Kapitel 34

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Und erst jetzt nahm ich meine Umwelt wieder wahr.
Ich war in dem Altenheim und die Sonne schien durch das Fenster und wärmte meine kühle Haut.

Warum war mir kalt?

Ich war heute morgen aufgestanden und wäre am liebsten wieder ins Bett gestiegen. Heute war einer dieser Scheiß-Tage. Es wollte mir nichts gelingen. Ich fühlte mich wie ausgelaugt und wusste nicht, was ich tun sollte.
Vielleicht war ich deswegen hier?

Aber das ergab in meinen Augen auch keinen Sinn, den ich wusste nirgends, wie ich weiterkommen sollte. In keinerlei Hinsicht. Und zudem hatte ich heute mal wieder eines dieser beschissenen Gefühle. Und zwar das schlimmste von allen. Ich wartete. Vielleicht kennt ihr das. Es passiert irgendwie nichts, man fühlt sich zunehmend müde, jeder Tag kommt einem gleich vor und irgendwie hat man das Gefühl in naher Zukunft würde irgendetwas passieren. Und darauf wartete man dann. Aber das Schlimme war, dass nichts passierte.
Man wartete umsonst.

Und jetzt stand ich hier in dieser ausladenden Eingangshalle, die irgendwie wie aus einer anderen Zeit schien, und wusste nicht, was ich tun sollte. Allerdings wusste ich auch nicht, wie ich es hierher geschafft hatte. Ich wusste nur noch, wie schon erwähnt, wie ich aufgestanden war und wie ich jetzt hier stand. Alles zwischendrin war wie weggewischt.

Ich schüttelte den Kopf über meine eigene Dummheit und ging einfach in einen Flur, währenddessen ich überlegte, wie ich hierher gekommen war.
Hatte ich das Fahrrad genommen?
Aber der Reifen war doch kaputt.
Oder hatte ich ihn repariert?

Ein plötzlicher Schmerz an meinem Kopf riss mich schließlich aus meinen Gedanken und ich fand mich auf dem Boden wieder.
"Oh, Sorry. Ich weiß echt nicht, wo ich mit meinen Gedanken war."

"Ja, ich auch nicht"
Ich ignorierte die Hand, die mir entgegen gestreckt wurde, und rappelte mich auf.

Als ich endlich meinem Gegenüber ins Gesicht schauen konnte, setzte mein Herz kurz aus, bevor es doppelt so schnell weiterschlug.

"Oh, äh, Hi ", sagte ich stockend und wollte gerade wieder an ihm vorbeigehen, als er nach meinem Handgelenk griff und es festhielt.

"Ich hatte dich eigentlich schon erwartet."
"Ah"
"Also, ich meine, dass ich gewartet hab, bis du kommst"
"Schon kapiert"

Ich wusste nicht, warum meine Stimme so fest klang, wo ich doch innerlich zitterte und mich vor dem fürchtete, was er als nächstes sagen würde.

"Naja ... jedenfalls ..."
"Komm zum Punkt"
Ich wunderte mich echt über mich selbst. Ich wollte nur noch so schnell wie möglich das weite suchen und von ihm wegkommen.
Und doch klang meine stimme hart. Fast genervt.

"Wow ... wohl mit dem falschen Bein aufgestanden, was?" , grinste er.
"Braucht dich doch nicht zu interessieren, oder?"

"Ja, du hast recht. Eigentlich ja nicht", sagte er leise, dann lies er mich los und ging den Flur an mir vorbei.

Scheiße ...

Ich schloss die Augen. Warum war ich denn so kratzbürstig?
Ich drehte mich um.
"Hey! "
Keine Reaktion
"J.J.!"

Er drehte sich doch um und sah mich an.
"Was?"
"Wa-Warum hast du auf mich gewartet?"
Aus unerfindlichen Gründen konnte ich ihn nicht ansehen, als ich ihn das fragte. Zudem hörte man mir jetzt doch an, wie ich mich fühlte.

Ich hörte Schritte, die anfangs zwar widerwillig doch letztendlich fließend auf mich zukamen.
Wenige Zentimeter vor mir blieb er stehen.

"Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Für gestern. Tut mir leid. Echt. Ich wollte dich nicht so anfahren. Kam falsch rüber. Mein Fehler."

"Oh"
"Ja na dann... ich mach mich dann mal wieder..."
Er ließ den Satz unvollendet und zeigte einfach nur auf dieses Wagen ähnliche Teil.

"Ja ... klar..."
Damit ließ et mich wieder stehen und ich fühlte mich total beschissen.

"Hey, J.J.!", rief ich ihm nach,"mir tut es auch leid"
"Was hast du gesagt?"
Ich verdrehte die Augen.
"Tut mir auch leid, okay? Ich hab heute echt n' schlechten Tag"
"Na, das hab ich gemerkt!
Aber was tut dir denn leid?"

Der wollte es echt auf die Spitze treiben.
"Dass ich dich gerade eben so angefahren hab tut mir leid"
"Achso kein Problem", grinste er und zwinkerte mir zu.
Dann nahm er seinen Wagen und ging davon.

Kopfschüttelnd und dennoch grinsend sah ich ihm nach.
Er war echt ein provokatives Arschloch, aber ich konnte es nicht leugnen:
Ich liebe J.J.
Da ist es mir unmöglich, ihn nicht auch zu lieben.

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Halloooo🙈💓

Mal wieder ein neues Kapitel von mir...
Wie fandet ihr es? Fandet ihr, dass die Szene zu Kurz war für ein ganzes Kapitel?

Und kann es sein, dass ihr keine Benachrichtigung bekommt, wenn ich ein neues Kapitel hochlad?
Ich hab momentan ein paar Probleme mit meinem Internet, weil ich wo wohne, wo andauernd das Internet überfordert ist...
Tut mir leid, ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel ;)

♥Danke fürs lesen♥

Leben Hinter GlasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt