Kapitel 30 (Erstes Date)

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Taehyung POV

„Jungkook?"

„Ja?"

„Würdest du mir die Ehre erweisen und mich auf unser erstes Date begleiten?"

Jungkook jubelte ein lautes „JAAAA!" und fiel mir mit so viel Schwung um den Hals, dass ich zwei Schritte nach hinten taumelte.

Ich freute mich, dass Jungkook sich so über meine Einladung freute. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass er sich bereits so etwas wie ein Date wünschte. Doch bisher waren wir einfach nicht dazu gekommen. Dabei wollte ich echt gerne Dinge wie diese machen. Immerhin waren wir inzwischen ein Paar. Wenn ich so darüber nachdachte ist bei uns sowieso vieles nicht so gelaufen, wie es das normalerweise tut. Immerhin hat man ja meistens vorher einige Verabredungen, man lernt sich kennen, bevor man sich gegenseitig seine Liebe gesteht, sich küsst und irgendwann mal Übernachtungen dazu kommen. Doch bei uns kamen zuerst die Übernachtungen, wir haben uns kennen gelernt, uns unsere Liebe gestanden, aber bisher nicht eine einzige Verabredung gehabt. Ich fand diesen Umstand allerdings ziemlich schade. Ich hatte mir besonders in den letzten Tagen vorgestellt, was ich so mit Jungkook unternehmen könnte. Mir fielen da ehrlich gesagt jede Menge Sachen ein und ich freute mich schon darauf endlich die Möglichkeit zu haben jeden einzelnen Punkt ab zu arbeiten.

Ich nahm Jungkook bei der Hand und wir liefen gemeinsam los.

„Was machen wir überhaupt?," fragte mich Jungkook schließlich.

„Das ist eine Überraschung."

Jungkook zog kurz einen Schmollmund, bevor er mich wieder aufgeregt anstrahlte.

Der Grund, weshalb ich meinem Vater sagte, dass er uns zu fahren brauchte, war, dass in der Nähe des Restaurants ein wirklich schöner Park war. Es war wirklich schön hier. Auch jetzt im Winter. Es war inzwischen dämmerig, als wir zusammen den Park betraten. Kurz nachdem wir den Park betreten hatten, sprangen unzählige kleine Lichter an. In vielen Bäumen des Parks waren Lichterketten angebracht worden und besonders am Abend war es wirklich schön hier entlang zu schlendern.

„Wow! Ist das schön," freute sich Jungkook. Er lächelte mich mit seinem schönsten Lächeln an und verwob unsere Finger miteinander. Wir gingen eine Weile durch den erleuchteten Park spazieren, als auf einmal etwas vom Himmel fiel. Ich schaute nach oben, als mir bewusst wurde, dass es angefangen hatte zu scheinen.

„Taehyung! Sieh dir das an! Es scheint. Wow. So sieht hier alles ja noch schöner aus." Jungkooks Augen leuchteten bei seinen Worten.

„Ja, es ist wirklich schön, aber ..."

Jungkook sah mich verwirrt an. „Aber was?"

„Aber du bist hier immer noch am schönsten," erwiderte ich lächelnd. Ich wusste, dass das unheimlich kitschig war, doch ich konnte mich einfach nicht zurück halten. Jungkook war einfach zu putzig, wie er sich wie ein kleines Kind über die ganzen Lichter hier im Park oder den Schnee freute.

„Du bist wirklich kitschig," lachte Jungkook und ich zog nun einen Schmollmund. Er kam mir aber immer näher. Wenige Zentimeter vor meinem Gesicht machte er halt und sah mir tief in die Augen. Er löste seine Hand aus meiner und legte seine Arme um meine Schultern. „Aber genau das ist einer der Gründe aus denen ich dich liebe Kim Taehyung," sagte er und überwand die letzten Zentimeter. Ich spürte sein Lippen auf meinen und schlag meine Arme und seine Hüfte. Er begann seine Lippen auf meinen zu bewegen und ich erwiderte. Nach kurzer Zeit lösten wir uns voneinander, um uns erneut in die Augen zu schauen. Ich lächelte Jungkook liebevoll an und strich ihm eine Haarsträhne aus den Augen. „Ich liebe dich auch Jeon Jungkook und ich bin froh, dass ich dich gefunden habe."

„Ich bin auch froh, dass du mich gefunden hast und nicht wie die anderen Menschen einfach an mir vorbei gelaufen bist." Mit diesen Worte drückte er mir nochmal einen Kuss auf den Mund, bevor wir unseren Weg durch den Park, Hand in Hand, fortsetzten.

Mit einem Mal blieb ich einfach stehen, wodurch Jungkook fast in mich herein gerannt wäre.

„Was ist Taehyung?"

Anstatt etwas zu sagen, deutete ich nach links. Jungkook sah in die Richtung, in die ich wies, und bekam große Augen. Mitten im Park war eine große Eisfläche angelegt worden, welche für ungefähr einen Monat hier war, bevor alles wieder abgebaut wurde.

„Ich bin aber noch nie Schlittschuh laufen gewesen!," sagte Jungkook mit großen Augen.

„Echt? Dann wird es aber langsam mal Zeit." Ich zog ihn mit mir zu der großen Eisfläche. Da es bereits abends war, war hier nicht mehr ganz so viel los. Lag vielleicht auch daran, dass die Eisfläche besonders bei Familien mit Kindern beliebt war und diese um diese Uhrzeit vermutlich schon wieder alle gemeinsam beim Abendessen saßen.

Ich leihte für Jungkook und mich Schlittschuhe in der passenden Größe aus und wir ginge zu einer der Bänke, um sie uns anzuziehen. Ich hatte mir meine bereits angezogen und sah aufs Eis. Die Eisfläche war wirklich ziemlich groß dafür, dass sie bloß in einem Park stand. Aber es sah schön aus, da alles in ein angenehmes und warmes Licht getaucht wurde, da die Sonne nun vollständig untergegangen war. Auf dem Eis waren im Augenblick glücklicherweise nur um die zehn Menschen. Eine vierköpfige Familie, deren Kinder schon etwas älter zu sein schienen und drei Pärchen. Also hatten wir genug Platz, damit Jungkook Schlittschuh laufen lernen konnte, ohne ständig in die Gefahr zu geraten von irgendjemanden um gefahren zu werden.

Als wir zusammen das Eis betraten, rutschte Jungkook prompt weg und landete auf seinem Hintern. Ich konnte nicht anders als zu lachen, weil es einfach zu komisch aussah. Ab da hielt sich Jungkook immer fest. Ich wusste nicht, wie lange wir schon auf dem Eis waren, als Jungkook es einigermaßen hin bekam und fuhr ohne sich irgendwo fest zu halten. Ich war für einen Moment so abgelenkt, dass ich nicht auf meine eigenen Füße achtete und nun auch auf dem Po landete. Natürlich fing Jungkook sofort an zu lachen. Was allerdings keine gute Idee war, da er sogleich sein Gleichgewicht verlor und nun neben mir auf dem Eis war. Nun waren wir beide am lachen. Wir versuchten irgendwie aufzustehen, was uns nicht so recht gelang. Immer wieder rutschten wir ab und manchmal auch so, dass wir den anderen wieder zu Boden zogen. Von außen betrachtet wirkte es vielleicht etwas lächerlich, wie zwei nahezu erwachsenen Männer auf dem Eis lagen und die ganze Zeit am lachen waren, weil es keiner von ihnen schaffte aufzustehen. Doch mir war das egal. Der Abend mit Jungkook war wundervoll gewesen und wir hatten eine Menge Spaß gehabt.

Nachdem wir endlich beide wieder standen, drehten wir noch ein paar Runden, ehe wir die Schlittschuhe wieder abgaben und wir Händchen halten durch den Park spazierten. Bevor wir uns wieder auf dem Weg nach Hause machten holte ich Jungkook und mir noch einen warmen Kakao.

„Kommst du noch mit zu mir?," fragte ich Jungkook.

„War das nicht eh der Plan?," fragte er mich lachend, bevor er wieder von seinem Kakao schlürfte.

„Ohhh, ich hätte da noch die ein oder andere Sache geplant, dass stimmt schon."

Ich kassierte einen Schlag gegen den Arm von Jungkook, worauf ein warmes Lachen folgte.

„Lass uns einfach erstmal zurück gehen," meinte er. „Mir ist inzwischen dich ziemlich kalt geworden."

„Was immer du willst," sagte ich. Ich hob unsere verwobenen Finger hoch und küsste Jungkooks Handrücken. Als ich sie wieder sinken ließ, legte er seinen Kopf an meine Schulter, während wir uns auf dem Weg zu meiner Wohnung machten.


My hero (BTS, Vkook FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt