Jungkook POV
„Das gestern war dein erster Kuss?!," fragte Taehyung mich überrascht. Ich nickte und aß gierig mein Frühstück weiter. Taehyung konnte wirklich gut kochen.
Gestern hatten wir nicht mehr viel gemacht, außer uns zu küssen, uns über belangloses Zeug zu unterhalten und zwischendurch ein bisschen was zu essen, bis wir schließlich müde ins Taehyungs Bett gefallen waren. Taehyung hatte von hinten seine Arme um mich gelegt und sich so nah wie es ging an meinen Rücken gekuschelt. Ich hatte eine seiner Hände genommen und unsere Finger miteinander verwoben. So gut wie heute hatte ich lange nicht mehr geschlafen. Genau genommen nicht mehr, seitdem ich von Taehyung fort musste und er nicht mehr mit mir in einem Bett schlief.
Doch seitdem wir uns gestern gegenseitig unsere Liebe gestanden hatten und nun ein Paar waren, waren wir um einiges lockerer in der Gegenwart des Anderen und nicht mehr so verklemmt, da wir uns nun nicht mehr darum sorgen mussten, was der jeweils Andere wohl für einen empfand.
„Wir müssen uns noch überlegen was wir mit deinem Pflegevater machen," sagte Taehyung plötzlich. Ich war ein wenig verwirrt.
„Wie meinst du das?"
Taehyung zog skeptisch die Augenbrauen hoch. „Du glaubst doch wohl nicht wirklich, dass ich dich in dieses Haus zurück lasse mit dem Wissen, dass du Schmerzen haben wirst. Jungkook, dass kannst du wirklich nicht von mir verlangen. Ich werde das auch auf keinen Fall zu lassen."
Taehyung POV
Jungkook sah mich ein wenig zweifelnd an. „Und was willst du da machen?"
Ich wollte gerade zu einer Antwort ansetzten, die wahrscheinlich aber eh total bescheuert und abwegig war, als es klingelte. Ich lächelte Jungkook entschuldigend an, welcher bloß mit den Augen rollte. Ich öffnete die Tür und vor mir stand Jimin.
„Was machst du denn hier?"
„Du hast mir gestern nicht mehr geantwortet und da wollte ich lieber mal nachsehen, ob mein Freund überhaupt noch am leben ist. Was riecht hier eigentlich so lecker?"
„Wir frühstücken gerade." Ich machte ihm Platz, damit er eintreten konnte.
„Soso, du isst also wieder?" Er zog sich seine Schuhe aus und hielt dann einen Moment inne, ehe er mich mit großen Augen ansah. „Moment mal ... Wir?!"
Ich nickte und ehe ich mich versah, war Jimin schon an mir vorbei und in die Küche gestürmt. Ich lief ihm schnell hinter. Er war Jungkook ziemlich nahe und schien ihn ziemlich genau zu betrachten, während Jungkook bei der plötzlichen Nähe von Jimin ein Stück weg gerutscht zu sein schien. Ich packte Jimin am Kragen und zog ihn ein Stück von Jungkook weg.
„Du musst ihm nicht gleich so nahe kommen," knurrte ich ein wenig.
„Ohh, eifersüchtig oder wie," grinste er mich an. Jungkook verfolgte unser Gespräch mit großen Augen und schien nicht ganz zu verstehen. Jimin wand sich wieder zu ihm, blieb aber neben mir stehen. „Dann musst du also Jungkook sein!"
Jungkook nickte nur und sah mich fragend an. „Das ist Park Jimin," stellte ich in vor und ließ mich wieder auf den Stuhl gegenüber von Jungkook fallen. „Er ist ein guter Freund von mir, sowie Jin."
Jimin nickte eifrig bei meinen Worten und setzte sich ebenfalls.
„Wie kommt es eigentlich, dass du auf einmal hier bist, obwohl du so lange nichts von dir hören lassen hast?," fragte Jimin nun an Jungkook gewandt.
„Ihm wurde sein Handy weg genommen und persönlich vorbei kommen konnte er nicht," antwortete ich für Jungkook, da dieser sich gerade eine viel zu große Portion Rührei in den Mund gestopft hatte und nun mühevoll versuchte diese zu kauen. „Jungkook, das Essen läuft dir schon nicht weg. Also entspann dich mal und hör auf dir die ganze Zeit so große Portionen in den Mund zu stopfen. Nachher erstickst du noch."
Jungkook nickte nur, weil er immer noch den Mund voll hatte und er dadurch ein wenig aussah wie ein Hamster. Niedlich.
„Das heißt, dass sie Jungkook wieder zu dieser Familie gebracht haben?"
Ich nickte.
„Was wollte ihr jetzt machen?"
Ich zuckte mit den Schultern. „Das habe ich auch gerade überlegt."
„Könnt ihr da nicht einfach die Polizei informieren?"
Jungkook schüttelte den Kopf.
„Wieso nicht?," fragten Jimin und ich gleichzeitig. Jungkook musste er noch einmal schlucken, bevor er wieder reden konnte.
„Er ist ein ziemlich bekannter Geschäftsmann und die meisten Leute wissen auch, dass sie sich nicht mit ihm anlegen sollten. Und wenn jemand es versucht, dann weiß er wie er sie zum Schweigen bringt. Soweit ich weiß sind es meistens hohe Bestechungsgelder. Damit hat sich die Sache dann auch für alle erledigt."
Jimin und mir stand der Mund offen. „Die nehmen einfach das Geld und das wars dann?"
Jungkook zuckte mit den Schultern. „Soweit ich gehört habe: Ja. Mein Pflegebruder hat mir aber auch nicht mehr erzählen wollen."
Na klasse. Jungkooks Pflegebruder konnte einem nur Leid tun. Der musste das alles ja schon länger ertragen als Jungkook. Ich war nur froh, dass bei dieser Familie wenigstens die Mutter und der Bruder in Ordnung zu sein schienen.
„Was ist, wenn wir die Anderen anrufen und fragen, ob sie kurz vorbei kommen könnten? Vielleicht haben die ja eine Idee," meinte Jimin.
Ich nickte zustimmend und zog mein Handy aus meiner Hosentasche.
„Wäre es okay für euch, wenn ich ... naja ... noch jemanden anrufe?," fragte Jimin vorsichtig.
Ich grinste Jimin an. „Ich schätze mal du meinst damit deinen Freund?"
Jimin nickte und Jungkook sah Jimin mit großen Augen an. „Du hast einen Freund?"
Wieder nickte Jimin und Jungkook strahlte ihn an. „Ich würde ihn gerne kennen lernen!"
„Okay, dann ruf du deinen Freund an und ich Jin und Namjoon."
Mit Namjoon hatte ich keine zehn Sätze gewechselt, bevor wir das Gespräch schon wieder beendeten. Nun machte ich mich daran Jins Nummer zu wählen. Jungkook war inzwischen ins Badezimmer verschwunden, um kurz zu duschen.
Es klingelte eine Weile, bis Jin schließlich abhob.
„Hallo?"
„Hallo Jin! Hier ist Taehyung!"
„Ohh hallo Taehyung! Du hörst dich gut an heute!"
Ich musste unwillkürlich grinsen. „Jungkook ist da!"
Es war kurz still am anderem Ende der Leitung. „Er ist also wieder da? Das ist echt schön für dich! Wie geht es ihm?"
„Ganz gut soweit. Aber ich wollte dich fragen ob du kurz vorbei kommen könntest. Er ist wieder bei dieser Familie gelandet. Jimin ist schon hier und ich habe Namjoon schon angerufen, damit wir uns zusammen vielleicht etwas überlegen können."
Jin sagte wieder für einen Moment nichts.
„Okay ich komme gleich vorbei. Ich bin aber gerade mit einem Freund unterwegs. Wäre es okay, wenn ich den mitbringe?"
„Je mehr Leute da sind, desto mehr Ideen können beigesteuert werden."
„Okay. Wir sind gerade sowieso in der Nähe. Ich schätze mal wir sind dann in ca. 10 Minuten da. Bis gleich."
„Okay, danke Hyung. Bis gleich."
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My hero (BTS, Vkook FF)
FanfictionTaehyung war ein normaler Student und schwul. Doch glücklicherweise haben sowohl seine Familie, als auch seine Freunde diese Tatsache ohne Probleme akzeptiert. So verläuft sein Leben in geregelten Bahnen. Doch als er einen völlig durchnässten Jungen...