Leben Hinter Glas

Kapitel 19

Marie's Sicht:
Am nächsten Tag drottete ich müde in die schule.
Ich war bestimmt noch bis 02:00 nachts wach geblieben und hatte über J.J. nachgedacht. Wie sollte das denn noch funktionieren? Allmählich erlosch jegliche Hoffnung in mir.
Was sollte er denn schon rausfinden?

"Mariiieee! "
Maya kam mir entgegengerannt.
Totales Gegenteil von mir.
Sie war erst um 22:00 Uhr heim gegangen und hatte mir um 03:00 Uhr nachts noch die letzte Nachricht geschrieben.
Ich hatte sie heute morgen gefunden:
I h g H jz ma in Bettttcheeen. Na t ♥

"Wie kannst du jetzt schon so wach sein?", selbst meine stimme klang verschlafen.
Ich rieb mir nochmal die Augen und sah Maya an.
Mann ist das hell ...

"Tja... ich hab einen Apfel gegessen und Kaffee und schwarzen Tee getrunken"
Sie grinste mich an.
"Schön für dich..."

Langsam drottete ich weiter. Auf Wimperntusche hatte ich heute verzichtet.
Denn erstens, rieb ich mir jetzt schon zum fünften Mal die Augen und zweitens, sah ich J.J. heute sowieso nicht und er mich nicht. Und einem anderen wollte ich auch nicht gefallen.

Heute hatten wir Sport. Ich könnte kotzen und zwar nicht, weil ich mitmachen musste. Nein, sondern wie ich mir heute morgen eine Entschuldigung errungen hatte, damit ich nicht mitmachen musste...

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"Mom?"
"Marie?"
Meine Mutter hatte auf einem Stuhl in der Küche gesessen und in aller ruhe ihren Kaffee getrunken.
"Ich brauche eine Entschuldigung"
"Ach ja? Ich nämlich auch"
"Moom..." genervt hatte ich mit den Augen gerollt.
Ich würde mich bestimmt nicht entschuldigen!

"Komm schon!"
"Für was denn?"
"Ich hab heute Schwimmen und hab meine Tage ..."
"Ach wirklich? Sag bloß..."
Sie hatte sich zurückgelehnt und so getan, als wäre das Gespräch somit beendet gewesen.
"Es tut mir leid ..." , murmelte ich leise.
"Wie bitte? Hast du was gesagt? Ich hör heute so schlecht weist du...?"

Leise hatte ich in mich hineingeknurrt und die Hände zu Fäusten geballt.
"Es tut mir leid, okay?!"
"Und geht das jetzt auch ein bisschen gefühlvoller? "

sie hatte mich doch blamiert?!

Aber was tat ich nicht alles dafür, nicht mitschwimmen zu müssen?
Ich hatte geseufzt und mich zusammengenommen, alles dafür gegeben durch meine zusammengepressten Zähne etwas gefühlvolles zu sagen:" Es tut mir leid"

"Siehst du. Geht doch. Wo ist der zettel für meine Unterschrift?"

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Und jetzt saß ich hier. Im Englisch Unterricht. Die Hausaufgaben hatte ich mal wieder vergessen, auf meinen Test hatte ich, wie geahnt, eine 6 kassiert, aber was sollte man denn auch bekommen, wenn in jeder Lücke ein :"I Don't Knew" steht und know auch noch in der falschen Zeit steht?

Ich musste zusehen, dass in meinem Zeugnis eine 5 steht und keine 6, damit ich nicht sitzen bleibe, denn eine 5 konnte ich locker ausgleichen. Bei einer 6 aber müsste ich die klasse wiederholen.

Als es dann klingelte, atmete ich erleichtert auf.
Endlich ...

In der nächsten Stunde hatten wir jetzt noch Mathe, worauf ich mich besonders freute.
Und danach hatten wir Sport.
Eigentlich schwamm ich wirklich gerne. Ich mochte das Gefühl des Leichtseins, auch wenn es nur für einen kurzen Moment war.

Was mich aber oft abhielt, war, dass ich mich im Badeanzug nicht wohlfühlte. Es kam mir dann vor, als würden mich alle anstarren. Sich über mich lustig machen.

Das war auch der Grund, dass ich im Sommer nicht oft im Schwimmbad war, obwohl ich gern gehen würde...

"Guten Morgen", flötete unser Mathelehrer und riss mich somit aus meinen Gedanken an das Schwimmen in den Matheunterricht.
Sofort fing er an Blätter auszuteilen und alle riefen empört :"Oh neeiin! Ich kann das nicht!" Worauf unser Lehrer nur grinste.

Nach Mathe, der Test war recht einfach gewesen, liefen alle aufgeregt zum Bus, der uns zur Schwimmhalle brachte. Alle außer mir.
Ich drottete einfach gelangweilt hinterher. Ich durfte jetzt zwei Stunden in einem schwülen Raum sitzen und schwitzen.

Aber besser als Schwimmen. J.J. braucht die zeit, damit ihr zusammenbleiben könnt!

Und damit hatten meine Gedanken mal wieder recht...
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Für Sport zog ich mir eine kurze Hose, wobei ich kurze Hosen hasste, weil sie meine Beine so betonten, und ein T-Shirt an. Barfuß. Die Haare zum Zopf hochgebunden.

Ich setzte mich auf eine Bank neben dem Schwimmbecken. Versuchte mit meinen Armen das meiste meiner Beine zu verdecken.

Unsere Lehrerin ließ sie einfach nur Bahnen hoch und runter schwimmen.
Wasn' Ding ...
Die ganzen zwei Stunden. Na gut, manchmal durften sie auch mal pause machen, aber das wars im großen und ganzen.

Wie gerne würde ich jetzt dort im Wasser sein... das kühle Nass auf meiner Haut.
Stattdessen schwitzte ich hier.
Und das schien leider auch Jay zu bemerken...

"He, ist dir nicht warm?"
"Doch. Schon."
Darauf erschien ein grinsen auf seinem Gesicht. Hämisch. Und er winkte seine Freunde zu sich.
Oh oh....

Kurz darauf fassten seine Hände meine. Zog mich hoch.
"Jay..."
Er grinste mich nur an.
Dann spürte ich einen plötzlichen Ruck ab den Beinen und ich wäre fast hinterrücks umgefallen und hätte mir den Kopf aufgeschlagen, wenn sich nicht blitzschnell Jay's Arme um meinen Oberkörper geschlungen hätten.

"Jay! Lass mich los! Jay!!"
Ich schrie.
Doch er lachte nur.
Ich versuchte mich zu wehren, als sie mich zum Wasser trugen, doch sie waren zu stark. Ihre Hände umfassten meine Gelenke zu fest. Und zwei Jungs aus der Klasse, Michael und Maik, gesellten sich zu uns, zu ihnen, und hielten meine Arme.

Nein! Nein! Nein!

"Jay! Lass mich...."
Meine Worte wurden vom Wasser verschluckt. In das sie mich fallen lassen hatten.
Die Luft wurde mir knapp und panisch begann ich nach oben zu schwimmen, doch plötzlich wurde um mich Alles schwarz.

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Heey ♥
Sorry dass es so lang gedauert hat.
Hatte einiges zu tun...

Erstmal danke fürs lesen ♡ ♡ ♡
Und Kommis und Verbesserungsvorschläge wie immer gerne erlaubt ;-)

Bye ☆★☆☆