Kapitel 29

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Am folgenden Tag schickte meine Mutter mich zur Tankstelle, um Carsten eine Zahnbürste zu kaufen.

Eigentlich hatte Carsten ja vorgehabt selbst nach hause zu fahren und sich seine Sachen zu holen, aber Mom hatte unbedingt darauf bestanden , dass Carsten da bliebe und ich gehen sollte.
Und da es Sonntag war, hatte kein laden offen, weswegen ich in die nächstbeste Tanke lief.
Nebenbei staunte ich mal wieder nicht schlecht, was in Tankstellen alles verkauft wurde.
Zahnbürsten, Zahnpasta, Raffioli, und was weiß ich noch...

Ich lief an den letzten Häuserblocks entlang und sah gerade aus dem Augenwinkel einen schwarzen BMW mit getönten Scheiben ziemlich langsam vorbeifahren.

Seltsam ...

Ohne noch mehr darüber nachzudenken, betrat ich die Tankstelle. Es war nicht viel los. Eigentlich war ich die Einzigste. An der Kasse stand eine gelangweilte Kassiererin mit grün gefärbten Haaren, die mich nicht beachtete.

Als ich gerade vor einem Regal mit nur einer einzigen Zahnbürste stand,

Was für ne Auswahl...

hielt der schwarze BMW von vorhin vor der Tür. Irgendwie war mir dieses Auto unheimlich, weswegen ich leicht nervös wurde. Unwillkürlich sah ich zu der Kassiererin, der das alles gar nicht aufzufallen schien. Schnell schnappte ich mir die blöde Zahnbürste für Carsten und wollte das Teil hier so schnell wie möglich verlassen, als ich hörte wie zwei Autotüren zuschlugen.

Mein Blick wanderte wie von selbst zu der großen Glasscheibe, durch die man den großen Platz mit den Zapfsäulen sehen konnte. Zwei Maskierte, wahrscheinlich Männer, waren ausgestiegen.

Scheiße. Das wird hier doch wohl kein Überfall, oder?! Scheiße...

Deutlich nervöser sah ich wieder zur Kassiererin, die gerade auf ihrem Handy tippte.

Merkt denn keiner was hier gerade passiert? Wieso kommt es mir so vor, als wäre überhaupt kein Mensch auf dieser Erde, außer ich und diese dezent dämliche Kassiererin?

In diesem Moment wusste ich nicht, was ich tun sollte. Schließlich erlebte man nicht jeden Tag einen Tankstellenüberfall. Sollte ich mich verstecken? Sollte ich diese Kassiererin anschreien irgendetwas zu tun? Sie musste doch wissen, was man in so einem Moment tat. Sollte ich die Polizei rufen?

Letzteres schien mir am Ende dann doch am sinnvollsten und ich hätte es auch getan, doch ehe ich mich versah, sah ich mich hinter einem Regal kauernd die Zahnbürste umklammern und ein schwarz gekleideter Typ hielt eine Waffe auf die Kassiererin.

"Was halten sie davon, wenn wir uns alle wieder beruhigen und dann zusammen mal n Käffchen Trinken?" Sie sagte das, als würde sie sich gerade mit einer Freundin, oder in diesem Falle einem Freund, unterhalten.

Was läuft falsch bei dieser Frau?!

Doch dann sah ich wie ihre Hand ganz langsam unter den Tresen wanderte und mir kam die sinnbildliche Erleuchtung: Als meine Mutter einmal in einer Tankstelle gearbeitet hat, hat sie mir erzählt, dass unter dem Tresen ein Knopf wäre, der bei einem Überfall die Polizei alarmieren würde.

"Ein anderes Mal. Und lassen sie ihre Hände gefälligst da, wo ich sie sehen kann! Los! Und jetzt holen sie das Geld langsam aus der Kasse und geben es mir! Wird's bald?!"

Während der eine Typ die Frau drillte, sah der andere sich in der Umgebung um. Achtete anscheinend auf Polizei oder Zeugen.

Kaum auszudenken, was die mit Zeugen machen würden...

Doch im selben Moment, in dem mir der Gedanke Kam, realisierte ich, dass ich eine Zeugin war und noch unentdeckt, was hoffentlich auch so bliebe. Mein Herzschlag beschleunigte sich.

"Du willst mich doch wohl verarschen!! Ist das dein verdammter Ernst?! Wo ist der Rest?!"

Meine Aufmerksamkeit lenkte sich wieder auf den Typen bei der Kassiererin. Sie hatte ihm das Geld rausgegeben, doch ihm war es zu wenig.

Das war der Moment in dem mich der zweite entdeckte. Ich spürte seinen Blicke bereits auf mir bevor ich ihn ansah. Schweiß bildete sich überall an meinem Körper und mein Herzschlag beschleunigte sich noch mehr. Das war das Ende. Er würde mich an seinen Kumpel verpfeifen und Bye Bye schönes Leben.

Doch er verpfiff mich nicht, wie ich angenommen hatte. Er sagte lediglich :" Komm Alter. Lass uns von hier verschwinden. Das reicht."

"Was spinnst du?"

"Komm einfach. Ich glaub jemand hat die Polizei gerufen"

Beim Klang der Stimme des zweiten überkam mich ein eiskalter Schauer. Die tiefe Stimme hätte ich unter tausenden herausgehört.

Scheiße Nein! Bitte lieber Gott mach und lass das nicht wahr sein!

Entsetzt sah ich ihn an. Er hatte mich erkannt und deshalb nicht gepetzt. Wieso tat er das?

Ich war so wahnsinnig enttäuscht, dass es sich anfühlte, als würde mein Herz brechen und in mir war nur noch leere. Dass er ein egoistisches Arschloch war, war mir klar und damit hatte ich mich auch schon fast abgefunden, doch dass er auch noch kriminell war, ließ mir bittere Tränen den Hals hochsteigen.

"Na wenn du meinst Alter. Ist ja dann dein Problem."

Damit verließen sie die Tankstelle, wobei ich glauben könnte, dass er mir einen entschuldigenden Blick zugeworfen hatte, der mich verdammt wütend werden ließ. Der konnte was erleben, denn ungeschoren kam der mir jetzt nicht mehr davon.

Und so verließ auch ich wütend die Tankstelle. Dass ich dabei eine Zahnbürste gestohlen hatte, fiel mir nicht auf.

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Guten Abend oder schon Gute Nacht?

Naja egal :D

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen <3

Das ist das erste, das ich mit dem Laptop geschrieben hab, also könnte es vielleicht sein, dass es en wenig anders ist als die anderen. Hoffe ich aber nicht . :)

Wünsche euch noch eine schöne Woche ;)

P.S.: Ich möchte eine kleine Vorankündigung machen :) Und zwar werde ich beginnen ein neues Buch zu schreiben.

Der Prolog ist schon fertig und sobald ich ein paar Kapitel zusammen haben, werde ich es veröffentlichen. Das Buch heißt 'We're Forever'

Es würde mich freuen, wenn ihr da dann mal reinschaut, falls ihr Lust habt ;)

P.P.S.: Ihr dürft natürlich wie immer gerne kommentieren, etc, etc :D

P.P.P.S.: Hoffe ihr hattet/habt schöne Pfingsten ;) <3

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