Kapitel 5 (Wo bin ich?)

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Jungkook POV

Ich schlug die Augen auf. Mir war immer noch kalt und ich wusste nicht wo ich war. Ich blickte mich um, doch ich erkannte kaum etwas, da es ziemlich dunkel war. War ich etwa eingeschlafen? Ich schüttelte den Kopf. Eher war ich ohnmächtig geworden, als bei dieser Kälte und Nässe draußen einzuschlafen. Nun versuchte ich mich zu bewegen. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich mich gar nicht mehr draußen befand. Ich hatte trockene Kleidung an und war mit zwei Decken zugedeckt. Am Fußende des Bettes konnte ich endlich eine Tür ausmachen. Aus der Türspalte gelang ein wenig Licht in den Raum und einige leise Geräusche. Sie hörten sich ein wenig an wie die Geräusche eines Fernsehers. In meinem Bauch zog es sich unangenehm zusammen. Die Erinnerung an einen jungen Mann flackerte in mir wieder auf. Er hatte sich vor mich gehockt und sah ehrlich besorgt aus. Er wollte mir, so glaubte ich, helfen. Vermutlich dachte er auch, dass er das getan hätte, indem er mich zu ihnen zurück brachte. Ich musste mir meine Tränen zurück halten. Trotzdem fing ich an zu zittern. Was sollte ich jetzt bloß tun? Mir war natürlich klar gewesen, dass es eigentlich keine gute Idee war einfach so ohne Plan abzuhauen. Trotzdem hatte ich mir unbewusst wohl doch mehr von dieser Aktion erhofft.

In mir flackerte wieder das Bild des jungen Mannes auf. Seine Augen waren warm und freundlich gewesen. So warm und freundlich, wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Und diese Wärme und Freundlichkeit schien für einen Augenblick nur mir zu gelten. Seine Haare waren braun und in seinem Pony hatte er ein paare dunkelgrüne Strähnchen. Es war auf jeden Fall ungewöhnlich. Aber es stand ihm unglaublich gut.

Ich entschloss mich aufzustehen und trottete ein wenig besorgt zu der Tür. Ich lugte in den Flur, der nun vor mir lag, hinein. Es war ein anderer Flur, als der, den ich erwartet hatte. Im ersten Moment war ich mehr als nur erleichtert. Doch dann stieg wieder Panik in mir auf. Wo war ich dann eigentlich? Ich konnte mich nicht daran erinnern irgendwo hin gegangen zu sein. Das letzte woran ich mich erinnerte, war der junge Mann, der sich vor mich hin gehockt hatte.

Ein kleines Lämpchen erhellt den Flur ein wenig. Gegenüber von dem Zimmer, in dem ich mich befand, schien ein wenig mehr Licht auszugehen. Von dort aus schienen auch die Geräusche auszugehen. Ich schlich langsam und vorsichtig zu der Tür herüber. Bedacht darauf keine Geräusche zu machen. Ich schaute vorsichtig in das Zimmer herein. Es schien das Wohnzimmer der Wohnung zu sein. Der Fernseher lief und erleuchtet den Raum schwach. Gegenüber stand ein weißes Sofa. Ich konnte erkennen, dass eine Person darauf lag. Allerdings mit dem Kopf von der Tür weg, wodurch ich nichts erkennen konnte. Die Person war mit einer Decke zugedeckt und der Kopf schien auf einem Kissen gebettet zu sein. Ein Arm hing über das Sofa hinaus über dem Boden. Also schlief die Person anscheinend. Vorsichtig machte ich einen Schritte auf das Sofa zu. Als sich nichts rührte machte ich noch einen. Bis ich schließlich direkt neben der Person stand. Ob ich sie kannte, konnte ich noch nicht sagen, da der Mann sein Gesicht in das Kissen gedrückt hatte. Ich stieg vorsichtig über den Arm hinweg, sodass ich mich direkt neben dem Gesicht befand. Ich ging nun runter in die Knie, um mir das Gesicht genauer anschauen zu können. Als sich meine Gesicht schließlich genau auf der Höhe des Gesichtes des Mannes befand, sah ich genauer hin. Mir stockte kurz der Atem, da ich das Gesicht sofort wieder erkannte. Er hatte mich also mit zu sich genommen. Als mir wieder einfiel, dass ich inzwischen trockene Sachen an hatte, wurde ich ein wenig rot, bei dem Gedanken, dass er mich wohl nackt gesehen hatte, da mit großer Wahrscheinlichkeit auch meine Unterhose total nass war. Ich kam seinem Gesicht noch ein Stückchen näher, um es mir genauer anzusehen. Seine Ohren standen ein wenig ab und er hatte eine schmale Nase. Seine Lippen schienen sehr weich zu sein. Ohne es zu wollen strich ich meinem Retter über die Wange. Doch plötzlich schlug er seine Augen auf und sah mich müde an. Vor Schreck zuckte ich zurück und landete auf meinem Hintern. Er blinzelte nochmal, als ob er vergessen hatte, wer ich eigentlich war. Doch mit einem mal riss er seine Augen auf und saß kerzengerade auf dem Sofa.

„Du bist wach!"

Wie konnte ein Mensch von einen Augenblick auf den anderen so viel Energie haben?

Nun warf er die Decke zurück und hockte sich wieder vor mich hin. Vorsichtig, als wäre ich ein scheues Tier, legte er mir eine Hand auf die Stirn. Ich zuckte erneut ein wenig zusammen. War seine Hand so kalt oder war meine Stirn einfach nur sehr warm?

Nun sah ich langsam vom Boden zu seinem Gesicht auf. Als ich in seine Augen sah, konnte ich die Besorgnis sehen, die in ihnen wieder gespiegelt war.

„Du hast immer noch Fieber," murmelte er schließlich.

Ich sah ihn mit großen Augen an. „Fieber?"

Er nickte. „Du warst total unter kühlt, als wir hier ankamen und hast noch dazu total geglüht."

Ich nickte lediglich leicht.

„Du solltest baden gehen," sagte der junge Mann auf einmal.

„Was?!," rief ich nun total irritiert aus.

Nun lachte er wiederum leicht. „Eine Anordnung vom Arzt. Ach und übrigens. Ich bin Kim Taehyung."

Ich sah ihn nochmal von oben bis unten an. Kim Taehyung war also sein Name. „Freut mich. Ich bin Jeon Jungkook."

Taehyung lächelte mich leicht an. „Ich weiß."

Verwirrt sah ich ihn an. „Woher?"

„Dein Schülerausweis. Er war noch in einer deiner Jackentaschen."

„Achso."

Damit verfrachtete Taehyung mich ins Badezimmer. Er brachte mir nochmal neue Klamotten und ließ mich damit dann alleine.




My hero (BTS, Vkook FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt