Jungkook POV
Ich sah zum blauen Himmel hinauf und lächelte leicht. Nur war es heute kein fröhliches oder glückliches, sondern ein trauriges. Auch, wenn der Himmel strahlend blau war, so war es doch eiskalt draußen. Einige wenige weiße Wattewölkchen waren am Himmel zu sehen. Wenn man aus dem Fenster sah, könnte man zunächst denken, dass heute ein schöner Frühlingstag wäre, ehe man die kahlen Bäume am Straßenrand sah. An sich hatte ich ja nichts gegen den Winter. Aber ich mochte es nicht, wenn es so kalt war und nicht mal Schnee lag. Es fühlte sich dann ein wenig so an als ob etwas fehlen würde.
Als mir kalt Luft ins Gesicht wehte, fröstelte ich. Warum musste ich heute auch meinen Schal zu Hause liegen lassen? Ich ging trotzdem weiter. Es war Wochenende, wodurch die meisten Menschen bei diesem Wetter vermutlich beschlossen hatten zu Hause im Warmen zu bleiben, wogegen ich alleine die Straße entlang lief. Ich musste zugeben, dass ich mich dadurch schon ein wenig einsam fühlte. Vielleicht lag es aber auch daran, dass es eigentlich noch recht früh war. Doch ich hatte die ganze Nacht nicht schlafen können, weshalb ich beschlossen hatte endlich los zu gehen. Ich hatte es irgendwie drinnen nicht mehr ausgehalten.
Ich lief an einem Geschäft mit Blumen vorbei und blieb kurz stehen, ehe ich beschloss hinein zu gehen. Überall waren bunte Blumen zu sehen. Es war warm im Laden. Es war, als wäre man in der Zeit gereist und es war in zwischen Frühling oder sogar schon Sommer. Außerdem roch es wirklich wunderbar hier. Aber ich liebte den Geruch von Blumen sowieso schon immer. Ich war total in meinen Gedanken versunken, sodass ich ein wenig erschrak, als auf einmal eine etwas ältere Frau neben mir stand und mich ansprach.
„Kann ich Ihnen irgendwie helfen?" Ihr Stimme war freundlich und sie lächelte mich an. Sie hatte eine Blume in ihrem Dutt stecken, was ihr ein wenig mehr Eleganz verlieh, wodurch sie aber trotzdem nicht fehl am Platz erschien. Ich lächelte zurück und nickte. „Ja, ich hätte gerne einen Blumenstrauß."
Sie nickte. „Aber natürlich! Wissen Sie schon welche Blumen Sie haben wollen?"
Ich sah mich kurz um, um sicher zu gehen, dass es die Blumen auch wirklich hier im Geschäft gab. „Ich hätte gerne Lilien."
Die Frau nickte erneut und ging mit mir zu den Lilien herüber. „Wie viele sollen es den sein?"
„Sechs bitte."
Sie zog sechs weiße Lilien aus dem Eimer mit Wasser und ging zu einem Tisch herüber. Dort wickelte sie noch ein wenig Efeu und eine kurze Kette mit weißen Perlen um den Strauß, um ihn ein wenig auf zu hübschen. Als sie fertig war sah sie mich fragend an und ich nickte zufrieden. Der Blumenstrauß sah wirklich schön aus. Ich mochte ihn.
Ich bezahlte und nahm den Strauß entgegen. Wohl oder über war ich nun gezwungen die angenehme Wärme des Ladens wieder zu verlassen. So wenig ich auch wollte. Ich stieß die Tür auf und machte einen Schritt nach draußen. Sofort wehte mir wieder kalte Luft entgegen und ich verfluchte mich dafür, dass ich meine Handschuhe auch liegen gelassen hatte und den Strauß nun so tragen musste.
Bereits nach ein paar Minuten fühlten sich meine Finger an wie Eisklumpen. Doch ich wusste glücklicherweise, dass ich mein Ziel so gut wie erreicht hatte. Ich lief durch einen kleinen Park, welcher im Moment total leer war. Ein Schauer überlief mich. Wenn es dunkel war, war es hier bestimmt ziemlich gruselig, wenn man alleine war. Ich, für meinen Teil, würde den Park bei Dunkelheit vermutlich meiden. Ich trat aus dem Park heraus und eine bekanntes Umfeld umgab mich. Ich denke ich, mir würde es immer bekannt vorkommen, egal wie lange ich mal nicht hier gewesen war, wobei es nun schon wieder eine ganze Weile her war.
Ich lief den Kiesweg entlang und lauschte meinen Schritten. Außer mir schien momentan noch niemand da zu sein, denn vermutlich würde ich ansonsten nicht nur mich hier entlang gehen hören.
Ich sah mein Ziel bereits und überwand die letzten Meter, bevor ich stehen blieb.
„Hallo," sagte ich schwach und bei meinen Worten bildete sich eine weiße Wolke. Trotz dieser Kälte, war mein Atem trotzdem warm. Ich hockte mich hin und sah eine Weile einfach stumm auf den Boden. Ich lächelte schwach und schließlich hob ich den Blick wieder, um das Grab gegenüber von mir an zu sehen. „Tut mir Leid, dass ich so lange nicht mehr vorbei geschaut habe."
DU LIEST GERADE
My hero (BTS, Vkook FF)
FanfictionTaehyung war ein normaler Student und schwul. Doch glücklicherweise haben sowohl seine Familie, als auch seine Freunde diese Tatsache ohne Probleme akzeptiert. So verläuft sein Leben in geregelten Bahnen. Doch als er einen völlig durchnässten Jungen...