ich auf sein Regal.

"Ah, Mademoiselle interessiert sich für meine Interessen"
"Ich hatte dich schonmal danach gefragt, aber da ..... wurden wir unterbrochen", sagte ich und wurde wahrscheinlich rot, während J.J. bei der Erinnerung daran grinste.
"Auf jeden Fall hast du meine frage nicht beantwortet"

"Naja ... und was genau willst du wissen?"
"Na vielleicht warum bei dir Psychologie-Bücher rum stehen? Oder was du in deiner Freizeit machst? Keine Ahnung! Immer ... küsst du mich oder ich dich, aber ich weiß nix von dir!"

Nach dieser Rede, bei der ich doch schon ein bisschen lauter geworden war, sah ich ihn von unten herauf an.
Er saß auf dem Sofa neben mir und sein Knie berührte meins.
Deshalb fing mein knie an zu kribbeln und es breitete sich auf meinen ganzen Körper aus.

Als wüsste er das, grinste er mich an und sagte:"Tja, zwischen uns stimmt eben die Chemie", er stand auf und schlug mir sachte aufs Knie,"Komm mit"
Dann ging er aus dem Raum.
Genervt seufzte ich und folgte ihm.

Wenn er noch einmal versucht mich zu küssen, bevor er meine fragen beantwortet hat, dann Knall ich ihm eine...

In der Küche stand er und schenkte sich ein Glas Wasser ein.
"J.J.?" Meine stimme klang leicht genervt, denn ich wollte Antworten, während er sich ganz lässig etwas zu drinken einschenkte.

"Warte. Das hab ich in einem Buch gelesen. Naja, eher wurde ich von meiner Schwester gezwungen, es zu lesen, aber naja. Ich hab es ein wenig abgewandelt, also ... Warte, wo ist dein Tee?"
"Im Wohnzimmer"
"Warum hast du ihn nicht mitgenommen?"
Er klang wie ein kleines Kind, das seinen Eltern unbedingt etwas zeigen wollte, gespannt darauf wie sie reagieren, während die Eltern sich überhaupt nicht dafür interessierten.

"Weil du es nicht gesagt hast?"
Er seufzte und rannte ins Wohnzimmer. Kurz darauf kam er mit meinem Tee wieder.
"Also, Pass auf. Ich stell dir eine Frage und du musst sie ehrlich beantworten, Währenddessen darfst du nichts drinken und danach ist es anders herum. Bist du dabei?"

"Okay"
"Du bist super. Ich liebe dich. Also setz dich dich an den Tisch."
Ich war wie erstarrt. Er hatte es gesagt. Die berühmten drei Worte. Und er hat es nicht mal realisiert. Hatte nichts davon gemerkt, was er da gerade gesagt hatte.

Ich hasste jegliche Art von Pärchen die gleich nach den ersten Wochen Beziehung schrieben:" Ich liebe dich, Schatz ♥ Du bist mein Leben! "

Denn genau das waren die, die nach ein paar Wochen wieder getrennt waren. Diese Worte hatten eine große Bedeutung und ich fand, man sollte sie nicht leichtsinnig verwenden, wenn man es nicht ernst meinte oder es einfach mal gesagt haben wollte.

Man sollte sie wirklich nur der person sagen, die man über alles liebt und deren Glück einem mehr bedeutet als das eigene. Und wenn man nur das beste für die Person will, auch wenn man nicht mit inbegriffen ist.
Der Person, deren Gesicht man jeden Tag beim Aufwachen sehen will, bis ins hohe Alter. Bis zum Tod.
Nur dieser Person sollte man diese Worte schenken. Alles andere wäre verschwendete Spucke. Und man sollte sich beim Aussprechen sicher sein, kein bisschen an der liebe zweifeln, die man für den jeweils anderen empfindet. Nur dann ist es wahre Liebe.

Und ich war der Ansicht J.J. empfand das genauso. Ich würde nicht sagen, dass er so etwas sagen würde, wenn er es nicht empfindet. Oh mein Gott! J.J. liebt mich! Ein unglaubliches Glücksgefühl drohte meine Brust zu sprengen. Ich wusste nicht mehr wo hinten und vorne war. Nur seine Worte flogen mit durch den Kopf. Nichts anderes.

Fast hätte ich Wie ein Honigkuchenpferd von einem Ohr zum anderen gegrinst und wäre ihm an den Hals gesprungen. Hätte ihn in Grund und Boden geküsst, bis er nicht mehr wusste wo ihm der Kopf stand, doch dann besann ich mich eines besseren, denn schließlich hatte er keine Ahnung, was er gesagt hatte und deshalb musste es nicht wahr sein...

Und so landete ich schließlich nach meinem Höhenflug wieder auf dem Boden und setzte mich an den Tisch.

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Heey ♥
Ich Danke euch sooooo sehr für über 300 Reads! Jeder einzelne freut mich unglaublich! Und auch immer, wenn ich einen neuen Kommentar in meinen Nachrichten hab, freu ich mich sooooo sehr. :)

Ihr könnt aber auch gerne Kritik schreiben, wenn euch etwas zum Beispiel nicht so gut gefällt ;)

Eine Frage: Hat jemand das Buch erkannt, aus dem J.J. seine Idee hat? ;)

Und schon Kapitel 21! Am Anfang hätte ich nur mit 10 Kapiteln höchstens gerechnet :D

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P.S : Bald kommt raus, auf wen J.J. eifersüchtig ist ;)

Leben Hinter GlasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt